Kapitel 15

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Das Wochenende verging und keiner vom Orden kehrte zurück. So langsam machte ich mir Sorgen. Wir bekamen keine Eulen. Also keine Post. Somit auch keine Zeitung. Niemand der anwesenden Lehrer sagte uns etwas.

War alles in Ordnung? Geht es allen gut? Geht es Sirius gut? Wurde der Orden angegriffen? Was war mit den Todessern? Fragen um Fragen schwirrten mir durch den Kopf.

Am Montag Morgen kam eine sichtlich mitgenommen aussehende McGonagall in die große Halle, in der alle gerade frühstückten. „Liebe Schüler! Liebe Kollegen! Ich bitte einmal um ihre Aufmerksamkeit!”, rief sie laut, als sie am Rednerpult ankam.

Alle sahen zur Schulleiterin hinauf. Würde sie es jetzt bekannt geben? „Ich muss euch etwas mitteilen. Nach einem Gespräch mit dem Minister verbleibt mir die Aufgabe euch nun über die Geschehnisse von Freitag Nacht in Kenntnis zu setzten. Aus Askaban sind Todesser ausgebrochen. Sie erhielten Hilfe von Außen. Der derzeitige Aufenthalt ist umbekannt. Der Orden des Phönix hatte am Samstag Morgen eine Zusammenkunft und wurde von den Flüchtigen Todessern angegriffen. Sie scheinen Rache zu wollen. Rache für den Tod von Voldemort.”, fuhr sie fort.

Ein Angriff? Ging es allen gut? Sirius? Wo war er? Alle raunten und sprachen wild durcheinander. „Ruhe!”, rief sie alle wieder zur Besinnung. „Es gibt keinen Grund zur Angst. Hier seid ihr sicher. Ihnen kann hier nichts geschehen. Wir, der Orden und das Ministerium, arbeiten Hand in Hand, um die Flüchtigen wieder zu fangen. Bis die Flüchtigen gefangen wurden, wird keiner die Schule mehr verlassen. Bis auf weiteres sind alle Ausflüge gestrichen und keiner wird in den Ferien nach Hause fahren, bis der Minister oder ein Mitglied des Ordens etwas anderes sagt.”

Ich hielt es nicht mehr aus und rief ganz laut, sodass die Aufmerksamkeit auf mir lag: „Professor! Wurde irgendjemand verletzt?” Bitte lass es allen gut gehen.

„Wir haben glücklicherweise alle nur leichte Blessuren davon getragen. Nichts, was Madame Pomfrey nicht wieder hinbekäme.”

Ein Glück. Erleichtert stießen alle um mich herum den Atem aus. Scheinbar war ich nicht die einzige, die sich solche Sorgen gemacht hatte.

Ich wollte zu Sirius. Mir versichern, dass es ihm gut ging. Also sprang ich einfach auf und rannte aus der Halle Richtung Krankenflügel. Ich musste ihn jetzt sehen. Ich stürmte hinein und erstarrte. Alle Betten waren mit mir so vertrauten Gesichtern belegt.

Alle hatten Wunden im Gesicht und verdreckte Körper. Die Haare waren vollkomen zerzaust. Sie sahen alle richtig schrecklich aus. Dann sah ich Sirius. Er sah am schlimmsten von allen aus. Seine Lippe war aufgeplatzt und aus seiner Nase quoll noch immer Blut.

Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich rannte auf ihn zu und warf mich in seine Arme. Mir war egal, dass wir nicht alleine waren. „Schhh. Mine. Alles ist gut, mein Engel.”, raunte er und strich mir beruhigend über meine Haare. „Du siehst schrecklich aus.”, schluchzte ich an seine Brust. „Ich weiß, aber mir geht es wirklich gut. Ein wenig Ruhe und ich bin bald wieder fit.”

Er hielt mich einfach nur im Arm. Ich hatte mir einfach solche Sorgen gemacht. „Ich liebe dich.” „Ich dich auch.”, erwiderte ich. „Geh jetzt wieder zu den anderen. Sag ihnen, dass es mir gut geht. Ich werde, sobald Poppy mich entlässt, sofort zu euch kommen.”, sagte er sanft aber bestimmend.

Langsam nickte ich. „Okay. Wir sehen uns.”, meinte ich und küsste ihn zum Abschiedauf die Wange.

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Sirius blieb noch bis Samstag auf der Krankenstation. Ihn hatte es auch am schlimmsten erwischt. Madame Pomfrey hatte ihm gesagt, er solle sich noch schonen, aber da die Todesser immer noch nicht gefasst waren, konnte er sich nicht länger ausruhen.

Sogar die Mitgleider der DA wurden heute zur nächsten Versammlung eingeladen. Also waren diesmal nicht nur Erwachsene dabei sondern auch sehr viele Schüler. Aber wir waren schließlich keine Kinder mehr. Wir hatten im Krieg gekämpft.

Alle Mitglieder des Ordens und der DA waren nun im Grimmauld Place und suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit die Häftlinge aufzuspüren. „Ich hätte eine Idee.”, meinte ich und alle Augen richteten sich auf mich.

„Es scheint, als bräuchten wir einen Lockvogel. Und da Harry, Ron und ich als Goldenes Trio gelten und Harry Voldemort umgebracht hat, haben sie es sicher auf uns abgesehen.”

„Mine! Bist du dir sicher? Das ist sehr riskant! Ihr könntet verletzt oder getötet werden!”, kam es bestürzt von Sirius. „Haben wir eine Wahl?”, fragte ich. „Währt ihr dabei?”, wandte ich mich an Harry und Ron. „Wenn das die Chance ist, bin ich dabei. Ron?” „Ja. Ich bin dabei. Ich lasse euch da nicht alleine.”, sagte Ron entschlossen.

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Wir kehrten nicht mehr zurück zum Schloss. Wir hielten uns außerhalb der Schutzzauber auf. Sonst wären wir schließlich geschützt und würden sehr wahrscheinlich nicht angegriffen.

„Viel Glück, Mine!”, verabschiedete sich Sirius von mir und küsste mich. „Passt auf euch auf.”, richtete er sich an uns alle.

„Wir haben Voldemort überlebt. Da werden wir es schon mit den Todessern aufnehmen.”, grinste Harry. „Harry!”, rief ich empört. „Nimm das nicht auf die leichte Schulter! Das ist gefährlich!” Ich schlug ihn auf den Oberarm. „Au! Das tat weh!” „Schlimmer als deine Doofheit kann es nicht sein!”, meinte ich und Ron fing an zu lachen. „Du bist auch nicht besser.”, sagte ich und Sirius und Harry lachten, während Ron anfing zu schmollen.

„Kommt mit. Ich habe schon eine gute Idee, wo wir anfangen könnten.”, kam es nun von Harry. „Und das wäre wo?” „Wirst du gleich sehen, Ron. Und jetzt reicht mir eure Hände.” Wir ergriffen seinen Arm und im nächsten Moment standen wir vor einem ziemlich heruntergekommenden Haus.

„Wo sind wir?”, fragte ich neugierig. „Das ist das Riddle Haus. Hier hat Voldemort eine Zeit lang gehaust, deshalb spürt man noch immer die Schwarze Magie.” Er hatte Recht. Die schwarze Magie schlug mich beinahe um. Sie war noch immer sehr present, selbst nach seinem Tod.

„Und was machen wir jetzt?”, fragte Ron. „Jetzt, Ron.”, antwortete Harry und setzte sich auf den Boden, ehe er fortfuhr. „Jetzt warten wir.”

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt