Kapiel 14 (B-Day Special)

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Julien p.o.v

Dunkelheit.
 
Das erste was ich sah, als ich erwachte, war Dunkelheit. War ich tot? Nein, dann hätte ich bestimmt nicht solche Kopf - und Nackenschmerzen.

Was war eigentlich passiert?

Als ich in meinem Kopf nach Antworten suchte, wurden die Schmerzen noch schlimmer und ich hielt mir meine Hände an die Schläfen. Dies hielt mich jedoch nicht davon ab, weiter nachzudenken.

Da war Andre ... und Viktor ... und ... ein Mädchen ... aber wer war das Mädchen? Braune Haare, grüne Augen ... nein, ich kannte kein Mädchen, das so aussah.

Und dann habe ich etwas gesagt, aber was? Das Mädchen hat etwas gerufen und ab dann weiß ich nichts mehr.

Ich sah mich in der Dunkelheit um und sah einen Spalt zwischen Boden und Materie, ich schätze mal eine Tür. Eine Tür! Ich konnte hier raus.

So schnell ich konnte, rappelte ich mich auf, wurde jedoch direkt mit stechenden Nackenschmerzen bestraft. Meine Hände wanderten zu meinem Hals und wollten sehen, was dort war, doch ich spürte keine Haut, dort wo welche sein sollte. Es fühlte sich rau an und in mir stieg Panik auf.

Ich musste hier raus.

Meine Hände verließen meinen mutierten Hals und suchten an der Wand, oder Tür, nach einer Klinke. Nach etlichen Minuten befand sich das metallische Ding in meiner Hand und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Voller Enthusiasmus drückte ich die Klinke herunter, doch sie ließ die Tür nicht öffnen. Ich drückte noch einmal. Nichts rührte sich.

Verzweifelung, Wut und Enttäuschung bauten sich in mir auf und ich warf mich mit Schwung gegen die Tür, aber es war keine Veränderung vorzunehmen.

Ausserdem hatte sich mein Nacken wieder bemerkbar gemacht. Laut schrie ich vor Frust und Schmerzen und ließ mich Kraftlos an der gegenüberliegenden Wand von der Tür hinuntergleiten.

Tränen bahnten sich den Weg über meine Wange und tropften auf meine Hand. Sonst weinte ich nie, doch ich war so verzweifelt und hatte so eine große Angst noch nie verspürt. Was war, wenn ich eine Geisel war? Wenn ich als Druckmittel genutzt werden würde? Oder noch schlimmer: Wenn mich ein Fangirl verschleppt hätte. Nein, Ju, mach dir nicht unnötig Angst.

Doch meine Angst wurde noch größer, als ich Schritte von der anderen Seite der Tür hörte. Schatten bauten sich vor der Tür auf, Tränen rannten Marathon über meine Wangen, doch versuchte ich stumm zu bleiben. Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht und die Tür sprang auf.

Ich musste meine Augen zusammenkneifen, als das grelle Licht in den kleinen Raum fiel. Ein düsteres Lachen ließ mich aber wagen meine Augen wieder zu öffnen und ich konnte mich tatsächlich schon ganz gut Orientieren.

Vor mir stand eine breit gebaute Person, die jedoch so im Schatten stand, sodass man nichts von ihrem, oder seinem, Gesicht sehen konnte. Mein Räumchen sah hingegen aus wie eine gewöhnliche Besenkammer: Dort ein Handfeger, Wischmop, Eimer und Besen.

"Ist die Schlafmütze auch mal aufgewacht? " fragte die Person vor mir und hielt mir seine Hand hin, die ich,  nachdem ich mit meinem Handrücken einen Tränenstrom weggewischt hatte, dankend annahm.

"Andre?" Ich erschrack vor meiner eigenen Stimme. Sie war tief, rau, kratzig. Man konnte eigentlich nicht mehr als ein Krächzen verstehen, doch der Kerl vor mir verstand trotzdem was ich meinte.

"Klar, man. Komm erstmal in die Stube. Hattest nen harten Nachmittag hinter dir." Er führte mich aus dem Zimmer in einen Flur, der weiß gestrichen war. An den Wänden hangen meter lange Bilder von der New Yorker Skyline oder der Kölner Skyline. Eine Kommode stand auf dem hellen Laminat und wurde von vielen Bildern besetzt. Viele waren mit Andre und Viktor, andere jedoch auch mit Freunden der beiden. Ausserdem schmückte ein beige farbener Fransen Teppich den Boden und gab der Atmosphäre den richtigen Tānğ (ausgesprochen : taugnt).

Naives Mädchen ~ Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt