Kapitel 8

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Ophelia p.o.v

Ich wachte mit einem dröhnenden Kopf auf. Mein Körper war mit einer schlichten beige farbenden Decke zugedeckt und ich befand mich auf einem Sofa in einem Wohnzimmer, welches ich noch nie gesehen hatte.

In mir stieg Panik auf. Wurde ich entführt?!
Nein, ich konnte mich ja frei bewegen. Wäre ziemlich dumm vom Entführer gewesen mich einfach so hinzulegen.

Ich versuchte mich zu erinnern, was alles passiert war, konnte ja sein das ich Gedächtnisverlust habe oder was weiß ich.
Also ich war in Jus Wohnung, Andre hat angerufen, ich bin zu ihm, er hat mich eingesperrt, ich bin geflüchtet und war dann an dem Mehrfamilienhaus in dem Jus Wohnung ist um bei ihm Schutz zu suchen. Oh Moment, da war ja noch ein Kerl, der Telefoniert hat, aber es war weder Ju noch Andre. Und dann wusste ich nichts mehr.

Ich schlug vorsichtig die Decke zur Seite und betrachtete meine verbundene Hand. Der Verband war schon in Blut getränkt, doch meine Hand schmerzte nicht mehr. Sonst fiel mir nichts ungewöhnliches auf.

Beim genaueren Umsehen sah das Wohnzimmer auch aus wie ein normales Wohnzimmer. Ein Fehrsehr stand auf eimem kleinen Tisch, eine L Couch stand in einer Ecke und überall lagen Chips, Cola und Bier.

Ich wagte meine ersten Schritte und hoffte inständig, dass mein Kreislauf mitmachen würde. Ich war nähmlich eine dieser Personen, der beim zu schnellem Aufstehen schwarz vor Augen wird und das konnte ich mir gerade nicht erlauben.

Zur Sicherheit hielt ich mich an der Sofalehne fest, doch alles war in Ordnung. Diesmal kein Schwächeanfall.
Ich tapste durch die nächstbeste Tür und befand mich in der Küche. Meine Augen entdeckten den Kühlschrank und ich ging wie hypnotiesiert dahin.

Habe ich schon erwähnt, das mein Hunger sehr groß war? Nein? Egal, jetzt habe ich ja Essen.

Ich öffnete die metallische Tür und blickte in das reinste Paradies für ...... Energie Drinks, Bier und anderen Alkohol. Keine Wurst, kein Käse. Nur Dosen und Flaschen. Wow -.-

Enttäuscht ging ich zur nächsten Tür, die zum Eingangsflur führte. Leise tapste ich zur Wohnungstür und öffnete diese. Nein, ich möchte nicht abhauen, nur wissen bei wem ich bin. Doch bevor ich nur einen Schritt nach draußen machen konnte, wurde ich zurück in die Wohnung gezogen und die Tür zugeknallt. Bei dem lauten Geräusch zuckte ich zusammen und sah zu dem Kerl rauf, dessen Hand immernoch ajf meiner Schulter ruhte.

"Wohin des Weges?" Fragte er mit einem Grinsen im Gesicht, das gruselig war aber doch irgendwie freundlich.

"Wo bin ich?" Kam es schüchtern von mir. Ich hatte keine Lust ihm jetzt alles erklären zu müssen.

"Bei mir in meiner Wohnung." Lachte er. Er wollte nichts böses von mir, das merkte man. Er war mit Symphatisch.

"Wie bin ich hier hergekommen? Ich kann mich kaum noch an was erinnern."

"An was kannst du dich denn noch erinnern?" Jetzt wurde sein Tonfall ernster. Oje, das konnte nichts gutes bedeuten.

"Ich bin zu einem telefonierenden Kerl gegangen, der vor dem Haus von meinem besten Freund stand und dann bin ich glaube umgekippt."

"Ja du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Willst du mir erzählen, was passiert ist?"

Mit einem nicken bestätigte ich seine Frage und er führte mich ins Wohnzimmer, wo er mir einen Tee brachte und sich danach neben mich aufs Sofa pflanzte.

Ich fing an zu reden "Kennst du Julien Bam oder Andre Schiebler?"

"Klar kenne ich die beiden."

"Von YouTube oder privat?"

"Privat. "

"Oke.... Das war so: ..."

Ich erzählte ihm, wie ich Ju kennengelernt habe und auch Andre kennenlernte. Wie wir uns verliebt haben, unsere Beziehung in die Brüche ging und er mich misshandelt hat. Wie ich nach der Trennung zu Ju und Vince gezogen bin, Andre mich wieder überredet hat mitzukommen und ich flüchten musste.

Anstatt irgendwas zu meiner Erzählung zu sagen, nahm er mich einfach in den Arm und ganz ehrlich, mir war es nicht peinlich. Ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt echt dreckig. Da tat diese Umarmung echt gut, ich glaube das habe ich einfach mal gebraucht.

Nach einer Weile lösten wir uns und sahen uns an. In einem Liebesfilm wäre das die Stelle gewesen, wo man sich küsst, ich allerdings drückte ihm nur einen kurzen Kuss auf die Wange und wendete mich meinem Tee zu.

Ich bemerkte seine interessierten, nachdenklichen Blicke in meinem Rücken, ließ mir das jedoch nicht anmerken. Wenn er mich was fragen wollte, sollte er das schön von sich selbst aus machen.

"Du hast mir zwar erzählt, was passiert ist, aber nicht wie du heißt."

Das stimmte. Sollte ich ihm meinen Echten Namen sagen? Eigentlich ja schon. So eine Namenlüge fliegt schnell auf. Andererseits kennt er Andre und wenn er irgendwas rausfindet, bin ich dran. Da ist mir die Namenlüge lieber.

"Ich heiße Sarah und du?" Hoffentlich merkte er nicht das ich lüge. Ich war noch nie so gut darin.

"Du lügst. Wie heißt du richtig?" Verdammt!

"O... Ophelia. " brachte ich leise heraus und starrte auf meinen zur hälfte geleerten Tee.

"Ophelia... schöner Name. Sehr selten, nicht?"

Ich nickte mit Blick auf den Tee gerichtet.

"Und du?" Fragte ich vorsichtig.

"Ich bin Viktor."

Naives Mädchen ~ Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt