Der nächste Tag zog viel zu schnell an mir vorbei.
Perrie war damit beschäftigt ein wenig aufzuräumen und zu putzen.
Sie war nicht wie sonst immer in guter Stimmung sondern schaute nur die ganze Zeit bedrückt durch die Gegend.
Und auch ich war nicht gut drauf und von Sorgen geplagt.
Wenn Perries Familie einen so wunderbaren Menschen wie Perrie nicht mochten, dann war es schon klar, dass sie mich hassen würden.Perrie erzählte mir auch heute nichts über die Probleme, die sie mit ihrer Familie hatte.
Aber ich erfuhr, dass sie das mittlere von drei Kindern war. Ihr älterer Bruder hieß Jonnie. Über ihn sprach sie genauso wenig wie über ihre Mutter Debbie. Ich erfuhr nicht mehr als die Namen der beiden.
Allerdings erzählte Perrie einiges über ihre kleine Schwester Caitlin.
Sobald sie über diese sprach, hatte sie ein Lächeln im Gesicht.Zum Abend hin hörte Perrie ganz auf zu reden und starrte nur noch grimmig Löcher in die Luft.
Und auch ich wurde immer nervöser.Am Abend schliefen wir wie selbstverständlich wieder beide in Perries Bett. Allerdings wurde meine Freude darüber deutlich von der Tatsache überlagert, dass ich so unfassbar nervös war.
Perrie machte das auch nicht besser. Sie warf sich fast zwanzig Minuten unruhig auf ihrer Hälfte das Bettes hin und her.
Irgendwann drehte sie sich zu mir und nahm mich einfach in den Arm.
Danach wurde sie ruhiger.
Ich erinnerte mich, dass Leigh-Anne schon häufiger angedeutet hatte, ich würde eine positive Wirkung auf Perrie haben. Aber jetzt diesen Beweis dafür zu sehen war irgendwie seltsam. Aber es machte mich auch glücklich, dass ich Perrie anscheinend helfen konnte.
Auch auf mich hatte diese Umarmung eine beruhigende Wirkung und ich schlief schnell ein."Jadey?", riss mich Perries sanfte Stimme aus dem Schlaf.
Grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite. Ich war eindeutig noch viel zu müde um aufzustehen.
Kurz darauf spürte ich Perries Hand, die sanft über meinen Kopf strich.
"Es tut mir echt leid aber du musst jetzt aufstehen. Meine Familie kommt gleich."
Das wirkte und ich schreckte hoch.
"Was? Wie spät ist es?"
"Alles gut. Du hast noch eine Stunde. Sie kommen erst um 11 Uhr"
Das beruhigte mich etwas aber trotzdem beeilte ich mich beim Fertigmachen.Ich war zum Glück zeitig fertig und so saß ich schon um viertel vor 11 mit Perrie im Wohnzimmer, als mir plotzlich ein Gedanke kam: "Weiß deine Familie eigentlich, dass du mich adoptiert hast?"
"Nein. Aber keine Sorge, sie werden dich mögen."
Jetzt machte ich mir eigentlich nur noch viel mehr Sorgen. Aber ich bemühte mich dies nicht zu zeigen, damit Perrie sich nicht auch noch um mich kümmern musste. Ihr ging es sowiso schon nicht gut.Wie immer verging die Zeit viel zu schnell, wenn einem etwas bevorstand auf das man sich nicht unbedingt freute.
So war es auch heute.
Es kam mir vor als wären nur Sekunden vergangen, als es an der Tür klingelte.Perrie atmete noch einmal tief durch und ging dann in Richtung der Tür. Ich folgte ihr und stellte mich in einigem Abstand zu der Tür auf.
Dann öffnete Perrie.
"Perrie!", hörte ich eine begeisterte Stimme rufen und im nächsten Moment wurde Perrie von einem ungefähr 12 jährigen Mädchen umarmt.
Das musste wohl Caitlin sein.
Perrie drückte ihre Schwester fest an sich und sagte: "Ich hab dich so sehr vermisst, Kleines."
"Ich dich auch."Perrie lächelte glücklich. Doch dieses Lächeln erstab als eine Frau durch die Tür kam.
Man konnte sofort sehen, dass es sich um Perries Mutter handelte.
"Perrie.", die Stimme von Perries Mutter klang belegt. Auf ihrem Gesicht war die gleiche Mischung aus Schuld und Wut zu sehen wie auf Perries.
"Hi Mum."Das wars, kein Lächeln, keine Umarmung, nicht einmal ein Händeschütteln.
Was war nur passiert, dass sich Mutter und Tochter so begrüßten?Als nächstes kam ein junger Mann zur Tür rein. Dieser funkelte Perrie nur wütend an und sagte gar nichts. Er machte mir ziemlich Angst.
Wie um es noch schlimmer zu machen, war er der Erste der mich entdeckte.
Sein Blick war musternd und durchdringend, allerdings nicht mehr so böse wie in dem Moment als er Perrie angesehen hatte.
"Wer ist das?", seine Stimme war überraschend freundlich.
Vielleicht hatte ich zu schnell über ihn geurteilt. Aber mir fiel einfach kein guter Grund ein, den er haben könnte um Perrie zu hassen.Ich hatte aber keine Zeit darüber nachzudenken, weil nun alle Blicke auf mich gerichtet waren.
Ängstlich zog ich die Schultern hoch. Meine ganze Schüchternheit war wieder da.
Das schien auch Perrie zu bemerken.
Sie stellte sich neben mich und strich mir beschwichtigend über den Rücken.
Dann verkündete sie mit fester Stimme: "Das ist Jade. Ich habe sie vor einigen Tagen adoptiert."
Daraufhin wurde es Still und drei Augenpaare starrte mich überrascht an.Je länger die Stille dauerte, desto unwohler fühlte ich mich.
"Was?", fragte Perries Bruder total verwirrt nach.
"Ich sagte, dass ich Jade vor ein paar Tagen adoptiert habe."
"A-aber, wiso hast du uns nichts davon erzählt?", Perries Mutter sah genauso erstaunt aus wie Jonnie.
"Es war eine ziemlich spontane Entscheidung und ich hatte in den letzten Tagen kaum Zeit...", Perrie sah jetzt schon ziemlich unwohl aus. Und gewissermaßen konnte ich das auch verstehen. Etwas so wichtiges sollte man der eigenen Familie nicht verschweigen.
Und eigentlich sah es Perrie auch gar nicht ähnlich so etwas zu tun.
"Man hat immer für die Dinge Zeit, die einem wichtig sind, Perrie."
Bei der kalten Stimme ihres Bruders zuckte Perrie neben mir merklich zusammen.Dann wandte Jonnie sich mir zu. Eigentlich hatte ich mich darauf eingestellt nun auch einen zornigen Blick abzubekommen. Doch auf Jonnies Gesicht, war wie durch Zauberhand ein freundliches Lächeln erschienen: "Hi Jade. Ich bin Jonnie der Bruder von Perrie. Aber das hast du inzwischen bestimmt auch schon erraten. Es freut mich dich kennenzulernen." Er ging ein paar Schritte auf mich zu und streckte mir die Hand hin.
Ich war nun echt verwirrt. Wie konnte ein Mensch im einen Moment so eiskalt sein und im nächsten sofort wieder so nett und freundlich?
"H-hi", murmelte ich und nahm zögerlich seine Hand.
Nun kam auch Perries Mum auf mich zu: "Hallo Jade. Schön dich kennenzulernen."
"Es ist mir auch eine Freude, Mrs. Edwards.", flüsterte ich schüchtern.
Perries Mutter lächelte: "Nenn mich bitte Debbie, Liebes."
Nun verstand ich wirklich gar nichts mehr. Wie konnte es sein, dass Perries Familie zu mir so nett war und zu Perrie so scheiße.
Ich hatte automatisch angenommen, dass ich Leute die Perrie nicht mochten auch nicht mögen würde.
Aber das konnte ich über Perries Familie nicht wirklich sagen. Sie waren mir gegenüber so herzlich.Der Blick von Perries Schwester war allerdings nicht so nett wie der von ihrem Bruder und ihrer Mutter.
"Heißt das du wohnst jetzt bei Perrie?", fragte sie misstrauisch.
"J-ja."Bei meiner Antwort guckte Caitlin nur noch erzürnter.
Sie wandte sich zu Perrie: "Wiso darf jemand den du erst seit ein paar Tagen kennst bei dir wohnen. Aber für mich hast du nicht mal ein Mal im Monat Zeit. Ich bin doch deine Schwester und nicht die da."
In Caitlins Augen sammelten sich Tränen.
Und mit einem Mal hatte ich entsätzliche Schuldgefühle.
Alles was das Mädchen gesagt hatte war richtig. Sie hatte eindeutig eher das Recht Zeit mit Perrie zu verbringen.
Perries kleine Schwester warf mir noch einen tödlichen Blick zu, drehte sich dann um und lief nach oben ins Badezimmer. Sie schloss die Tür ab und wenig später waren heftige Schluchzer von ihr zu hören.Hey :)
Ich habe gerade gesehe, dass wir 1k Reads erreicht haben. Vielen Dank dafür. ♡♡♡
Ich bin wirklich jedem der diese Geschichte ließt unglaublich dankbar!
Und ich habe mich riesig über die 1k gefreut! <3
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Unexpected Love - Jerrie Fanfiction (Deutsch)
FanfictionJade Thirlwall ist ein schüchternes Mädchen, das nie von irgendwem bemerkt wird. Sie lebt in einem Kinderheim und hatte noch nie jemanden der sich um sie sorgt oder sie wirklich liebt. Perrie Edwards ist ein junger Popstar. Sie hat unglaublichen Erf...