...nur für eine Nacht

Kapitel 37

Aiden

Wie kann Kathy es wagen, mich derart anzuschnauzen und mir zu drohen? Okay, ich werde zurückfahren, weil sie es will. Aber ich werde nicht mit Emily sprechen und ihr auch nicht zuhören. Ich habe immer noch dieses Bild im Kopf. Sie zusammen mit den beiden Männern. Ich könnte kotzen.

Ich lasse das Auto neben Kathys stehen und gehe in mein Haus. Im Wohnzimmer ist niemand zu sehen. Sie sitzen auf der Terrasse. Emily mit dem Rücken zu mir, den Blick nach unten gesenkt. Kathy funkelt mich böse an. Emily scheint mich nicht zu bemerken.

„Was ist vorgefallen?", höre ich Kathy fragen.

„Nichts." Emily spricht leise, sie weint. Ihr Pech, hat sie sich selber eingebrockt. Sie hätte eben treu sein müssen und nicht mit zwei Männern ficken müssen.

„Emily, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber...Aiden habe ich so noch nicht erlebt."

„Es gab da eine Situation, die er falsch verstanden hat." Emily putzt sich die Nase. Was, falsch verstanden?

„Magst du mir das erzählen?" Kathy schaut mich warnend an. Na, dann lass dir mal den flotten Dreier erzählen. Das muss ich nicht haben. Ich drehe mich weg.

Oder vielleicht doch, ich bin gespannt, wie sie sich herausreden will. Ich stelle mich in den Eingang von der Terrasse zum Wohnzimmer und verschränke meine Arme vor meiner Brust. Na, dann kann ja die Märchenstunde losgehen, Kathy. Ich lehne mich an die Terrassentür.

„Eigentlich fing es Silvester an. Ich war auf einer Feier mit Freunden. Viel Alkohol, Tanzen – wie Silvester eben so ist. Jack und Julius – beide Fitnesstrainer in dem Studio, das ich regelmäßig besuche – haben erst mit mir getanzt und mir dann ein Angebot gemacht.

Sie würden dieses Angebot nicht vielen Frauen machen, aber ich sollte mir es überlegen, ob es etwas für mich wäre." Kathy bekommt jetzt große Augen. Will ich mir das wirklich antun? Im Herbst sagte sie noch, dass sie derartige Erfahrungen noch nicht gemacht hat und nun das!

„Ich habe es abgelehnt. Sie sagten, sie würden mir Bedenkzeit geben. Ich müsse nicht sofort entscheiden. Kathy, ich bin keine 20 mehr ich habe zwei fast erwachsene Kinder, ich stehe mit beiden Beinen im Leben. Ich habe noch nie den Wunsch gehabt, mit zwei Männern ins Bett zu gehen." Sie wischt sich wieder ein paar Tränen weg.

In Kathys Augen funkelt es. Sie hat etwas vor. Ich kenne meine Schwester. „Nicht lecker genug?"

Emily schüttelt den Kopf. „Sie sehen gut aus und sind natürlich auch gut gebaut – aber nichts für mich. Ich kenne die beiden bestimmt schon 3 Jahre, aber da springt kein Funke über. Warum sollte ich mit ihnen etwas anfangen, nur weil sie mir ein Angebot machen? Bei Aiden war es ganz anders. Ich stand mit meiner Freundin in diesem Hotel....Ich habe auf Aiden gedeutet und meiner Freundin gesagt. Der!"

„Wow! Das hat Aiden gar nicht erzählt." Das wusste ich bis jetzt auch nicht. Ich habe hoch geschaut, Em gesehen und gedacht, wow.

„Aiden wollte mich am Donnerstag vom Fitnessstudio abholen. Er muss gesehen haben, wie Jack mich wieder gefragt hat. Ich habe seine Hände von meiner Hüfte geschoben und habe aber nicht bemerkt, wie Julius von hinten ankam und mir einen Kuss auf den Hals drückte." Tja, Kathy jetzt kommst du! Jetzt kannst du mich verstehen!

„ Ich habe beiden gesagt, dass ich das nicht möchte und ihnen erklärt, dass ich mit Aiden zusammen bin, den sie vor zwei Wochen kennengelernt hatten. Sie entschuldigten sich, dass sie noch einmal gefragt hatten." Kathy schaut irritiert zu mir, ich ebenfalls zu ihr. Moment!

„Dann ist also gar nichts gewesen?" Emily schüttelt den Kopf. Was? Moment Mal, sie ist nicht nach Hause gefahren. Ich habe noch zwei Stunden lang vor ihrem Haus gewartet.