Kapitel 53

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Die morgendliche Übelkeit packt mich enorm. Ich muss mich morgens mehrmals übergeben und ich muss Alina und Joshua früher einweihen als mir lieb ist. Ich hätte es gern noch etwas herausgezögert.

Die beiden sind völlig aus dem Häuschen und freuen sich wahnsinnig. Ich habe Tränen in den Augen und bin gerührt über so viel Freude. „Was sagt Aiden?", strahlt mich Alina an. Ich antworte nicht sofort und sie schaut mich entsetzt an. „Er....er weiß es noch nicht", gestehe ich.

„Was?" Joshua runzelt die Stirn. „Ich wollte erst noch vom Frauenarzt eine offizielle Bestätigung....und....", Alina legt einen Arm um mich, „ er steckt gerade mitten in seiner Scheidung...und... Cassidy behauptet, ein Baby von ihm zu bekommen."

„Wow....das ist aber gerade ganz schön viel auf einmal." Joshua macht große Augen. Ich nicke traurig. „Ihr müsst noch ein wenig dicht halten. Ich möchte nicht, dass Aiden sich für uns entscheidet, weil ich ein Baby bekomme." Joshua schnauft. „Glaubst du wirklich, er würde sich für seine Ex-Frau entscheiden? Ihr habt euch doch so gut in L. A. verstanden."

„Ich weiß nicht. Wir sind ja noch nicht so lange zusammen...ich kenne ihn noch zu wenig." Übelkeit überkommt mich erneut und ich renne zum Klo. Hoffentlich war es jetzt das letzte Mal für heute. Linni reicht mir ein Glas Wasser als ich in die Küche zurückkehre. Ich winke ab. „Ich muss erst ein Stück Toast essen, Wasser spucke ich sofort wieder aus."

„Getoastet oder so?", Joshua hält eine Toastscheibe in die Luft. Ich greife sie aus seiner Hand. „So." Ich esse die Scheibe und trinke einen kleinen Schluck Kaffee. Das geht gar nicht. Ich schüttele mich. Ich lege meinen Kopf auf die Tischplatte. „Vielleicht sollte ich es mit Tee probieren. Wer geht heute von euch einkaufen?" Alina hebt die Hand. „Ich bin dran. Was soll ich dir mitbringen?"

„Bring mir bitte einfach verschiedene Teesorten mit, aber keinen schwarzen Tee. Und Toast!" Ich sage das „Toast" mit Nachdruck und muss selber lachen. „Wie lange hält die Übelkeit an?" Joshua wirkt besorgt. „Bei euch nur bis zur zwölften Woche." „Äh...und du bist jetzt in der ....wievielten Woche?"

„In der fünften Woche. Es ist wirklich noch alles ganz früh, Josh." Josh schmunzelt. „Und wann werde ich dann großer Bruder?" Oh, Gott, ist er süß! „Wenn alles gut geht, Ende November."

Linni schaut zur Uhr. „Mensch, Josh, wir müssen los! Mam, tut mir leid, aber echt jetzt, wir müssen heute Abend weiterreden. Was für ein Morgen! Der geht in die Familiengeschichte ein!" Sie zieht hektisch ihre Schuhe und ihre Jacke an und plappert unentwegt weiter: „Möchtest du lieber ein Mädchen oder einen Jungen? Oh, Josh, das Baby braucht einen Namen! Dürfen wir da mitreden? Oh, Mann, ist das aufregend. Tschüß, Mam!"

Ihre Fragen wandern durch meinen Kopf während ich mich um den Frühstückstisch kümmere. Mädchen oder Junge? Das ist mir egal – Hauptsache gesund. Da fällt mir wieder ein, ich sollte mich um einen Termin beim Frauenarzt kümmern. Nach einem Telefonat – ich habe Glück und kann mit meinem Gyn telefonieren – bestätigt er mir meine Schwangerschaft und ich berichte ihm im Gegenzug von meiner Übelkeit. Er bestellt mich für Montag, den 30.3. zur ersten Vorsorgeuntersuchung, da es nicht meine erste Schwangerschaft ist. Für die Blutentnahme kann ich mir einen Morgen aussuchen.

Eigentlich wollte ich mich diese Woche mit Lucy treffen. Ich verschiebe das Treffen mit der Begründung, dass ich unter dem Jetlag leide. Ich bin noch immer unendlich müde, aber ich vermute, dass meine Müdigkeit mit der Schwangerschaft zusammenhängt.

Ich arbeite fast die ganze Woche in der Buchhaltung und ich kann keine Auffälligkeiten weder in der Buchhaltung noch bei Janet und Penelope entdecken. Michael steckt mich für ein paar Stunden in die Entwicklung, damit ich sehen kann, wie es dort abläuft. Hauptsächlich natürlich um Normen kennenzulernen. Ein kleiner gutaussehender Heißsporn, der erst 22 Jahre alt ist und mir ein Kompliment nach dem anderen macht.

...nur für eine NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt