Kapitel 29

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Aiden

Ich gehe mit Em in die Küche. Mir spuken 999 Gedanken durch den Kopf. Ems Mann ist gestorben. Ich dachte, sie hätte nur eine bittere Scheidung hinter sich. So, wie ich sie vor mir habe. Bin ich blind gewesen? Sie trägt zwei Ringe an jeder Hand. Klar, sie trägt ihren Ehering immer noch. Rechter Ringfinger, anders als bei uns.

Eine Liebe, die durch den Tod getrennt wird, stirbt nicht. Emily liebt immer noch ihren Mann. 3 ½ Jahre . Ich bin sprachlos. Am liebsten würde ich jetzt eine Runde joggen gehen, um das Gehörte zu verarbeiten. Was bedeutet das für uns? Emily legt ihre Hand auf meine Wange. „So nachdenklich?" Ihr Daumen streift über meine Unterlippe.

Ich liebe sie.

In diesem Moment weiß ich es. Schlicht. Einfach. Tatsache.

„Em, wir müssen uns Zeit nehmen, um zu reden." Ich bin ernst. Aber auch traurig. Sie wird mich nie so lieben können, wie sie ihn geliebt hat. Er ist ihr Held. Nicht ich. Ich bin Ersatz oder die 2. Wahl. Oder der nach ihm. Sie liebt ihn immer noch. Deshalb ihre Melancholie als Josh mir den Schlüssel gab. Es war sein Schlüssel.

„Ja, wir haben Zeit. Ich brauche diese Woche nicht arbeiten zu gehen. Hannah hat das für mich geregelt." Oh. Meine Gedanken überstürzen sich. Eine Woche mit Emily. Ich ziehe sie zu mir heran und schließe sie in meine Arme. Ich vergrabe mein Gesicht in ihr Haar. Ich halte mich an ihr fest. Ich habe das Gefühl zu fallen. Ich falle in eine Zukunft, von der ich nicht weiß, ob Emily bereit ist, den Weg mit mir zu gehen.

Sie schmiegt sich wie eine Katze an mich. Sie ist wie für mich gemacht. Mein Trainer sagte einmal zu mir:" Wenn du die richtige Frau für dein Leben in deinen Armen hältst, wirst du es spüren. Das wird etwas unausgesprochenes sein. Glaub mir, du wirst irgendwann dieses Gefühl erkennen."

Damals hatte mich meine erste Freundin betrogen. Ich dachte aber mit 18, dass es meine große Liebe war. Mein Trainer war anderer Meinung. „Frauen kommen und gehen in deinem Leben. Festhalten willst du nur eine, maximal zwei."

Erst jetzt weiß ich, was mein Trainer versuchte, mir zu erklären. Bis heute hatte ich es nicht verstanden. Emily ist die richtige Frau für mich.

Bei Cassidy dachte ich, sie wäre die richtige Frau für mich. Dieses Gefühl, welches ich jetzt bei Emily habe, hatte ich noch nie.

Emily löst sich von mir. „Ich fange an zu kochen. Nach dem Essen haben wir Zeit." Sie dreht sich um und geht zum Kühlschrank. Sie ist die Richtige. Cassidy hätte jetzt rumgenörgelt. Was ich denn nun schon wieder habe. Warum ich nicht spreche. Em gibt mir Raum.

„Soll ich dir helfen?", biete ich ihr an. Sie schaut sich zu mir um. „Kochst du denn überhaupt?" Neckisch zieht sie die Augenbrauen hoch. „Ja, kann ich – vielleicht nicht besonders gut – aber ich kann in der Küche helfen."

Diese Frau macht mich derart an. Sie bückt sich nach unten, um eine Kartoffel aufzuheben, die herunter gefallen war. Ich erhasche einen kurzen Blick in ihren Ausschnitt auf ihren Busen. Verpackt in einem schneeweißen Spitzen-BH. In meiner Hose regt es sich. Schon wieder.

Und das macht sie nicht einmal mit Absicht. Wie würde es aussehen, wenn sie mich reizen würde? Ich hätte nicht diese dunkle Stoffhose anziehen dürfen. Gleich wird sich ein Zelt aufspannen. Um mich abzulenken, nehme ich Emily die Kartoffeln ab und fange an zu schälen. Ich schaue auf ihre rechte Hand. Ich beobachte sie. Ja, sie trägt ihren Ehering immer noch. Eindeutig.

Emily holt eine Pfanne aus dem Schrank. „Wie sieht dein Alltag in L. A. aus?", reißt sie mich aus meinen Gedanken. Ich zucke mit den Schultern. „Ganz normal." Sie kommt auf mich zu, greift in meinen Nacken und zieht mich zu sich hinunter. Sie gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss und ich muss keuchen. Himmel!

...nur für eine NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt