11.04.2015
"Guten Morgen! Frühstück!", die Schwester kommt rein und ist übertrieben gut gelaunt.
Ich grummle und will mich umdrehen, da zieht ein stechender Schmerz durch meine Schulter und ich stöhne laut auf.
"Langsam! Sie sollten sich nicht zu viel bewegen und...", sie kommt zu mir und setzt mich gerade hin, dann fährt sie das Bett hoch.
"Danke!"
"Und sie sollten sich entspannen!"
"Entspannen? In einem Krankenhaus?", ich schüttle den Kopf, dann nehme ich das Frühstück zu mir. Die Schwester legt noch frische Handtücher in mein Bad, dann verschwindet sie.
Ich genieße das Essen so gut es geht und schaue mir dann etwas im Fernsehen an."Gestern gab es einen Zwischenfall am Trainingsplatz des FC Bayern Münchens. Mario Götze's Ex-Freundin, die aus rechtlichen Gründen nicht namentlich erwähnt werden darf, hat seine derzeitige Freundin, die Schauspielerin {Name} angegriffen und mit einer Schusswaffe verletzt.
Welches Motiv die junge Frau hatte ist unklar, wahrscheinlich ist es aus Eifersucht. Heute ist vor allem die starke Polizeipräsens auffällig, ebenso wie die Presse. Mario Götze lehnte jedoch jegliche Interviews ab und auch die anderen Spieler und Freunde des Paares bewahren Stillschweigen. Mehr dazu gibt es auch heute bei der Sportschau, die den Tatort von gestern genauer unter die Lupe nehmen wird."Den Rest des Vormittags schaue ich irgendwelche Seifen-Opern und schreibe mit ein paar Freunden. Heute Nachmittag spielt Bayern gegen Frankfurt. Im November war ich noch beim Spiel in Frankfurt dabei und jetzt liege ich hier in München in einem Krankenhausbett.
Mittags bekomme ich wieder etwas zu essen und lese in einem Buch, Mario hat gestern noch meine Tasche und meinen Koffer hergebracht.
Um halb drei klopft es an der Tür.
"Hallo!", ruft Basti und kommt rein.
"Hi! Keine Lust das Spiel zu sehen?", frage ich.
"Doch, aber ich werde hier mit dir gucken. Es ist doch viel schöner, wenn du Besuch hast. Mario spielt außerdem und ich bin eh verletzt und..."
"Du bist verletzt?", frage ich.
"Ja... seit ein paar Tagen. Kann aber am 20.04. wurde spielen", meint Basti und setzt sich auf mein Bett.
"Auf jeden Fall wollte Mario auch nicht, dass du alleine bis. Und entweder Pep regt sich darüber auf, dass Mario absagt, oder der sowieso verletzte Basti macht sich auf den Weg zu dir!", er grinst. Dann zieht er die Tasche, die er dabei hat, zu sich und holt Cola, Chips und jede Menge Haribo raus.
Wir quatschten noch was, dann schauen wir uns die Vorberichte an. Und mal wieder wird wild spekuliert über den Vorfall von gestern.
Dann startet das Spiel.Das Spiel endet 3:0 für Bayern. Mario war ganz gut, aber irgendwie nicht bei der Sache.
Etwa eine Stunde nach dem Spiel stehen Mario, Thomas und Manu bei mir im Zimmer. Während die Jungs das Spiel hundert Mal analysieren, liege ich in meinem Bett und schaue mir das an. Irgendwann wird mir das zu langweilig und ich muss mich bewegen.
Ich stehe ganz langsam auf, ziehe mir die Hausschuhe und den Bademantel des Krankenhauses drüber. Auch wenn das beim Bademantel etwas länger dauert. Dann gehe ich raus auf den Flur und laufe ein bisschen auf und ab.
Meine Schulter tut zum Glück nicht mehr ganz so schlimm weh. Hier oben in dem Privat-Patienten-Bereich ist echt wenig los. Ich beschließe weiter zu gehen und komme auf die Station nebenan. Dort ist ein Aufenthaltsraum in den ich rein gehe. Doch auch hier ist einfach nichts los.
Und wieder zurück.Als ich wieder in mein Zimmer komme, sitzen die Jungs immer noch da und quatschen.
"Wo warst du?", fragt Mario, als er merkt, dass ich vom Flur komme.
"Spazieren", ich lege mich wieder ein mein Bett, "Mir war so langweilig!".
"Wie lange musst du eigentlich hier bleiben?", fragt mich Thomas.
"Zu lange!", lache ich, "Ich meine, der Arzt hat was von einer Woche oder so erzählt".Den Abend verbringe ich dann alleine im Zimmer. Mario blieb zwar etwas länger, doch auch er musste dann irgendwann fahren.
Ich bleibe lange wach und lese mein Buch durch, dann schlafe ich ein.12.04.2015
Am nächsten Morgen weckt mich mal wieder die 'Gute-Laune-Schwester'. Ich esse mein Frühstück, mache mich was frisch und gehe dann wieder durch den Flur.
Diesmal erkunde ich die anderen Stationen. Heute ist Sonntag und dementsprechend viel los. Ich setze mich mit in die Kapelle, in der ein kleiner Gottesdienst stattfindet, dann laufe ich durch den Eingangsbereich. Dort gibt es neben einem Kiosk, einem Café und einem Blumenladen auch noch ein kleiner Shop. Ich kaufe mir dort ein bisschen was zu essen, vor allem Süßigkeiten und Obst.
Im Wartebereich stoße ich dann auf ein paar Leute von der Presse. Ich ignoriere sie und steige schnell in den nächsten Fahrstuhl. Als dieser hält, steige ich einfach aus und laufe über diese Station. Ich befinde mich auf der Kinderstation, jedoch ist gerade Essenszeit, weshalb ich zurück zu meiner Station fahre und auch erstmal die Krankenhaus-Kost zu mir nehme.Am Nachmittag, ich hab inzwischen ein weiteres Buch auf meinem Handy angefangen zu lesen, treibt mich mal wieder die Langeweile aus dem Zimmer.
Ich laufe zurück zur Kinderstation und spreche mit den Schwestern und Ärzten der Station. Und schließlich erreiche ich mein Ziel, die Kinder zu besuchen.Es ist schon Abend, als ich zurück in mein Zimmer gehe. Es war echt sehr schön mit den Kindern zu reden und zu spielen.
Mario kommt schließlich noch zu mir und stellt mir einen riesigen Blumenstrauß auf meinen Tisch.
Dann reden wir noch ein bisschen, ehe er auch wieder fahren muss.13.04.2015
"Guten Morgen! Wir wollen Sie jetzt untersuchen, Sie bekommen dann anschließend ihr Frühstück!", diesmal ist es der Arzt, der mich weckt.
Ich begleite den Arzt und lasse mich untersuchen.
"Ruhen Sie sich nur noch etwas aus! Ansonsten sieht es sehr gut aus. Sie dürfen morgen das Krankenhaus verlassen. Aber Sie sind noch zwei Wochen von der Arbeit befreit!", meint der Arzt. Zum Glück habe ich ja im Moment nichts zu tun, bin so gesehen 'arbeitslos'.Den Rest des Tages verbringe ich mit Mario. Wir bleiben im Zimmer, da es draußen wie aus Eimern schüttet. Wir reden viel und kuscheln. Es tut so gut ihn zu haben.
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Liebe bekommt keinen Elfmeter
FanfictionAls gute Freundin der Nationalspieler, darf ein Besuch bei der WM in Brasilien nicht fehlen. Doch bei einer Person bin ich mir nicht sicher, ob wir nur Freunde sind. Kann eine Liebe überhaupt die ganzen Höhen und Tiefen in unseren Leben überstehen...