Kapitel 3

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Mit meinem unguten Gefühl sollte ich recht behalten.

Der Unterricht am Morgen zog sich endlos in die Länge und ich war einfach nur froh, als ich in die Mittagspause konnte. Den Weg in die Mensa fand ich, indem ich einfach dem Strom der Schüler folgte. Die Schüler sassen in den typischen Gruppen an den Tischen und der Lärm war ohrenbetäubend laut. Da ich nicht wirklich Lust auf dieses Schauspiel hatte, holte ich mir nur schnell ein Sandwich, zahlte und verliess die Mensa so schnell wie ich konnte. Ich hatte einen Moment bis ich den Ausgang fand und setzte mich schliesslich auf dem Hof an einen Tisch und ass mein Sandwich. Ja, ich war süchtig nach diesen Brotdingern und es war mir so ziemlich egal was andere darüber dachten.

Nachdem ich gegessen hatte wollte ich meine Kopfhörer aufsetzen, entschied mich aber anders als ich eine menge Schüler rufen hörte. Neugierig folgte ich den Rufen und lief so einmal um die Schule zu einer Wiese, wo eine Horde Schüler einen Kreis bildeten. Ich konnte mir schon denken was der Grund war, wieder einmal eine der unnötigen Schlägereien von Typen die zu viel Anabolika geschluckt hatten. Trotzdem wollte ich mir das nicht entgehen lassen und drängelte mich durch die Schüler bis ich schliesslich einen Blick auf das Geschehen werfen konnte. Kopfschüttelnd sah ich mir dieses Kindergartenverhalten an. In der Mitte stand niemand anderes als Kyle und Marvin die sich prügelten. Hinter Marvin standen drei Typen und hinter Kyle vier. Ich nahm an, dass die wohl zu ihnen gehörten. Beide hatten schon einiges eingesteckt und ehrlich gesagt hätten Beide es verdient, aber da sonst niemand etwas unternahm, sah ich es als meine Aufgabe und betrat den Kreis.

Völlig emotionslos Blickte ich die zwei sich prügelnden an. Kyle sass auf Marvin und wollte gerade zuschlagen, jedoch stellte ich mich neben ihn, legte meinen Arm um seinen Hals und zog ihn so etwas nach hinten. Sofort liess er von Marvin ab und stöhnte auf. "Hatten wir das nicht schon einmal?" fragte ich ihn tonlos und stiess in von Marvin runter. Sofort rappelten sich Beide wieder auf und starrten sich hasserfüllt an. "Seid ihr dann fertig mit dem Kindergarten?" ich stellte mich zwischen sie und streckte meine Arme aus, darauf bedacht, beide nicht zu berühren. Einen Moment sah ich zwischen Marvin und Kyle hin und her und blieb mit meinem Blick bei Kyle hängen. Sein Blick verdunkelte sich und er baute sich vor mir auf. Ich stiess ihn gerade noch rechtzeitig mit beiden Händen gegen die Brust und stiess ihn so nach hinten. "Hör jetzt auf! Geh mit deinen Jungs und such deine Eier!" knurrte ich und baute mich selber vor ihm auf, jedoch mit genug Abstand zwischen uns. "Du hast hier gar nichts zu melden!" schrie er, blieb aber an Ort und Stelle stehen. "Das mag vielleicht sein, aber ich möchte doch nicht das ihr euer letztes bisschen Hirn verliert. Also sich sage es noch einmal. Hau jetzt ab oder ich mache das, was ich gestern gemacht habe!" den letzten Teil schrie ich und einen Moment dachte ich es würde nichts nützen, aber da hatte ich mich geirrt. Kyle und sein Gefolge warfen mir noch einen wütenden Blick zu und machte sich dann aus dem Staub. Ich drehte mich um und sah Marvin an. "Ihr geht in die andere Richtung." befahl ich. Ohne abzuwarten ob er wirklich gehen würde, drängte ich mich durch die Schülermasse. "Verpisst euch!" knurrte ich und lief wieder zurück in das Schulgebäude.

Dank den Idioten war die Pause auch wieder vorbei und so lief ich zu meinem Spind wo ich meine Bücher für die nächste Stunde holte. Dank meiner Aktion am Morgen machten die Schüler im Flur mir platz, sobald sie mich sahen. Ich hasste es, wenn ich so eingeengt war und da war die Fähigkeit andere Menschen einzuschüchtern von grossem Vorteil. Ich schloss gerade meinen Spind, als ich einen Luftzug in meinem Nacken spürte. Ehe ich überhaupt einordnen konnte was es war, wurde mein Kopf nach vorne gestossen und landete hart gegen meinen Spind. "Halte dich ab jetzt von mir fern, oder du wirst es bitter bereuen." er liess meinen Kopf los, womit ich auf dem Boden fiel und benommen sitzen blieb. Von diesem Vollspaten war weit und breit nichts zu sehen. Das diese Schisser von Schüler nur gafften und nichts machten war mir mehr als bewusst. Ich hielt einen Moment meinen Kopf bis ich wieder etwas klar im Kopf wurde und rappelte mich vom Boden auf. Die Schulglocke war der reinste Horror für meinen Kopf und am liebsten hätte ich ihn eigenhändig von der Wand gerissen, aber das ging zu meinem Bedauern nicht. Das hatte ich an meiner alten Schule schon einmal ausprobiert. Als ob nie etwas gewesen wäre lief ich zum Klassenzimmer. Mir war es egal das ich schon wieder zu spät war und betrat wieder ohne Klopfen das Klassenzimmer. Ja, ich hatte es halt einfach nicht mit anklopfen.

Kalt wie SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt