Müde öffnete ich meine Augen und schloss sie gleich wieder. Verdammt hatte ich Kopfschmerzen, wieviel hatte ich gestern bitteschön getrunken? Anscheinend zu viel. Langsam öffnete ich meine Augen wieder, zwar verschwanden die Kopfschmerzen nicht, aber immerhin konnte ich jetzt etwas sehen ohne zu sterben.
Ich lag ganz klar in meinem Zimmer, welches ich gestern verwüstet hatte. Verflucht! Ich hatte in meinem Vollsuff von der Drohung erzählt. Wie dumm konnte ein Mensch bitte sein? Aber eins war klar, sobald ich dieses Zimmer verlassen würde, würden die Jungs mich mit Fragen durchlöchern und das durfte nicht passieren. Dann blieb ich halt hier liegen, war mir auch recht.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir das es 13.30 Uhr war. Ich hatte nicht einmal die leiseste Ahnung wann, geschweige denn wie wir nach Hause gekommen sind. Als ich draussen Schritte hörte die meinem Zimmer gefährlich nahe kamen, drehte ich mich schnell zu Seite und schloss meine Augen. Mein Atem war ruhig und ich hoffte, wer auch immer hier rein kommen würde, glaubte mir das ich schlief.
Nach ein paar Sekunden wurde meine Tür leise geöffnet. "Cas?" ich glaube es war Aaron der hier meinen Namen flüsterte. Ich reagierte aber nicht auf ihn und tat weiter so als ob ich schlafen würde. Mit einem Seufzen schloss er die Tür wieder und auch ich viel gleich darauf in einen traumlosen Schlaf.
Als ich das nächste Mal aufwachte war es bereits 18.00 Uhr und meine Kopfschmerzen waren such weg. Jedoch konnte ich mein Zimmer nicht verlassen, sonst müsste ich all die unangenehmen Fragen beantworten. Wieder drehte ich mich auf die Seite als die Tür geöffnet wurde. "Ist die tot oder was?" hörte ich Nash fragen. "Du Hirn! Sie schläft ihren rausch aus. Soviel wie sie gestern getrunken hat ist es kein Wunder schläft sie immer noch." sagte Teddy. Waren jetzt alle hier oder was?
Einen Moment war es ruhig, bis hinter mir die Matratze etwas nach unten gedrückt wurde und jemand über meine Haare strich. Musste wohl Aaron sein. "Ich mache mir Sorgen." flüsterte er. "Wieso?" kam es prompt von Teddy. "Ich habe vorhin mit Marvin telefoniert. Er ist ein Arsch, aber er kennt Cas und hat mir einiges erzählt." wollte der mich jetzt verarschen? Wieso redete er mit Marvin über mich? Trotz allem das ich mich gerade fürchterlich aufregte schaffte ich es, mir nichts anmerken zu lassen. "Ja jetzt mach mal hinne. Über was habt ihr geredet?" bohrte AJ nach. Ja, es waren wohl gerade alle hier. "Als er sie kennengelernt hat, war sie ein völlig anderer Mensch. Zu jedem war sie abweisend, sogar zu Trevor. Ihr war alles und jeder gleichgültig und sie achtete nicht auf die Gefühle anderer wenn sie etwas sagte, es war ihr egal. Aber irgendwann hat es wohl klick gemacht und nach und nach taute sie auf." jap, da hatte er recht und ich veränderte mich immer zurück, wenn mich jemand verletzte. "Und wieso genau machst du dir jetzt Sorgen? Ich meine sie ist ja jetzt nicht mehr so." sagte Teddy. Diese Frage war mehr als interessant. "Den Blick den sie gestern hatte als sie Vater fertig gemacht hat, naja, Marvin hat mir ein Bild von Cas geschickt als sie noch die Alte war und es war genau derselbe Blick. Ich glaube, je mehr Probleme sie bekommt, desto mehr wird sie wieder die alte Casey. Egal was auf dem Nachhauseweg von Amber passiert ist, es hat sie ein Stück in ihr altes Leben geschoben und das gefällt mir überhaupt nicht." sagte Aaron, mit seiner Hand strich er weiter über meine Haare. "Meinst-" fing einer der Jungs an, aber ich unterbrach sie. Ich hatte gerade mehr als genug davon, vor allem weil Aaron recht hatte. "Verschwindet aus meinem Zimmer." nuschelte ich und kuschelte mich mehr in meine Decke. "Cas, tut uns leid wenn wir dich geweckt haben, aber wir müssen dringend reden." sagte Teddy. "Schön, mach einen Termin für Morgen mit meiner Sekretärin Carter." zischte ich und liess somit keine Chance für eine Widerrede. Seufzend küsste Aaron mich auf den Kopf und verliess mit den Jungs mein Zimmer.
Das Gespräch welches sie führten missfiel mir wirklich, aber es brachte mich auf eine gute Idee. Wenn ich mit Amber so umging wie mit anderen früher, würde sie sich von selbst von mir distanzieren und ich müsste es nicht machen. Das hiess also: welcome back old McKenzie!
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Kalt wie Schnee
Teen FictionTeil 1 Casey McKenzie ist ein 18-jähriges Mädchen das niemanden an sich ran lässt ausser ihren Bruder Travor. Früher war sie jedoch anders: aufgeschlossen, freundlich und das brave Mädchen von nebenan. Seit einem tragischen zwischenfall vor 4 Jahren...