Kapitel 18

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Ophelia p.o.v

Je länger ich nachdachte, desto stärker kam das Gefühl in mir auf, das ich so nicht wirklich ICH bin. Eher ein Mensch, der vortäuscht so zu sein.

Ich habe mir immer wieder eingeredet, das ich Pferde liebe, Horrorfilme verachte und mir bei jeder kleinen Sache in die Hose scheiße, Schokolade wäre mein zweiter Vorname und ich könnte mein Leben lang nur shoppen.

Dabei sah ich in Wirklichkeit komplett anders aus: Abstatt Pferde liebe ich Aligatoren, niemals könnte ich einen Horrorfilm verabscheuen, auch aus dem Grund, das ich ein kompletter Creepypasta - Fan bin und Blut liebe, gegen Schokolade habe ich eigentlich nichts, aber manchmal finde ich sie zu süß und von shoppen könnte ich kotzen.

(Das ist Creepypasta, für alle die es nicht wissen)

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(Das ist Creepypasta, für alle die es nicht wissen)

Aber diese Seite kann ich keinem zeigen. Man würde mich für verrückt erklären. Ich finde mich ja selbst verrückt, aber das ist nunmal mein wirkliches ICH.

Auch mit meinem Aussehen bin ich nicht zufrieden: Lieber hätte ich knallblaue Haare, ein geschlossenes Septum, Ohrringe am ganzen Ohr und Tattoos. Warum ich das nicht schon längst gemacht habe? Ich war zu feige. Aber ich werde es tun. Wenn es soweit ist.

Bis dahin muss ich die verstörte Ophelia spielen, aber jetzt denkt nicht, das mich das nicht mitgenommen hat.

Ein kleines Klopfen riss mich aus meinen Gedankengängen.

"Ja?" Sagte ich.

Die Tür öffnete sich und Ju kam mit zwei Tee's in mein Zimmer. Einen drückte er mir in die Hand, den anderen behielt er für sich.

"Danke" flüsterte ich, doch er antwortete nicht. Wie in Trance ging er zu meinem kleinen Balkon, der von dem hellen Vollmond wunderschön beschienen wird. Sanft öffnete er die Tür und ging zum Geländer, des Ballons, sein Blick jedoch die ganze Zeit auf den Mond gerichtet.

Er setzte sich vorsichtig auf den kalten, gefliesten Boden und schlürfte seinen Tee, während er die Melodie von "Fly me to the moon " summte.

Bisher hatte ich ihn nur angesehen, doch auch stand ich nun auf und ging zu ihm. Es war wirklich kalt. Doch es störte mich kaum. Es war perfekt: Ein heißer Tee in der Nacht, bei romantischen Vollmond und meinem besten Freund. Ju.

Naives Mädchen ~ Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt