Kapitel 19

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Immer und immer wieder schlug ich mir mit dem Buch gegen meinen Kopf. "Wirst du wohl damit aufhören?! Du machst mein Wunderkind kaputt!", rief Tessa und ich sah für zwei Sekunden auf. Dann machte ich damit weiter. "Herr Gott Rose!" Seufzend riss sie mir das Buch aus der Hand und verhinderte, dass ich mir sofort das nächste schnappte. "Was ist denn mit dir los?"n fragte sie mich nach einer Zeit des Schweigens. "Ich will nicht drüber reden!", zickte ich herum wie ein Kleinkind. "Junges Fräulein nicht in diesem Ton!", verlangte Tessa und versuchte mich zum Lachen zu bringen. Ich jedoch regte mich nicht mal. "Man es muss echt ernst sein..." Ich nickte nur und wandte mich dann wieder den Hausaufgaben zu. Bruchterme. Wie sehr ich Mathe doch hasste. Nach einiger Zeit, in der Tessa las und ich Hausaufgaben machte kamen Erica, Susanna, Raven, Josh und Logan ins Wohnzimmer. Als ich den blonden Mann sah machte mein Herz einen Satz ehe es mir in die Hose rutschte und traurig und langsam weiter schlug. "Was machst du da?", fragte Raven und setzte sich zu mir. "Mathe." Ich verdrehte genervt die Augen. Susanna und Erica machten es sich auf der Couch bequem und schalteten den Fernseher an. Dabei drehten sie ihnen so laut, dass mir fast mein Trommelfell platzte. Ich seufzte, nahm mein Buch, den Hefter und den Kuli und lief in die Küche. Die Hausaufgaben würde ich jetzt sowieso nicht machen, also beschloss ich Tee zu kochen. Fünf Minuten später wurde die Tür geöffnet und Raven kam herein. "Er hat mir geschrieben." Ich nickte. "Ich weiß." Sie ließ sich seufzend auf der Bank fallen und legte ihren Kopf auf den Tisch. "Da sagt er ein Wort und stellt dabei mein gesamtes Leben auf den Kopf." Wieder nickte ich. "Erzähl mir was, was ich noch nicht weiß." Doch sie lachte nur leise. "Wie denn, wenn du wirklich alles weißt Rose?" Ich zuckte nur mit den Schultern. "Willst du auch Tee?", bot ich ihr an und sie nickte. Schnell holte ich eine zweite Tasse heraus und goss dann das heiße Wasser auf. Schließlich setzte ich mich zu ihr. "Und was ist zwischen euch passiert? Ich weiß doch, dass irgendwas ist." Also erzählte ich ihr von gestern Nacht. "Ich glaube Gott will einfach nicht, dass wir uns küssen", sagte ich. Aber ich glaubte ja nicht mal an ihn. "Ihr werdet euch küssen Rose. Keine Angst. Du bekommst schon noch deinen perfekten Kuss Süße." Sie drückte kurz meine Hand ehe wir wieder schwiegen. Nach einer Weile wurde die Tür erneut geöffnet. Als ich ihn sah lief mein Herz Marathon. "Oh wolltet ihr beiden eure Ruhe?", fragte er überrascht als er uns erblickte. "Ne kein Problem komm ruhig rein." Er nickte und begann dann Kaffee zu kochen. "Kann ich dich was fragen Logan?", wandte sich Tessa zu ihm. "Klar." "Können wir hier hier unseren Führerschein machen?", bat sie. Er zuckte nur mit den Schultern. "Joa bestimmt." Danach hörte ich nicht mehr zu. Das Thema war für mich abgeharkt. Eigentlich hätte ich schon längst damit fertig sein sollen nur leider passierten dann die schlimmen Dinge zu Hause in Schweden. Ich bekam nicht mal mit wie Raven ging. "Rose?", fragte Logan. Überrascht sah ich auf. "Noch einen Tee?", fragte er. Ich nickte nur. "Logan ich muss mich bei dir entschuldigen", begann ich und durchbrach die unangenehme Stille. "Du musst gar nichts Rose", erwiderte er kalt. "Doch muss ich. Ich fühle mich so schuldig weil du dort saßt, total niedergeschlagen. Es war nicht fair von mir und es tut mir verdammt nochmal leid!", rief ich. Er jedoch lachte nur leise. "Okay. Angenommen." Damit drehte er sich um und wandte sich wieder dem Kaffee zu. Angenommen?! War der jetzt total bescheuert?! "Magst du jetzt reden?", fragte ich sanft. "Nö." Ich stoß laut die Luft aus. "Was ist dein verdammtes Problem?!", schrie ich laut. Ich hatte die Beherrschung verloren. Er drehte sich um. "Was mein Problem ist?! Was zu Hölle ist denn dein scheiß Problem?!", erwiderte er wütend. Mit jedem Wort war er ein Schritt auf mich zu gegangen, sodass ich gegen den Tisch stieß. Verwirrt sah ich ihn an. Ich hatte überhaupt kein Problem! Er drehte sich nur kopfschüttelnd um und wollte den Raum verlassen, doch ich schnappte mir sein Handgelenk und drehte ihn zu mir um. Ich war selbst überrascht von meiner Stärke. "Was willst du noch?!", zischte er. Da spürte ich schon die erste Träne meine Wangen hinunter laufen. Sofort wurde sein kalter Blick weich. "Rose." Es war nur ein Hauchen nichts mehr. Langsam machte ich einen Schritt auf ihn zu und legte meine Arme in seinen Nacken. Seine Hände fanden Wege an meinen Rücken. Und dann legte ich meinen Kopf an seine Brust und weinte vor mich hin. 

Erinnerung Ans VergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt