Kapitel 12

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"Welche Pizza wollt ihr?", fragte Susanna interessiert. Langsam blätterte ich eine Seite weiter. Ich hatte keinen Hunger. "Ich glaub ich nehm eine ganz Normale. Die mit Spinat, Rührei und einer doppelten Portion Käse", antwortete ihre Schwester Raven. Alle fingen an zu Lachen. Alle außer mir. "Ist ja voll die normale Pizza!", erwiderte  Susanna lachend. "Aber das klingt echt gut. Nehm ich auch", entschloss sie sich dann. "Und du Rosie?" Fragend sah ich auf und blickte in Tessas Augen. "Mal sehen." Sie nickte nur. Langsam blätterte ich weiter.  "Also was darfs denn sein?" Erneut sah ich genervt auf und blickte zum Kellner. Nach einander bestellten wir. Zu guter letzt Erica. "Ich hätte gern eine Pizza mit Tomate Mozzarella", bat sie. "Ah gute Wahl schöne Frau", zwinkerte der Kellner. Augenblicklich sah ich zu Josh. Besonders glücklich sah er nicht aus. Erica lächelte kurz und wandte sich dann sofort wieder zu Raven. Ich sah auf den Tisch. Immer noch war ich wütend wegen vorhin. Eine Hand legte sich auf meine. "Rosie?", flüsterte Tessa wieder. "Lass es einfach gut sein", hauchte ich und entzog meiner ihr meine Hand. "Tut mir leid wegen vorhin Rosie! Ich hab nicht nachgedacht." Langsam blickte ich hoch und sah ihr fest in die Augen. Kurz danach musste ich schon anfangen zu grinsen, denn Tessa sah aus die ein Hündchen. Sie begann ebenfalls mit Grinsen und schließlich fielen wir uns in die Arme. "Mach das die wieder Tassenkuchen!", verlangte ich. "Versprochen Rosenkranz. Versprochen." Als das Essen endlich kam hatte ich in der ganzen Zeit noch nicht einmal wieder zu Logan gesehen. Es war mir peinlich und sicher ging es ihm nicht anders. Ich musste mir ein seufzen verkneifen. Wieso war mein Leben so kompliziert? Konnte ich nicht einfach einen netten Typen in meinem Alter treffen, der mich nach einem Date fragt, mich dann nach Hause bringt, wir uns Immer wieder treffen würden und uns dann unsere Gefühle gestehen? Nein mein Leben musste so ablaufen, dass ich mich in einen Soldaten verliebe, mit dem ich gelegentlich mal joggen gehe und ab und zu Mal ein Wort wechsle. So würde das doch nie auch nur Ansatzweise etwas werden! Frustriert trank ich einen Schluck von meinem Wasser. "Magst du nichts essen Rose?", fragte plötzlich Erica. Als ich ihr ins Gesicht war, war sie komisch rötlich. "Doch ich hab nur etwas geträumt", antwortete ich mit einem Lächeln. Sie erwiderte es, jedoch erreichte dieses Lächeln ihre Augen nicht. Vorsichtig, darauf bedacht, dass niemand es bemerkte, legte ich fragend den Kopf schief. Doch sie schüttelte ihren nur und flüsterte lautlos  >Nachher< Ich nickte nur und begann dann meine Pizza zu essen. Dabei bemerkte ich den Blick von Logan nicht, den er mir von der Seite zuwarf. 


"Wie fandest du den Tag?", fragte mich Tessa, als wir am Abend in unseren Betten lagen. "Hatte Vor - und Nachteile", erwiderte ich und sah an die Decke. "Tut mir leid, dass ich dir die Stimmung vermiest hab", sagte sie erneut. "Schon okay Maus. Hast du noch einen Schluck Wasser für mich?", fragte ich sie und leckte somit vom Thema ab. "Ne tut mir Leid." Ich zuckte nur mit den Schultern und stand dann auf. "Ich hol mal noch ne volle Flasche. Schlaf du schon okay?" Sie murmelte etwas, was ich als Zustimmung definierte, und machte mich auf den Weg. Gerade als ich die Tür öffnen wollte entdeckte ich, dass sie an geklappt war und Stimmen drangen gedämpft an mein Ohr. Langsam öffnete ich die Tür und blickte mich in die Küche um. Doch wenn ich vorher gewusst hätte, was ich dort sah, dann wäre ich nicht noch einmal aus dem Bett gestiegen. Dort... Dort stand Logan... und er hielt Erica im Arm. Verwirrt blickte ich zu den beiden. Ich dachte Erica wäre in Josh verliebt... Mein Herz fühlte sich immer schwerer an und etwas schnürte mir die Luft zum Atmen zu. Das war nicht fair. Langsam aber sicher bahnten sich die ersten Tränen Wege über meine Wangen und schnell wischte ich sie weg. Irgendwann entschied ich mich dann wieder ins Bett zu gehen. "Hast du ein Schluck Wasser getrunken?", fragte die leise Stimme von Tessa. "Ja", sagte ich gepresst. Ein Schluck Wasser, geboren in meinen Augen und mit viel Salz, aber ein Schluck Wasser. 

Erinnerung Ans VergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt