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24.12.2014

Heilig Abend! Ich habe bis jetzt den ganzen Tag aufgeräumt, meine Tasche gepackt und 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' geschaut.
Es ist früher Abend, ich lese alle meine Weihnachtskarten, öffne die Weihnachtsemails, schreibe mit Freunden und mache mich dann an die Geschenke.
Von Isabel und Mesut bekomme ich eine Gutschein und ein paar Kleinigkeiten geschenkt. Von meiner Film-Familie bekomme ich ein Fotoalbum mit verrückten Bildern, DVDs, Briefen und Erinnerungen. Es haben auch alle unterschrieben. Ich selbst habe geholfen die Alben für die anderen zu erstellen. Auch wenn ich wusste, was ich bekommen würde, freue ich mich sehr. Ich habe noch ein paar Geschenke von Freunden und in den letzten Tage wurden mir auch noch Geschenkboxen von verschiedenen Labels und Firmen zugeschickt. Ich habe noch einen Brief und das Geschenk von Mario unter meinem Baum liegen.
Ich öffne zuerst das von Mario: Er schenkt mir mein Lieblingsparfüm und noch eine feine silberne Kette. Auch ein Brief ist dabei, ich lese ihn und bedanke mich direkt per Whatsapp.

Bevor ich zu meiner Familie fahre, mache ich mich noch kurz frisch, dann schnappe ich mir meine Handtasche und will schon zu Tür raus, als mir der Brief unterm Baum auffällt. Ich nehme ihn und laufe runter in die Tiefgarage.

Etwas vierzig Minuten später stehe ich vor meinem 'Elternhaus'. Hier wohnen noch meine Mutter, meine kleine Schwester, die 17 Jahre alt ist und unser Hund. Ich begrüße alle und dann essen wir zusammen. Mein Onkel und der Freund meiner Mutter sind auch da.
Dann gibt es zum zweiten Mal an diesem Tag Bescherung. Alle freuen sich und haben Spaß. Ich genieße die Zeit mit meiner Familie und bin froh, mal einfach nichts zu machen.
Es war zwar sehr schön in letzter Zeit und ich hatte wenige Termine als 'Promi', dennoch ist es in der Großstadt ganz anders, als in einem kleinen Städtchen.
Wir gehen noch spazieren und besuchen ein paar Freunde.

Am späten Abend stehe ich in meinem alten Zimmer. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug an und lasse eine alte CD laufen. Ich schreibe noch ein bisschen mit Mario, dann nehme ich meine Tasche und hole mein Buch heraus. Da fällt mir der Brief in den Schoß.
Ich öffne ihn und lese:

Liebe {Name},

Ich wünsche dir Alles Liebe zu Weihnachten!
Wir haben schon lange nicht mehr miteinander geschrieben und ich verstehe das auch, wenn du noch Zeit brauchst.
Wir hatten keine leichte Zeit!
Aber ich hoffe, dass es dir gut geht und das du mit deinem neuen Freund glücklich bist. (Auch hier hört man von dem Weltmeister und dem Torschützen!)
Auch an deine Familie die liebsten Grüße!

Dein S.

Ich denke kurz nach, dann antworte ich meinem Ex. Ich bedanke mich für den Brief und wünsche auch ihm und seiner Familie fröhliche Weihnachten, dann widme ich mich endlich meinem Buch.

25.12.2014

Heute fahre ich mit meiner Mutter und meiner Schwester zu meinen Großeltern. Auf der Fahrt quatschen wir viel, vor allem über die Schule meiner Schwester und über meinen Film.

Als wir ankommen essen wir erst mit meiner Oma, dann wird wie immer geredet und im Hintergrund laufen alte Filme.
Nachmittags geht es dann weiter zu meinem Opa und seiner Frau. So eine Patchwork-Familie ist manchmal ganz schön anstrengend, dennoch liebe ich alle aus der Familie. Ob ich wirklich mit ihnen verwandt bin, oder nicht, spielt keine Rolle.

Ich vergesse in dieser Zeit meinen Stress, meine Arbeit und das ich in der Öffentlichkeit stehe. Und dafür bin ich meiner Familie so dankbar.

Abends laufen wir durch die Stadt und treffen dort auf ein paar Kinder, die Bilder machen. Doch auch meine Schwester soll auf die Fotos und ich kann förmlich spüren, wie sie sich freut. Zusammen haben wir einen schönen ersten Weihnachtsfeiertag und haben jede Menge Spaß und Freude.

26.12.2014

Und der letzte Weihnachtstag bricht an. Ich besuche heute meine Freunde. Meine beste Freundin ist zwei Jahre jünger und wohnt erst seit Herbst nicht mehr bei ihrer Familie. Doch über die Feiertage ist sie bei ihnen zu Besuch und hat direkt ein Treffen mit mir organisiert. Als ich vor ihrem Haus stehe, werde ich von ihren Großeltern, die gerade das Haus verlassen, herzlich begrüßt. Wir wechseln ein paar Worte, dann klingle ich.
"Hallo! Es ist so schön, dass wir uns sehen!", fällt mir meine Freundin um den Hals. Ich drücke sie lange an mich, dann begrüße ich ihre Eltern und ihre beiden Geschwister.
Wir setzen uns in ihr Zimmer und reden und reden. Zwischendurch machen wir immer wieder Fotos und machen Unsinn. Es ist fast so, als wäre keine Zeit vergangen, seit wir mit 17 und 15 hier saßen und Quatsch gemacht haben.
Sie war immer wie eine zweite Schwester für mich und deswegen freue ich mich umso mehr, dass wir uns sehen.
Ich schenke ihr, sowie meiner Familie, Mario, Mesut und Isabel, eine Karte für eine Art Vorpremiere des Films. Wir wollen bei uns im Studio den Film gucken und jeder darf Freunde und Familie mitbringen. Natürlich ist nach dem Film noch Zeit für Studiobesichtigung und co.

Später sitzen wir alle zusammen, essen und unterhalten uns. Vor allem der Vater meiner Freundin fragt mich viel zum Fußball und auch ihr Bruder will alles über die Jungs wissen. Es ist aber nicht nervig- im Gegenteil! Wir lachen so viel. Als ich die Geschichte vom 'Schmücken des Weihnachtsbaumes' erzähle wird es besonders witzig.

29.12.2014

Noch zwei Tage bis Silvester!
Gestern habe ich viel mit Mario geschrieben und später auch lange mit ihm geskypt. Heute habe ich einen Termin beim Fernsehen. Es gibt lustige Spiele und Interviews und nach mehreren Stunden arbeiten, ist auch dieser Tag wieder fast vorbei.

31.12.2014

Silvester!!!
Noch ca. 20 Minuten bis zum neuen Jahr!
Ich bin wieder bei meiner Familie und auch unsere Nachbarn sind mit auf der Straße. Wir zünden kleine Knaller an und machen Bilder mit Wunderkerzen.
Kurz vor zwölf Uhr stellen wir die Raketen an ihren Platz und ich rufe Mario an.
Dieser geht jedoch nicht an sein Telefon. Ich versuche es noch einmal, doch dieses Mal werde ich angerufen.
"Hi! Ich wollte dich gerade..."
"Hey, ich bin's!"
Als ich die Stimme erkenne muss ich einen Moment schlucken. Wir haben zwar manchmal im letzten Jahr geschrieben und Anfangs ein paar mal telefoniert, aber es ist das erste Mal das wir uns sprechen, nachdem ich mit Mario zusammen gekommen bin.
"Sorry, ich musste dich einfach anrufen!", meint er.
"Ich... Hey! Ich wusste nur kurz nicht, was ich... Schön dich zu hören! Ehrlich!", sage ich. Und ich meine es auch so.
"Noch 10...9...", ertönt die Stimme meiner Schwester.
"8...7...6...5...", rufen alle im Chor.
"4...3...2...1...", rufe auch ich mit!
"Happy New Year!", sagt er und in dieser Sekunde startet unser Feuerwerk und das der Stadt hier und bei ihm ertönt auch das Knallen der Raketen.
"Frohes Neues!!!", rufen alle.
Ich lächle.
"Jetzt ist es schon fast ein Jahr her...", meint er.
Ich nicke.
"Im Februar ist es genau ein Jahr her", flüstere ich, "Danke! Es tat echt gut, mit dir zu sprechen!".
Dann legte ich auf. Mario hatte nicht zurück gerufen.
Dafür hatte ich gefühlt 1000 Nachrichten.
Ich umarmte meine Freunde, Nachbarn und Familienmitglieder und feierte noch lange das neue Jahr!

Liebe bekommt keinen ElfmeterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt