Erinnerung Ans Vergessen

Kapitel 29

"Wenn ich nun um ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte!", schrie ein Mann und innerlich dankte ich ihm dafür, dass er mir das Drama fern hält. Stille breitete sich aus und auch meine Mutter hörte endlich mal auf Logan mit Fragen zu durchlöchern. Ich liebte meine Mama ja wirklich, aber sie war manchmal so peinlich! "Wir haben uns entschlossen, da das Wetter noch recht angenehm ist, Sie heute auf ein Footballspiel einzuladen. Bitte begeben sie sich zu den Autos. Sie werden sie zu dem Stadion bringen." Das Wetter war noch recht angenehm? Das ich nicht lache. Außerdem ein Footballspiel zu Weihnachten? Ich zuckte nur mit den Schultern. Ach was solls schlimmer konnte es ja eh nicht mehr werden. Dachte ich.

"Rose! Beweg deinen Hintern her!", schrie Tessa lauthals und winkte mich zu ihr. Lachend schüttelte ich mit dem Kopf. Tessa besaß aber auch keinerlei Schamgefühl. "Alles gut bei dir? Ich hab mitbekommen, dass Logan einen Sohn hat." Raven gesellte sich zu mir und griff nach meiner Hand. "Das ist nicht das Problem. Das Problem ist seine Ehefrau." Raven spuckte den Schluck Wasser, den sie trank wieder aus. Ich konnte mir ein kleines Kichern nicht verkneifen. "Du bist eklig", lachte ich leise und hielt mir eine Hand vor den Mund. "Ich eklig? Der Typ hat ne fucking Ehefrau!", rief sie und wischte sich mit der Hand über den Mund. "Ich weiß. Und sie ist so schrecklich perfekt", gestand ich augenrollend. Zusammen machten wir uns auf den Weg zu Tessa uns Theo. "Denk ich nicht." "Doch. Sieh sie dir doch mal an." Mit einem Kopfnicken deutete ich in die Richtung, in der sie stand. Dort mit ihrem süßen, kleinen Sohn und dem perfekten Ehemann. Ich könnte kotzen. Sie waren eine wundervolle Familie. "Meinst du die hatte ne Nasen- OP?" Nun konnte ich mich nicht mehr halten und lachte laut los. "Niemals!", rief ich empört. "Doch sieh doch mal!", verlangte sie und zeigte mich dem Finger auf sie. Sofort nahm ich ihre Hand. "Das macht man doch nicht Raven!", maßnahmte ich sie. Doch die zuckte nur mit den Schultern. "Man hat auch keine Ehefrau, keinen Sohn und dann noch ne Freundin. Das macht man auch nicht!" "Touchè." Schließlich kamen wir bei Tessa und Theo an. Die Brünette gab uns die Tickets und gemeinsam gingen wir ins Stadion. Drinnen kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. "So ein Stadion habe ich noch nie gesehen", gestand ich. "Tatsächlich?" Diese Stimme holte mich zurück in die Wirklichkeit. "Kann dir ja egal sein", erwiderte ich augenverdrehend. "Ach komm schon Rose lass es mich dir erklären..." Ich schüttelte nur mit dem Kopf. "Verpiss dich zurück zu deiner Frau!", zischte ich und folgte Tessa zu unseren Plätzen. Nach einiger Zeit bekam ich mit, dass er mich verfolgte. "Mutierst du jetzt zum Stalker?!", lachte ich höhnisch. "Nein. Dort sind unsere Sitzplätze." Er deutete mit einem Finger ein paar Plätze weiter, wo sein Bruder saß. Leicht rot um die Nase wollte ich noch etwas sagen, entschloss dann aber, einfach weiter zu stolzieren. "Was wollte der denn?", interessierte sich Tessa, ich jedoch winkte nur ab. "Sieh nicht hin, aber... sieh hin." Susanna deutete zu Logan. Und der hatte natürlich nichts besseres zu tun, als seiner Frau die Zunge in den Hals zu stecken. "Auf das sie daran ersticken!", sagte ich und trank einen Schluck von meinem Bier.