"Boar war das anstrengend!", pustete Tessa und beugte sich leicht nach vorn um besser Luft zubekommen. "Also heißt das, das du morgen nicht wieder mitkommst?", fragte ich ironisch. Langsam blickte sie auf und versuchte mich mit ihren Blicken zu erdolchen. "Süße das klappt nicht, dass gibt nur Falten und die wären wirklich nicht gut für dich." Kurz streckte sie mir die Zunge hinaus, dann griff ich nach ihrer Hand und zog sie in den Speisesaal. "Ich bin mal so nett und hol dir Frühstück damit du dich ja nicht bewegen musst!" Sie schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln und ich machte mich auf den Weg Frühstück zu besorgen. Ich reichte ihr dann den belegten Teller. "Danke Rosie!", kreischte sie. Ich setzte mich neben sie und aß in Ruhe, doch so wirklich konnte ich mich darauf nicht konzentrieren, da dieser süße Soldat mir gegenüber saß. Schweigend saßen wir alle am Tisch, bis Erica diese Stille durchbrach:"Sagt mal... Dürfen wir euch duzen?" Knapp sahen sich die beiden Soldaten in die Augen. "Ich bin mir ziemlich unsicher, denn unser Boss ist da ziemlich streng", antwortete der andere. Knapp nickte sie. "Und meint ihr... Verzeihung meinen Sie wir könnten hier selbst kochen?", fragte nun Susanna. So langsam entwickelte sich das alles hier in eine Art Frage - Stunde. "Ja bestimmt, wenn ihr es könnt", sagte er grinsend. Nun meldete Tessa sich zu Wort:"Oh da habt ihr euch mit den Falschen angelegt! Rosie wird euch verzaubern mit ihrem Essen!" Augenblicklich wurde ich rot und sah auf meinen Teller. "Warum musst du denn immer so übertreiben?", fragte ich sie leicht genervt. "Oh sei doch nicht so bescheiden!", rief sie nun wieder. Damit war für mich das Thema vom Tisch und ich lauschte gespannt den anderen und ihren Fragen. Irgendwann rang ich mich auch ab und fragte etwas. "Wie ist es so? Weit entfernt von der Familie?" Sofort wurde es still. Er räusperte sich und sah mir dann tief in die Augen. "Es ist so, dass wir uns diesen Job ausgesucht haben. Und das freiwillig. Es ist schwer hier zu sein und nicht bei der Familie, aber sein eigenes Vaterland zu schützen... Das kann nicht jeder. Wir wurden dazu ausgebildet. Außerdem haben wir ziemlich oft Urlaub. Wir beschützen ja nicht nur das Land sondern auch die Familien. Die Frauen und Kinder und Männer. Es klingt komisch, aber sogar die Haustiere. Wir sorgen für Sicherheit. Ist es das nicht wert nicht zu Hause zu sein?" Langsam nickte ich. Er hatte Recht. Wieso bin ich auch so doof und frage sowas?!?
Nachdem wir gefrühstückt hatten machten wir uns auf den Weg zur Halle, wo wir jetzt Unterricht hatten. "Kommst du Rosie?", fragte Tessa. "Was? Äh ja ich komm gleich nach geh schon mal vor." Sie nickte nur und machte sich mit den anderen auf den Weg. Ich jedoch suchte noch nach diesem Soldaten. Schließlich fand ich ihn im Speisesaal. Ich tippte ihm kurz an die Schulter und er drehte sich überrascht um. "Ich ähm... Wollte mich nur entschuldigen. Ich hätte so etwas nicht fragen sollen. Tut mir Leid." Beschämt sah ich zu Boden. "Es war in Ordnung, dass Sie uns so etwas fragen, denn das zeigt uns immer wieder von neuem, warum wir hier sind. Sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich muss mich bei Ihnen bedanken."
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Erinnerung Ans Vergessen
RomanceNachdem Deutschland von den neoNazis übernommen wurde marschierten sie weiter nach Norden um Schweden zu erreichen. Doch dieses Land ist bestens vorbereitet und schickt alle Kinder nach Amerika. Unter ihnen auch die junge Rose Mitchell, gerade 18 ge...