Kapitel 37 (Lesenacht Teil 1/5)

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Ich stand vor ihm und er packte in meine Haare. Dann riss er mit einem schmerzhaften Ruck meinen Kopf nach hinten. Der Schmerzenslaut wurde durch seine harten und unnachgiebigen Lippen verschluckt.

Ich küsste ihn zurück, aber auch nur, um ein Ablenkungsmanöver zu starten. Mit einer Hand griff ich in seine Manteltasche und zog flink seinen Zauberstab hinaus. Mit der anderen griff ich in seinen Schritt und massierte seinen Penis, was ihn verlangend aufknurren ließ. Schnell beschwor ich nonverbal einen Patronus herauf und schickte ihn zu McGonagall, damit er sie und den ganzen verdammten Orden hier her schicken würde.

Wenige Augenblicke später war dieser verschwunden und ich konnte mich meiner nächsten Aufgabe widmen. Malfoy irgendwie loswerden.

Mittlerweile knöpfte er meine Jeans auf und seine war schon längst geöffnet. Im Hintergrund hörte ich die Schreie meines Freundes, die ich aber für einen Moment ausblendete. Ich umklammerte fest seinen Zauberstab und hielt ihm diesen im nächsten Moment unter die Nase.

Erst sah er geschockt auf seinen Zauberstab und dann lachte er. Wieso lachte er den jetzt?

„Ganz schön raffiniert. Aber es wird dir nichts bringen. Ohne den richtigen Zauber wirst du nicht durch das Gitter kommen. Und da du jetzt gegen die Spielregeln verstoßen hast, wird es nur noch schlimmer, wenn ich in dich eindringe. Hättest du dich nicht zur wehr gesetzt, hätte ich dir Vergnügen geschenkt, aber so. Dies dient nun nur mir und glaub mir, du wirst dabei keinen Spaß haben.”, lachte er und wollte mir den Zauberstab entreißen.

Doch ich schickte ihm einen Imperiusfluch auf den Hals und sagte mit zittriger Stimme: „Wie heißt der Zauberspruch, um durch das Gitter zu kommen?” Malfoy blinzelte einige Male und sah dann wie in Trance zu mir. „Et in invium velit esse mihi.”, sagte er verträumt. Das war ja schon beinahe zu einfach. Nur die Worte "Lass das Gitter für mich passierbar werden." auf Latein zu sagen. Irgendwo gab es doch sicher einen Harken. „Was noch?”, zischte ich.

„Es erfordert ein Opfer. Ein Blutopfer. Man muss sich selbst schwächen, um den Zauber bei sich wirksam zu machen.” Er starrte dabei unentwegt auf die kahle Wand hinter mir.

Ich ließ den Zauberstab auf Sirius wandern und befreite ihn von den Fesseln. Dann murmelte ich die eben gehörten Worte auf mich und danach auf Sirius. Mit der am Boden liegenden Peitsche schnitt ich erst ihm und dann mir in den Arm. Ich lies die Peitsche fallen und sagte: „Komm, wir gehen!”

Er rappelte sich auf und hinkte zum Ausgang. Malfoy, der immer noch unter dem Fluch stand, trottete hinter uns her. Sein Zauber musste wohl noch aktiv sein, sodass ich mich nicht um ihn kümmern musste.

Während wir so nebeneinander die Gänge entlang gingen, sagte er kein Wort. Ich war ihm dafür mehr als dankbar, denn ich wusste nicht, wie ich ihm das erklären oder geschweige den nur darüber reden sollte.

In der Ferne erkannte ich die Treppe, die uns aus dem Keller des Grauens führen sollte. Wir stiegen diese nach oben und bald erreichten wir die Tür in die Freiheit. Erleichtert stieß ich diese auf und konnte meine Freunde sehen, die angeführt von meinem Otter-Patronus auf die Hütte zu eilten.

Ich lächelte glücklich und brach erschöpft zusammen. Die Zauber fielen zusammen. Mein Otter verschwand und der Imperiusfluch brach. Malfoy schnappte nach meinen Haaren und zerrte mich nach oben.

Er legte seine freie Hand um meinen Hals und drückte zu. Ich röchelte panisch und um Luft ringend, doch kein bisschen Luft drang in meine Lungen. Ich fühlte mich wie ein Fisch am Land. Ich zuckte und versuchte um mich zu schlagen, doch ich traf nichts.

Und auf einmal war Lucius nicht mehr da und ich bekam wieder Luft, die ich gierig und japsend einsog. Dann sah ich zu Boden. Sirius hatte sich Lucius gekrallt und saß nun rittlings auf ihm und schlug unaufhaltsam auf ihn ein.

Blut spritzte und Knochen brachen. Ich hörte Malfoys schmerzerfüllte Schreie durch die Abenddämmerung hallen. Irgendwann verstummten diese und ich wusste, Malfoy war tot. Doch Sirius war blind vor Wut und Hass auf diesen Mann unter ihm, dass er dies nicht realisierte.

Sanft beugte ich mich nach unten und hielt seinen Arm auf, den er erneut auf den Toten hinabsausen lassen wollte. „Sirius! Hör auf! Bitte! Er ist schon längst tot.” Seine Gegenwehr erschlaffte und perplex sah er mich an. Dann weiteten sich panisch seine Augen und er fing an zu weinen. „W-was haben ich n-nur getan?”, schluchzte er.

Ich zog ihn von dem Schwein runter und nahm ihn in die Arme. Diesmal war ich die jenige, die ihn tröstete. Sonst war er immer für mich da, doch nun war ich es, die ihm eine Schulter zum Ausweinen gab.

„Jetzt wird alles gut.”, flüsterte ich und strich sanft über seinen Rücken. Ob das wahr war, wusste ich nicht. Schließlich hatte er gerade einen Mord begangen. Wenn auch nur um mich zu schützen, aber Mord ist Mord. Ich wusste nicht, ob das Ministerium einfach so darüber hinwegsehen würde und ihn nicht nach Askaban bringt.

„Ich liebe dich so sehr, mein Engel! Verlass mich nie!”, schluchzte er und nahm mein Gesicht in die Hände. Den Kuss den er mir nun schenkte, war voll von Verzweiflung, Hoffnung, dass alles besser würde und bedingungsloser Liebe. Ich gab mich dem Kuss hin und wir verschmolzen zu einer Seele. Er verscheuchte all die dunklen Gedanken, all die Finsternis und all die schlimmen Ereignisse nur mit diesem einen Kuss. Tränen des Glücks und der endlosen Liebe liefen mir die Wangen hinab.

Ein gelender Schrei ließ uns auseinander fahren. Ginny stand bei uns, genauso wie der gesamte Orden und sie hielt sich mit schreckgeweiteten Augen den Mund zu. Ich wusste, was ihr so zusetzte. Der Anblick von Malfoy war wirklich nicht sehr schön.

Der starke Kontrast seines roten Blutes auf seinen weißblonden Haaren und blassen Haut machte den Anblick noch gruseliger, als er eh schon war. An manchen Stellen traten die Knochen aus der Haut und der Kopf hatte eindeutige Dellen bekommen, dort wo seine Knochen nachgegeben hatten und gebrochen waren. Unteranderem war seine Stirn eingedrückt. Daran musste er wohl letztendlich gestorben sein. Der Schädelknochen musste wohl gesplittert sein und sich in sein Gehirn gebohrt haben.

„Schafft die Kinder hier weg!”, rief McGonagall und Molly zerrte Ginny, Harry, Neville, Luna und Draco von dem Schreckensbild fort. Dann hockte sich Kingsley neben uns und meinte: „Sirius! Ich habe keine Wahl, aber du musst vorerst mitkommen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich da rauszubekommen, doch du hast einen Mord begangen und als Minister ist es meine Pflicht, dich in Gewahrsam zu nehmen.”

Neben uns tauchten zwei Auroren auf und zerrten ihn von mir weg. „NEIN!”, schrie ich. Wieso taten sie das nur? Ich wollte bei ihm bleiben. Ich stürzte auf Sirius zu und klammerte mich an ihm fest. „Es ist in Ordnung, mein Engel. Lass mich los.”, beschwichtigte er mich und lächelte leicht. „Ich liebe dich!” In meinen Augen brannten die Tränen, die drohten herauszulaufen. „Ich liebe dich auch!”, flüsterte ich, ließ ihn los und wenig später war er mit den zwei Auroren verschwunden.

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Hey. :)
Das war jetzt der erste Teil von der Lesenacht. :) In einer Stunde, also um 21 Uhr, kommt der nächste Teil. :)
Schreibt mir doch mal, was ihr denkt, wie es weiter geht. :) Hat es euch gefallen, dass Sirius Lucius umgebracht hat? Oder war das ein Fehler? :)
Eure Shayela

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt