"Warte, warte, warte! Moment mal!", meint Isabel und kommt einen Schritt auf mich zu, "Das ist dein Ex?". Sie sieht mich ungläubig an.
"Das ist Samu? Der Samu? Der Sänger Samu Haber? Warum habe ich das nicht gewusst?", sie starrt mich an.
"Sorry, wir wollten nicht so viel Wirbel um uns machen, ich erzähle dir später alles!", meine ich, dann wende ich mich wieder Samu zu, "Was machst du hier?".
"Dich besuchen? Ich hatte dich doch angerufen"
"Ach ja... sorry, ich habe gedacht, wir sehen uns erst morgen. Ich meine, wir haben uns wie lange nicht mehr gesehen?"
Ich gehe auf ihn zu und nehme ihn kurz in den Arm.
"Bist du glücklich?", fragt er mich.
Ich nicke: "Ja, sehr!".
"Das ist schön"
Schweigen. Isabel steht mittlerweile zwischen uns und sieht hin und her.
"Ich hab das von dem Vorfall gehört. Geht's dir besser? Und deine Schulter?", fragt er.
"Mir geht's gut, danke. Und die Schulter ist auch schon wieder so gut wie verheilt", antworte ich.
Ich weiß nicht was ich denken soll. Wir waren zusammen, verlobt, haben ein Kind bekommen und es dann verloren. Ich bin doch so glücklich mit Mario und trotzdem kann ich Samu nicht vergessen, wir haben schließlich eine gemeinsame Geschichte.
Wir starren uns weiter an, er steht im Flur, ich in der Wohnung, zwischen uns die Tür und Isabel."Ich liebe sie einfach! Ich will sie nie verlieren. Und du weißt das doch am besten, nachdem was mit deiner Ex passiert ist!", höre ich Mesut aus dem Treppenhaus.
"Ihr liebt euch und seid glücklich. So wie wir. Ich liebe sie auch über alles! Und das ist das Wichtigste!", höre ich nun Mario. Dann stehen die beiden plötzlich neben Samu in der Tür.
"Hey!", Mario sieht erst mich, dann Isabel, dann Samu an.
Mesut sieht einfach nur Isabel an. Sein Blick spiegelt seine gesamte Liebe zu ihr wieder. Erst dann merkt er Samu und sein Blick wird skeptisch.
"Wer ist das?", fragt Mario.
"Das ist Samu Haber, er ist...", ich stocke.
"Ich bin ein guter Freund von ihr, ich dachte ich schau mal vorbei, nachdem was passiert ist", Samu hält Mario die Hand hin. Er sieht kurz unsicher zu mir, dann sieht er wieder zu Mario.
Dieser hält Samus Hand fest und starrt ihn mit einer Miene an, die ein wenig arrogant wirkt.
Es scheint für einen Moment die Zeit still zu stehen.
Dann lässt Mario Samus Hand los und dreht sich zu mir um.
"Wie geht's dir?"
"Gut"
Er küsst mich und unwillkürlich muss ich lächeln.
"Hunger?", fragt Mesut und hält die Tüte mit dem Essen hoch.
"Oh ja!", meint Isabel und wir verschwinden in der Küche.
Mario dreht sich noch einmal zu Samu um: "Wollen Sie mitessen?".
"Gerne. Bitte nenn mich Samu"
"Ok. Samu", Mario schließt die Tür. Ich sehe die beiden an, als sie so nebeneinander in der Küche stehen.Nach dem Essen verschwinden wir im Wohnzimmer.
"Woher kennt ihr euch?", fragt Mesut und sieht von Samu zu mir.
"Einer Fernsehshow. Wir haben zusammen gearbeitet", erklärt Samu, "Und wir haben uns auf einer Gala getroffen".
Ich bin Samu dankbar, dass er spricht.
"Ist ja nett von dir, vorbeizuschauen", Mario sieht ihn an.
"Ich hab mir auch Sorgen gemacht. Schließlich wird nicht alle Tage eine Freundin angeschossen. Ich hoffe, ihr habt bald weniger Stress", Samu nickt uns zu. Mesut achtet nur auf Isabel, diese sieht immer noch völlig verdutzt zwischen Samu und mir hin und her. Mario hingegen scheint nur etwas verwirrt.
"Ich muss jetzt aber auch gehen, war schön dich mal wieder zu sehen", er steht auf und nimmt mich kurz in den Arm, dann verschwindet er.
Isabel atmet kurz laut auf. Mesut sieht sie an. Mario steht mit den Händen in den Hüften vor der Wohnungstür, dann dreht er sich um.
"War schon ein bisschen komisch, oder?"
"Ich weiß nicht was du meinst, ist doch nett vorbeizuschauen", wiederhole ich seinen Satz und ziehe die Schultern hoch.
Leider habe ich schon wieder vergessen, dass die eine Schulter noch nicht ganz so dafür geeignet ist.
"Er wollte eigentlich erst morgen vorbeischauen. Aber er hat gedacht, er kommt doch schon jetzt vorbei", ich lächle.
"Sag mal, wollen wir morgen irgendwas machen?", wechselt Isabel das Thema. Ich sehe sie kurz dankbar an, dann fangen Mesut und Mario an verschiedene Dinge vorzuschlagen.
Schließlich einigen wir uns auf Kino, da Mario meint, ich müsse mich noch mehr ausruhen.
Spät am Abend, liegen wir alle auf der Couch und schauen noch eine DVD. Ich bin kurz vorm einschlafen, als der Film zu Ende ist.
Mario hilft Mesut und Isabel das Gästezimmer herzurichten. Ich fühl mich etwas nutzlos und räume, so gut es geht, die Küche ein wenig auf.
Dann kommt Mario und geht mit mir hoch ins Schlafzimmer."Soll ich dir helfen?", fragt Mario und grinst.
Ich stehe im Bad und versuche mich auszuziehen, doch ich bekomme den verdammten Gürtel nicht auf.
"Bitte!", kichere ich. Mario kommt zu mir und hilft mir bei dem Gürtel und der Hose.
"Habt ihr noch Handtücher?", ertönt es plötzlich aus dem Schlafzimmer. Isabel kommt durch den Raum und steht vor der Badezimmertür.
"Oh!", sagt sie nur, als sie mich, nur mit Pulli und Schlüpfer im Bad stehen, und Mario, der gerade meine Hose hält, sieht.
"Es ist nicht das wonach es aussieht!", lache ich.
"Können wir nicht normal miteinander leben?", fragt Mario und muss auch lachen.
"Das frage ich mich auch so langsam. Ich wollte auch eigentlich nicht stören, wir brauchen nur Handtücher", Isabel deutet auf einen Stapel neben der Dusche.
"Bedien dich!"
"Habt ihr denn noch genug? Nicht, dass ihr am Ende ohne Handtücher hier steht und es wieder peinlich wird", lacht Isabel, schnappt sich die Handtücher und verschwindet im Schlafzimmer, "Gute Nacht!", und geht dann wieder runter.
"Bei uns geht es echt nicht normal zu", lache ich und ziehe mir meine Schlafanzughose an.
Dann versuche ich meinen Pulli auszuziehen, was auch einigermaßen klappt, doch dann geht irgendwas schief und ich hänge halb im Pulli.
Mario lacht laut auf.
"Hilfe?", fragt er wieder.
"Ja!?", quieke ich und werde endlich vom Pulli befreit.
"Ich habe mich noch nie so gefreut, dass ich mich eigentlich selbst anziehen kann", kichere ich.Als ich endlich fertig umgezogen im Bad stehe, schaffe ich den Rest alleine und Mario kann sich endlich auch umziehen. Und irgendwann liege ich dann auch im Bett und kuschle mich in die Kissen.
Mario ist noch nicht fertig, doch auch bald liegt er neben mir und nimmt mich vorsichtig in den Arm. Irgendwann ist Mario neben mir schon eingeschlafen. Ich bin noch wach.Irgendwie war es schön Samu heute zu sehen, dennoch hat es mich auch verwirrt. Ich liebe Mario, dass ist keine Frage! Ich habe Samu dennoch vermisst. Wir haben etwas zusammen erlebt.
Aber wenn ich an Mario denke, dann ist dort nur Liebe. Ich bin so verliebt in ihn. Worüber mache ich mir hier eigentlich Gedanken?Schließlich schlafe ich doch ein.
DU LIEST GERADE
Liebe bekommt keinen Elfmeter
FanfictionAls gute Freundin der Nationalspieler, darf ein Besuch bei der WM in Brasilien nicht fehlen. Doch bei einer Person bin ich mir nicht sicher, ob wir nur Freunde sind. Kann eine Liebe überhaupt die ganzen Höhen und Tiefen in unseren Leben überstehen...