Kapitel 36

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Wir haken Aiden an beiden Armen unter und gehen mit ihm die großzügig geschwungene Treppe nach oben. Stufe für Stufe. Ich schüttele mit dem Kopf. Aiden hört einfach nicht auf zu reden.

„Kathy, sie ist sogar besser als Cassidy. Und weißt du, warum das sich so gut angefühlt hat? Weil ich sie geliebt habe. Und ich habe ihr vertraut." Stufe für Stufe. Er ist schwer. „Kathy, and now she is a bitch!" Kathy bekommt große Augen. „Das meint er nicht so, Emily!" Sie entschuldigt sich für ihren betrunkenen Bruder.

Wir haben ihn endlich in seinem Bett. Er schlingt beide Arme um mich. „Und Vertrauen -....das war mein größter Fehler. Aber in meinem Traum kann ich dich noch festhalten, Em. Du riechst so gut, Honey." Er zieht mich zurück in Bett und schiebt ein Bein über mich.

Kathy lacht auf. „Okay, das andere war nicht so süß, aber das jetzt schon, Emily." Wir hören Aiden tief atmen. Ich spüre dagegen seine Erektion an meinem Rücken. Ich verdrehe die Augen und Kathy gluckst auf. „Ich laufe zu Ben und Helen. Ich hole sie kurz rüber, damit du sie kennenlernen kannst. Wenn er gleich schläft, kannst du nach unten kommen." Sie hat sehr leise gesprochen und geht aus dem Schlafzimmer.

Ich versuche mich in seiner Umarmung zu drehen. Schwer, aber es geht. Wir liegen nur 10cm voneinander entfernt und hält mich mit beiden Händen an der Hüfte fest. Aiden hat die Augen geschlossen. Mit meiner freien Hand streife ich ihm seine Haare aus dem Gesicht. „Mein Aiden, was machst du nur?" Ich spreche sehr leise. Diese Worte sind nicht für ihn bestimmt. Es sind meine Gedanken, die ich nicht bremsen kann.

„Liebst Du mich denn?" Aiden nuschelt es an meinem Hals. „Ja, Aiden, ich liebe dich." Mir kullern zwei Tränen über mein Gesicht. Seine Haut ist ganz heiß und verschwitzt. Er riecht wie drei Tage nicht geduscht, was vermutlich auch stimmt und wie eine ganze Kneipe. Langsam wird sein Griff schwächer und ich streichele seinen Arm.

Schritt für Schritt befreie ich mich aus seinem Arm. Ich decke ihn mit der Decke zu und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Ich verlasse das Schlafzimmer und lasse die Tür nur angelehnt.

Ich komme die Treppe herunter und werde von Helen und Ben herzlich begrüßt. Helen hat Spider auf dem Arm. „Kann ich ihn hier lassen? Wir wollen heute Abend ins Theater gehen." Ich halte Spider meine Hand hin. „Na, Spider, vertragen wir uns?" Spider schurrt und stößt mit seinem Kopf an meine Hand als Zeichen dafür, dass ich ihn kraulen soll.

„Das ging aber schnell!" Helen lässt Spider herunter und er streicht um meine Beine. Helen klärt mich über die Küche auf, wo ich alles finde und wie ich die Geräte bediene. Ben macht mich mit der Lichttechnik des Hauses vertraut und zeigt mir, wie ich zu ihrem Häuschen komme.

Helen und Ben verabschieden sich und Kathy bringt mir meinen Koffer herein. „Danke, Kathy! Ich meine für alles. Ohne dich, wäre ich nicht gekommen." Sie umarmt mich. „Ich hoffe, du wirst noch ganz häufig herkommen. Viel Glück, wenn Aiden dann mal irgendwann nüchtern aufwacht!"

Kathy geht und ich schließe die Tür zu diesem großen Haus. Ich gehe in die Küche und gieße mir ein Glas Wasser ein. Ich hole mir das Telefon und rufe zu Hause an, melde mich bei meinen Kindern. Ich schaue noch einmal nach Aiden, die Bettdecke liegt auf dem Fußboden und ich decke ihn zu. Er stöhnt im Schlaf und murmelt etwas, dass ich nicht verstehe.

Ich bin mir nicht sicher, wo ich heute Nacht schlafen werde. Es beginnt bereits dunkel zu werden. Ich schaue in die anderen Zimmer im oberen Stockwerk. Zwei weitere Zimmer sind noch nicht eingerichtet. Wo ist hier noch ein Badezimmer? Ich gehe zurück ins Schlafzimmer. Links vom Bett ist eine unscheinbare Tür, die in die Wandverkleidung eingearbeitet ist.

Dahinter befindet sich ein großes Tageslicht-Badezimmer in dunkelgrau mit einer großes Badewanne und einer riesigen Dusche. So etwas hätte ich mir gewünscht, als Alina und Joshua noch klein waren. Hier kann man mit vier Personen in der Dusche stehen und hat trotzdem noch Platz.

...nur für eine NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt