Kapitel 55

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Ich bat die beiden draußen auf mich zu warten, als eine Arzthelferin mich aufrief. Mit einem doch eher unzufriedenen Gesichtsausdruck kamen sie dennoch meiner Bitte mach.

Es war schon demütigend genug, dass sie mich, wohlgemerkt gegen meinen Willen, hergeschleppt hatten. Da wollte ich nicht auch noch, dass die zwei bei einer Untersuchung dabei wären.

Ich folgte der Arzthelferin und setzte mich auf einen Stuhl. Dort wartete ich auf den Doktor und schloss die Augen.

Durch ein kurzes Räuspern von einer gerade eingetretenen Person öffnete ich meine Augen wieder und sah mich einem Arzt mit grauen Haaren, grün grauen Augen und einem freundlichem Lächeln gegenüber. Ich schätzte ihn so auf Mitte 50.

Er reichte mir seine Hand und fing auch schon an zu sprechen. „Miss Granger. Ich bin Doktor Sinedan. Was haben sie den für Beschwerden?” Er ließ sich direkt mir gegenüber auf einen dieser Rollhocker nieder und sah mich überprüfend an.

Ich seufzte ergebend und fügte mich meinem Schicksal. So begann ich zu berichten. „Gestern Abend war ich recht erschöpft und hatte starke Kopfschmerzen. Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht und habe mich übergeben. Danach habe ich einen Kopfschmerz-, sowie einen Entspannungstrank eingenommen.”

Ich machte eine kurze Pause, da ich schon wieder so penetrante Kopfschmerzen hatte, die es mir schwer machten, mich auf etwas zu konzentrieren.

„Am Morgen waren die Kopfschmerzen leider immer noch da. Nachdem ich dann in der Küche gefrühstückt hatte, wurde mir erneut schlecht und nur ganz knapp schaffte ich es noch ins Badezimmer. Meine Freunde meinten, ich sähe nicht gut aus und haben mich direkt hier her gebracht. ”

Doktor Sinedan legte seinen Kopf ein wenig schief und überlegte. „Ich habe da schon so eine Vermutung, doch ich würde erst ein paar Tests durchführen, um ausschließen zu können, dass es sich nicht um einen viralen Infekt handelt.”, meinte er und ließ den Stuhl mit einem Schlenker seines Zauberstabes zu einer Liege werden.

Sein Zauberstab fing ein wenig an zu glühen als dieser über meinen Körper wanderte. Das Licht war ein sachtes weiß, schon fast ein wenig bläulich. Doch direkt in meiner Unterleib- und Bauchgegend schwang die Farbe in ein sattes Grün um.

Fragend blickte ich zu dem Arzt der mich nun freudestrahlend an blickte. „Nun, Miss Granger. Sie sind vollkommen gesund. Dies sind keine Anzeichen einer Krankheit. Ich gratuliere ihnen. Sie sind schwanger.”

Geschockt weiteten sich meine Augen. „Schwanger?”, hauchte ich ungläubig. Aber wie?

„Ja, Miss Granger. Wie es scheint sind sie...” Er wischte mit seinem Zauberstab noch einmal über meinen Bauch und fuhr dann fort. „... in der zweiten Woche schwanger.”

Perplex sah ich ihn an. Geistesabwesend wanderte meine Hand zu meinem Bauch. Wie konnte das passieren? Hatte der Trank nicht gewirkt?

Wie ein Geistesblitz schoss mir dieses eine Mal durch den Kopf. Nach dem Abschlussball. Ich hatte nach Lucius nicht mehr mit Sirius geschlafen, da ich vom Kopf her noch nicht so weit war. Deshalb nahm ich auch nicht mehr wie gewohnt den Antischwangerschaftstrank zu mir.

Ich schlug mir mit der flachen Hand auf meine Stirn. Wie konnte ich auch nur so dumm und naiv sein? Ich hatte es einfach vergessen und jetzt war ich schwanger. Und das auch noch ungewollt. In der Zukunft hätte ich mir das vorstellen können, aber doch noch nicht jetzt.

Verdammt. Sonst vergass ich doch nie etwas. Schon gar nicht soetwas.

„Miss Granger? Miss Granger?” Der Arzt fuchtelte vor meinen Augen mit seinen Armen und holte mich nun wieder in die erschreckende Realität. Die, in der ich schwanger war.

Er erklärte mir, worauf ich alles zu achten hätte und was ich vorerst unterlassen sollte. Dann bot er mir noch an, einen seperaten Gesprächsraum zu nutzen, damit ich Sirius schonend davon erzählen konnte. Dankbar nickte ich ein wenig ängstlich.

Wie er wohl auf das reagieren würde? Ich war ja selbst noch sehr überfordert damit, dass ein kleines Menschenleben in mir heranreifte.

Nervös saß ich auf einem braunen Ledersofa im Besprechungsraum 1. Als Sirius dann eintrat und sich sorgenvoll neben mich setzte und seine Arme um mich schlang, fing ich leise an seine Brust zu weinen.

„Schsch... Was ist los mein Engel?”, beruhigte er mich und drückte mich leicht von sich, sodass er mir in mein Gesicht sehen konnte.

„Ich bin schwanger.”, nuschelte ich undeutlich, aber er schien es zu verstehen. Ich sah beschämt auf seine Brust, um nicht mit ansehen zu müssen, wie er mich verabscheute, dass ich so dumm war den Trank zu vergessen.

„Sieh mich an!”, befahl er, doch ich sah ihn immer noch nicht an. Zu beschämt war ich. Er fasste mein Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen und zog meinen Kopf bestimmt aber dennoch sanft nach oben.

Auf seinem Gesicht lag ein zufriedenes Lächeln. „Damit machst du mich unfassbar glücklich. Wir werden bald heiraten und was passt da denn noch besser, als das wir Eltern werden. Danit machst du mir ein unglaublich schönes Geschenk.”

Zärtlich küsste er mich und zeigte mir seine bedingungslose Liebe.

Noch eine ganze Weile saßen wir dort und redeten. Wir hatten entschieden, trotz das ich noch so jung war, das Kind zu behalten. Auch wenn es überraschend kam, konnte ich mich nicht dazu ünerwinden, ein Menschenleben zu nehmen.

Kurz sprach Sirius noch mit Doktor Sinedan, ehe wir zu Harry gingen, der im Wartebereich saß. Bei unserem Eintreten sprang er besorgt auf und quetschte uns direkt aus.

Doch Sirius meinte nur: „Wir flohen zum Grimmauld Place. Dort erklären wir dir alles weitere.” Ergeben nickte er und wir machten uns auf zu den Kaminen in der Eingangshalle des Krankenhauses.

Warum wir flohten und nicht apparierten? Ganz einfach. Der Arzt meinte, apparieren wäre zwar möglich, es bestünden aber einige Risiken, die für das Kind schädlich sein könnten, aber nicht mussten. Das Risiko wollten wir nicht eingehen, also flohten wir lieber zum Grimmauld Place, von wo wir direkt nach Hause flohen konnten.

Erschöpft ließ ich mich auf meinem Lieblingssessel im Grimmauld Place nieder, als wir dort ankamen. Es war wirklich schön, wieder hier zu sein. Es barg so viel Erinnerungen.

Und ich war mir sicher, dass wenn erst einmal das Kind auf der Welt wäre, neue unvergleichliche Erinnerungen hier geschaffen werden würden.

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Hey. :)
Wie ich so gesehen habe, hatten die, die einen Kommentar beim letzten Kapitel da gelassen haben, richtig vermutet, dass Hermine schwanger ist. o(〃^▽^〃)o
Hermine als Mutter und Sirius als Vater. Das ist doch mal was oder nicht? :)
Eure Shayela :)

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt