Kapitel 19

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Julien p.o.v

Ich entschloss mich Ophelia einen Tee zu bringen. Sie musste viel durchmachen und ich möchte versuchen ihr zu helfen, ohne irgendeinen Arzt einschalten zu müssen, da sie panische Angst vor den Menschen im weißen Kittel hat.

Auch wenn ich weiß, das ein Tee nicht gerade hilfreich ist, bemerkt sie vielleicht durch solche kleinen Gesten, dass wir ihr helfen wollen.

Noch komplett in Gedanken klopfte ich und trat nach dem dumpfen "Ja" ein. Sie lag auf ihrem Bett und sah fragend zu mir herüber. Ich ging zu ihr und gab ihr ihren Tee. Eigentlich hätte ich mich neben sie gesetzt, doch ich sah aus dem Augenwinkel etwas helles. Der Mond. Ich brauchte ihn jetzt.

Ich staarte ihn an und lief währenddessen auf den kleinen Balkon. Ich kannte jeden Griff, den ich tätigen musste, in und auswendig. Früher, als wir noch nicht solange hier gelebt haben, bin ich auch hier her gekommen, aber der Harken war, das das Zimmer damals Vince gehört hatte. Also musste ich doppelt so leise sein. Ich bekam immer mehr Übung und nach ein paar nächtlichen Ausflügen hatte ich den dreh raus, und ich kann es immer noch. Ganze 4 Jahre später.

Mir kam es so vor als würde der Mond mit mir sprechen, mir sagen, das ich sie kenne, besser als ich glauben würde. Ich ließ mich also auf die "Magie" des Mondes ein und schloss konzentriert die Augen. Ophelia ließ sich neben mir nieder und fing an zu reden. Was genau sie sagte, verstand ich nicht, dad Rauschen in meinen Ohren verhinderte jegliche Schallwellen. Doch ihre perfekt geformten Lippen lügten nicht.

Aufeinmal durchfuhr mich ein Schlag und Bilder und Szenarien von mir und einem Mädchen, was Ophelia ziemlich ähnelt, spielen sich in meinem Kopf ab.

Wie wir Eis essen waren, zusammen in den USA, meine Fans verarscht haben, das wir ein Paar wären. Einfach alles. Alles, was ich vergessen hatte, war wieder da. Dank dem Mond.
Zaghaft öffnete ich meine Augen und strahlte zuerst den Mond an und danach Ophelia, die ihren Redeschwall abbrach und mich etwas verstört aber auch belustigt ansah.

"Alles gut bei dir, Ju?"

Als Antwort darauf umarmte ich sie einfach. Ich wusste wieder alles! Das ist so krass. Aber auch schon traurig, das Aktionen wie in Badehose und Bikini im Winter in die Innenstadt zu gehen, fast verloren gegangen wären.

Aber, es ist ja nicht so. Und das ist gut.

Naives Mädchen ~ Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt