17.07.2014
Ich wache entspannt und gut gelaunt auf, siehe mich an und hopse die Treppen runter. Heute wird ein guter Tag, das kann ich fühlen! Im Wohnzimmer sitzen die Jungs und unterhalten sich über irgendwas. Ich begrüße sie nur und setze mich in den Strandkorb, der im Garten steht. Die Sonne scheint schon und der Himmel ist Wolkenlos und strahlend blau.
Als ich etwas später wieder reingehe, ist der Tisch schon gedeckte und ich setze mich. Im Flur stehen schon Samis Taschen, weshalb meine so gute Laune einen kleinen Dämpfer bekommt, doch da Sami ja erklärt hat, dass er wichtige Termine hat und wir uns alle bald wiedersehen werden, bleibt meine Stimmung bestehen. Nach dem Frühstück gehen die Jungs joggen und ich spaziere durch die Siedlung und an kleinen Geschäften vorbei. In einem Blumenladen kaufe ich mir einen bunten Strauß mit allen meinen Lieblingsblumen und verlasse das Geschäft wieder. Zurück am Haus, kommen die Blumen auf den Esstisch und kurz danach trudeln die Jungs rein und diskutieren, wer zuerst duschen darf. Ich fange währenddessen an etwas zu Essen zu kochen.
Frisch geduscht stehen wenig später Manuel und Sami im Flur. Mats und Mesut, immer noch verschwitzt, lehnen an der Haustür und ich komme aus der Küche.
"Wir fahren dann mal", meint Manuel und nimmt Samis Taschen nach draußen. Wir verabschieden uns von Sami und wünschen ihm eine gute Heimfahrt. Kaum sind die beiden verschwunden, liefern sich Mats und Mesut erneut einen "Dusch-Kampf", den Mats gewinnt. Schnaubend lässt sich Mesut auf die Treppe fallen und wartet. Ich verschwinde wieder in der Küche und bereite singend und immer noch bestens gelaunt Spaghetti Bolognese und einen Salat zu. Wenig später darf Mesut auch endlich ins Bad.Ich bin gerade fertig mit Tischdecken und stelle das Essen auf den Tisch, als es an der Tür klingelt. Mats und Mesut stehen am Treppenansatz, öffnen jedoch nicht die Tür.
"Wartet ihr auf irgendwas?", lache ich und öffne stattdessen die Tür. Manuel kommt rein und stellt einen Koffer und eine Tasche im Flur ab, dann sieht er erwartungsvoll zur Tür.
"Kommt da noch wer?", frage ich und starre ebenfalls nach draußen. Als ich sehe, wer den Weg zur Tür entlang geht, friere ich buchstäblich ein - Mario!
"Ihr wusstet es! Ihr wusstet es die ganze Zeit und habt mir Nichts gesagt!?", schnaube ich und verschwinde in der Küche.
"Mir hättet ihr das auch ruhig sagen können!", höre ich noch Mario vom Flur aus sagen.Im Esszimmer sitzen alle vier schweigend am Tisch. Ich knalle noch die Sauce hin und setze mich ebenfalls. Meine gute Stimmung ist verflogen.
"Guten Appetit!", murmle ich und nehme mir als Erste vom Essen. Doch der Appetit ist mir vergangen. Hätten sie nicht was sagen können? Obwohl, Mario hatten sie ja auch angeschwiegen. Was der wohl jetzt dachte? Er sitzt ja schließlich mit der Frau an einem Tisch, mit der er nichts mehr zu tun haben wollte. Schweigend essen wir. Jeder starrt nur auf seinen eigenen Teller. Als alle fertig sind, stehe ich schließlich auf und verschwinde in meinem Zimmer."{Name} mach die Tür auf!", höre ich Manu rufen. Er klopft erneut an meine Tür, doch ich habe kein Interesse an einem Gespräch. Wenn ich sauer auf Mario bin, dann geht ihn das nichts an!
"Bitte! Ich dachte,... kann ich nicht reinkommen? Nur fünf Minuten, dann gehe ich wieder!"
Seufzend öffne ich die Tür und lasse mich auf mein Bett fallen.
"Danke!", meint Manu und setzt sich an die Bettkante, "Als ich das mit deinem, sagen wir mal, Projekt erfahren habe, dachte ich zunächst an ein Wiedersehen mit mehreren aus der Mannschaft. Da viele aber nur für ein paar Tage oder gar nicht konnten, habe ich schließlich Mesut, Mats und Sami zusammengetrommelt. Doch Mario hat von irgendwem erfahren, dass es sowas wie einen Urlaub der Weltmeister gibt und hat mich gefragt, ob noch ein Platz frei sei. Ich wusste euer Verhältnis ist im Moment..."
"...angespannt", unterbreche ich ihn, "Warum ist er trotzdem gekommen?"
"Naja, also... ich habe... ich habe gemeint, er könne gerne kommen. Ich dachte vielleicht vertragt ihr euch wieder. Also Mats, Sami und Mesut haben auch gedacht, dass das alles wieder entspannter werden könnte und da haben wir Mario gesagt, er kann dann kommen, wenn Sami weg muss. Wir wollten dich nicht sofort damit konfrontieren", erklärte Manu und sah zu Boden.
"Warum seid ihr eigentlich so scharf darauf, dass wir uns vertragen?", frage ich und blicke zu Manu.
"Mario ist ziemlich mies drauf gewesen vor der WM, zum Glück hat das nicht seine Spielweise beeinträchtigt, sondern nur seine Laune. Aber als du da warst, da war er so glücklich. Dann nach seinem Tor, war er zwar auch wieder extrem gut drauf, was ja auch verständlich ist. Mit dir war er aber nicht so "Siegesglücklich", kann man das so sagen?", fragt Manu und muss lachen. Auch ich schmunzle.
"Du wolltest noch zu Ende erzählen"
"Ja, er war mit dir so anders, so strahlend und glücklich und kein Mensch weiß, was ihn geritten hat, als er dich so abserviert hat. Wir haben ihn zwei Tage lang genervt und wir hatten echt heftige Diskussionen, doch dann ist Mario der Kragen geplatzt und Jogi dann auch und wir haben uns wieder auf das Turnier konzentriert", berichtet Manu und schaut auf seine Uhr, "Also, fünf Minuten sind um, ich geh dann mal...".
"Ok, ich komm gleich runter. Ich wollte noch mal an den Strand. Wenn du Lust hast kannst du mitkommen", biete ich an und stehe auf. Manu erhebt sich ebenfalls und nickt, dann verschwindet er im Flur.Als ich am frühen Abend wieder im Wohnzimmer auftauche, sind Mario, Mats und Mesut nicht da. Manu sieht mich an und deutet nach draußen. Zusammen gehen wir zu Fuß zu einem Strand in der Nähe und spazieren durch die Dünen. Wir unterhalten uns nur ein bisschen. Ich hoffe, dass Mario nicht erneut meinen Urlaub ruiniert und dass ich irgendwann erfahre, was mit ihm in Rio los war.
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Liebe bekommt keinen Elfmeter
FanfictionAls gute Freundin der Nationalspieler, darf ein Besuch bei der WM in Brasilien nicht fehlen. Doch bei einer Person bin ich mir nicht sicher, ob wir nur Freunde sind. Kann eine Liebe überhaupt die ganzen Höhen und Tiefen in unseren Leben überstehen...