Kapitel 44

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Am nächsten Morgen werde ich schon im Hotel eifrig vom Hotelmanager erwartet. „Guten Morgen, Frau Bennett! Wir haben ein Problem bei den Briggs! Frau Briggs und das Kindermädchen sind krank." Er winkt mit der Hand ab. „Grippe – nichts schlimmes. Aber sie brauchen jemanden, der auf die Kinder aufpasst, weil Mr. Briggs auf Promotiontour ist." Er druckst ein wenig herum.

„Ich dachte....weil Sie die Kinder doch kennen...würden Sie das machen Frau Bennett?" Wie, ich soll auf Ava und Leo aufpassen? „Den ganzen Tag?" Ich bin noch etwas überrascht. „Naja, so lange die Briggs es möchten bzw. so lange, wie ihre Schicht geht." Ich zucke mit den Schultern.

„Das ist doch kein Problem. Kann ich meine Kleidung anlassen oder muss ich die Hotelsachen anziehen?" Der Hotelmanager schüttelt den Kopf. „Nein, natürlich können Sie ihre Sachen tragen! Emily, ich bin Ihnen so dankbar! Ich weiß gar nicht, wie wir ein vernünftiges Kindermädchen hätten finden sollen. Sie haben etwas gut bei mir." Er zieht seine Augenbrauen kurz nach oben und streicht über meinen Oberarm.

Na, was war das denn? Herr Belz ist doch sonst nicht so zugänglich. Er ist eher der unterkühlte Hanseat. In meiner ganzen Zeit hier habe ich vielleicht 10 Sätze mit ihm gewechselt und nun berührt er mich?

Ich mache mich auf dem Weg zur Suite von Hunter und Melissa. Hunter begrüßt mich erwartungsvoll mit einer Umarmung. „Habt ihr jemanden gefunden für die Kinder? Melissa und Sue haben hohes Fieber, Schnupfen und Husten. Aber ich kann meine Termine einfach nicht absagen!" Er fährt sich mit einer Hand durch die Haare.

„Hättest du etwas dagegen, wenn ich das mache?" Hunter strahlt mich an. „Ob ich etwas dagegen habe, dass die Freundin meines besten Freundes auf meine Kinder aufpasst? Emily, das ist perfekt!" Ich sage Tom, meinem Security- Mann, Bescheid." Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Ist das nötig?" Hunter schaut mich aufmerksam an. „Emily, du kannst dich mit den Kindern frei bewegen. Vielleicht möchtest du mit den beiden auch irgendwo hin? Du wirst froh sein, dass Tom dabei ist. Ava und Leo können so anstrengend sein! Bei uns zu Hause können wir gar nicht ohne Security los...dafür bin ich bei uns zu bekannt. Es tut mir leid, ich möchte wirklich nicht übervorsichtig wirken, aber diese Welt..." Ich ergänze seinen Satz: „....ist zu verrückt. Das ist schon in Ordnung. Das Wetter ist nicht besonders gut. Kann ich mit Ava und Leo ins Tropenaquarium?"

Hunter nickt freudig. „Haben sie irgendwelche Allergien, dürfen sie alles essen?" Jetzt lächelt Hunter sein Filmlächeln. „Du kannst ihnen alles geben und sie so richtig verwöhnen! Ich bin so froh, dass du hier bist." Er nimmt mich in den Arm und drückt mir ein freundschaftliches Küsschen auf die Wange. „Kein Problem, das mache ich gerne. Wo sind die beiden Kuschelmonster?"

„Komm mit, sie schlafen noch. Ich kann noch mit euch frühstücken, wenn sie schon wach sind." Wir gehen in ein zweites Schlafzimmer und Ava und Leo sitzen schon in dem großen Bett und schalten mit der Fernbedienung alle Sender durch. „Emily!", quietscht Ava. „Daddy!" – das war Leo.

Hunter klärt seine Kinder über den heutigen Tag auf. Die Kinder sind begeistert mit mir und Tom in das Tropenaquarium zu gehen. Wir frühstücken gemütlich und mir wird Tom vorgestellt. Tom ist etwas jünger als ich, spricht kein Deutsch und ist sichtlich erleichtert, dass er nicht allein mit den Kindern etwas unternehmen muss. Ich musste allerdings kurz schlucken als ich ihn sah. Er ist bestimmt 1,90m groß, blonde kurze Haare und eine beachtliche Ähnlichkeit mit einem englischen Fußballspieler, auf dessen Namen ich partout nicht kommen will. Wahrscheinlich fällt mir der Name nicht ein, weil ich Fußball ablehne. Kurz gesagt: Eine Sahneschnitte.

Natürlich nicht mit Aiden zu vergleichen – aber eben doch ein Hingucker. Nach dem Frühstück ziehe ich die beiden Kinder an und wir schaffen es tatsächlich um 11 Uhr im Tropenaquarium zu sein. Leo und Ava sind begeistert und haben eine von mir nicht erwartete Ausdauer. Nach mehr als zwei Stunden sitzen wir im Restaurant und essen geformte Tierschnitzel und Fischstäbchen. Wir haben wirklich Spaß und Tom ist äußerst charmant.

...nur für eine NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt