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08.11.2014

"Mist! Ich habe ganz vergessen dir zu sagen, dass wir heute in Frankfurt spielen! Wir müssen gleich los. Sorry, ich bin echt verpeilt im Moment. Du fliegst natürlich mit!", meint Mario beim Frühstück und schlägt seine Hand an die Stirn.
Ich lache: "Kein Problem! Soll ich dann nicht lieber alles mitnehmen? Wir können ja noch zwei Tage länger dort bleiben, ich muss am elften wieder in Köln sein und wir würden ja sonst hin und her fliegen".
"Machen wir so! Wir müssen noch um elf los zum Stadion, von da fahren wir mit dem Bus zum Flughafen... Ist das wirklich in Ordnung?".
"Ja klar!", ich stehe auf und räume mit Mario zusammen den Tisch auf. Dann packen wir unsere Sachen und organisieren nur noch meine Mitfahrt.

Viertel vor zwölf Uhr sitzen wir schließlich alle im Flieger nach Frankfurt. Ich darf sogar bei Mario sitzen. Neben mir sitzt Thomas. Wir quatschen und haben sehr viel Spaß zusammen.
Gegen zwei Uhr kommen wir an und fahren direkt weiter.

Um fünfzehn Uhr sitze ich dann im Stadion, die Spieler wärmen sich schon auf. Ich sitze jedoch auf der VIP-Tribüne, anders als bei der WM, doch auch von hier hat man einen sehr guten Blick auf das Fußballfeld.
Um 15:30 Uhr wird das Spiel schließlich angepfiffen.

Am Ende des Spiels steht es 4:0 für Bayern. Thomas hat drei Tore geschossen, Mario hat ein Tor vorbereitet und es war ein sehr spannendes Spiel.

Am Abend fahren wir in ein Hotel. Mario und ich machen es uns nur gemütlich und lassen den Ereignisreichentag ausklingen.

09.11.2014

Am nächsten Morgen werde ich wach und sehe auf dem Tisch ein wunderbares Frühstück. Aus dem Bad kommt in diesem Moment Mario.
"Seit wann bist du wach?", fragt er.
"Gerade eben erst...", murmle ich.
Mario kommt zu mir, beugt sich übers Bett und küsst mich. Ich grinse in den Kuss hinein und schlinge die Arme um seinen Hals.

Als wir endlich aufstehen, ist der Kaffee schön kalt, doch die Brötchen schmecken umso besser. Den Tag über bleiben wir im Hotel, kuscheln und verbringen einfach die Zeit miteinander. Da es stürmisch und regnerisch ist, hätte man sowieso nichts draußen machen können. Gegen späten Nachmittag, ziehen wir uns um und gehen in das Restaurant essen.

Das Essen ist himmlisch und in einer Ecke sitz eine Trio und spielt leise Musik. Nach dem Essen gehen wir durch das Hotel. Wir laufen Händchen haltend durch die Flure und genießen die Stille.

10.11.2014

"Ich will nicht das du gehst!", flüstert Mario mir ins Ohr. Wir liegen im Bett und hören Musik.
"Ich will auch nicht... Aber du hast deinen Job in München und ich in Köln. Und wenn du Winterpause hast, dann kannst du zu mir nach Köln kommen und mich am Set besuchen, wenn du möchtest!", sage ich und wuschle ihm durch die Haare.
"Lass das!", er nimmt meine Hand und drückt sie sanft runter.
"Ich muss heute Nachmittags los... Morgen wollte ich noch was mit Jonas erledigen..."
"Jonas? Ist der nett?", fragt Mario.
"Ja, er ist sehr nett. Er ist einer meiner besten Freunde in Köln! Wir haben echt Spaß am Set und ich verbringe gerne Zeit mit ihm, aber du musst überhaupt keine Bedenken haben", grinse ich ihn an.
Daraufhin stehen wir auf und machen uns fertig. Wir gehen frühstücken und laufen danach ein bisschen durch die Stadt. Auch wenn es scheint, als hätten wir wenig miteinander gemacht, war es umso schöner und bedeutend. Es tat uns beiden gut, mal Zeit miteinander zu verbringen.

Wir stehen schließlich wieder zusammen am Flughafen. Dort wo sich immer unsere Abschiede abspielen.
Marios Weg führt zurück zum Fußball, meiner zurück zum Set.
Auch wenn es wie beim letzten Mal traurig ist, freue ich mich schon, auf unsere Skype-Abende und auf meine Freunde und Kollegen am Set.
Ein letzter Kuss, eine letzte Umarmung, ein letzter Blick... dann müssen wir beide los.

Als ich schließlich wieder in Köln lande, holt mich Jonas ab und zusammen gehen wir noch etwas essen.

Zuhause lade ich direkt mein Handy auf, welches leider mitten im Flugzeug ausgegangen ist. Ich schreibe Mario sofort und beantworte noch ein paar andere Nachrichten. Dann mache ich mich fertig. Räume meine Sachen weg, mache mein Bett neu und lege mich dann mit einem Buch ins Bett. Mario und ich wollten eigentlich noch skypen, aber er musste spontan zu einem Termin vom Verein.

11.11.2014

Es ist der 11.11. und das bedeutet Karneval beginnt. Und ich bin ja auch noch in Köln und damit direkt im Zentrum des Karnevals.

Zusammen mit Jonas treffe ich mich am Vormittag und gehe ein paar Geschenke für eine Kollegin und Freundin vom Set besorgen. Diese hat nicht nur heute Geburtstag, sondern macht - natürlich - eine Karnevalsparty.
Wir besorgen einen Gutschein von ihrer Lieblingsboutique, eine schöne Karte und ein Buch dazu. Außerdem bereiten wir noch etwas persönliches vor. Wir haben mit unserem Regisseur schon einmal ein Video geschnitten, welches die Highlights und lustigsten Momente bisher vom Set zeigt. Unser Produzent will den Teil auch auf die zukünftige DVD packen und einen zweiten Teil dazu drehen, für den wir natürlich noch das "Material" sammeln müssen. Aber Jonas und ich müssten das gut schaffen.

Wir gehen in einen Karnevalsshop rein und ziehen die verrücktesten Kostüme an und machen viele Bilder. Ein paar der Fotos schicke ich Mario und er reagiert selbstverständlich mit tausenden von Lachsmileys!
Letztendlich entscheiden wir uns für Anzüge, Jonas geht als Plüschbär und ich als Einhorn. - Wer wollte nicht schon immer ein Einhorn sein?!

Nachmittags geht es dann los. Wir ziehen uns bei mir um und schlüpfen in unsere Anzüge. Ich schmeiße mir noch Glitzer ins Gesicht und mache mir einen schönen geflochtenen Zopf.

Die Feier ist echt so witzig. Unser Set-Trio, also Jonas, Wanja - das Geburtstagskind - und ich, bringt alle zum lachen und es wird eine so spaßige Party.
Die Karnevalslieder werden ausgepackt und die lustigsten und peinlichsten Geschichten ebenfalls.
Auch wenn ich eigentlich Karneval nur im Februar feiere, kommt man hier in Köln und an diesem Tag nicht dran vorbei und es ist aber auch echt mega.

Da wir drei ja morgen wieder arbeiten müssen, geht die Feier schon gegen zehn zu Ende und Jonas fährt mich noch nach Hause. Das Einhorn-Kostüm wird noch im Schrank verstaut und dann falle ich müde, aber gut gelaunt, ins Bett.

Liebe bekommt keinen ElfmeterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt