Kapitel 56

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„Nun erzähl schon!”, platzte es recht neugierig aus Harry, der direkt mir und Sirius gegenüber Platz genommen hatte.

War ich schon bereit dies mit anderen zu teilen? Sirius ergriff meine Hand, und drückte sie zur Bestätigung. Er würde es ihm sagen, wenn ich es wollte. Und verdammt. Es war Harry. Mein bester Freund. Mein Bruder. Wenn ich es ihm nicht sagen konnte, würde ich es keinem unserer Freunde sagen können.

„Der Arzt hat mir darüber Auskunft gegeben, dass ich schwanger bin.”, seufzte ich. „Du... du bist... WAS? Schwanger?”, entwich es ihm überrascht. Damit schien er, genauso wenig wie ich, gerechnet zu haben.

Ich nickte und versuchte nicht zu beschämt auszusehen, den es war mir schon ein wenig peinlich, dass ich mich jetzt schon von Sirius hatte schwängern lassen. Wir waren ja gerade mal ein Jahr zusammen und noch nicht einmal verheiratet. Und Sirius war sein Patenonkel. Da war es mir doppelt peinlich, dies ihm zu sagen. Auch wenn er wusste, was wir hinter geschlossenen Türen machten.

„Dann gratuliere ich euch beiden.”, meinte er, nachdem er sich gefangen hatte. „Was soll es den werden?”

Sirius antwortete für mich: „Das wissen wir noch nicht, aber wir haben einen Untersuchungstermin eine Woche vor unserer Hochzeit bekommen.”, sagte er stolz, dass er endlich Vater werden würde.

Und so verfielen wir in ein ausgiebiges Gespräch über die Hochzeit, wen wir einladen würden und so weiter.

Nach einiger Zeit überfiel mich die Müdigkeit und Erschöpftheit, die ich auch schon gestern gespürt hatte und schlief an Sirius Schulter ein.

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Eine Woche später traf ich mich mit meinen Freunden und erzählte ihnen von meiner Schwangerschaft. Als dann aber die Rede auf meine Eltern kam, wurde ich ziemlich nervös. Ich hatte zu viel Angst ihnen davon zu erzählen. Meine Mutter hielt nichts davon, schon im jungem Alter Kinder zu kriegen und würde versuchen mich dazu zu bekommen abzutreiben. Nur wollte ich das auf gar keinen Fall.

„Ginny? Luna? Parvati? Padma?”, richtete ich mich an die Mädchen aus meinem Freundeskreis. Diese sahen bei ihren Namen interessiert auf.

„Wollt ihr mit kommen bei meiner Hochzeitskleid-Suche?” Eifrig nickten sie und ich sah wie die Jungs alle einheitlich aufstöhnten. Selbst Draco, der sonst keine Schwäche zugab, konnte nichts mit dem Shoppingwahn von Mädchen anfangen. Ich eingentlich auch nicht, doch für meine Hochzeit würde ich das über mich ergehen lassen.

Letztendlich scheuchten mich alle, nach ein paar Stunden, zu meinen Eltern. Sie meinten, dass es schon nicht so schlimm würde, da sie ja meine Eltern wären.

Und so stand ich nun vor meinem Elternhaus, welches ich schon seit so langer Zeit nicht mehr betreten hatte. Nervös klingelte ich und wurde von meinem Vater empfangen. Er umarmte mich kurz und ich gab mich dieser Geborgenheit hin. Nun es würde sowieso nichts bringen, es noch länger hinaus zu zögern.

„Dad? Ist Mum da?”, erkundigte ich mich und er meinte nur: „Ja, sie sitzt gerade im Wohnzimmer.”

Ich folgte ihm und setzte mich auf den Sessel und spielte mit dem Saum meines Shirts.

„Was ist los?”, fragte meine Mutter, als ich nicht anfing zu reden. „Was hast du angestellt?”, kam es nun von meinem Vater.

Ich atmete ein und erzählte ihnen, was los war. Als ich endete, sah ich in zwei sprachlose Gesichter. Mein Vater wirkte, nachdem er den Schock überwunden hatte, glücklich und schien sich für mich zu freuen, aber wie nicht anders zu erwarten, wurde meine Mutter wütend.

Sie klagte mich an, dass ich doch noch viel zu jung sei für ein Kind. Ich hätte ja noch nicht einmal ein geregeltes Einkommen. Sie redete sich vollkommen in Rage und stürmte dann irgendwann wutentbrannt aus dem Raum.

„Mach dir nichts draus. Sie wird sich schon wieder einkriegen. Es ist nur der Schock, der sie so reagieren lässt. Ich werde noch mal mit ihr reden. Aber sei dir bitte über eins im Klaren. Egal wie sehr du dich auch jetzt auf dieses Baby freust, du wirst es dann nicht leicht haben. Ein Kind bedeutet immer Arbeit und du hast dann eine große Verantwortung zu tragen. Ich und deine Mutter werden dich unterstützen, sofern uns dies möglich ist, aber wir sind nicht immer da.”, hielt er mir eine Predigt und auch wenn ich ahnte wie viel Arbeit ein Kind bedeutete und die Predigt eigentlich nicht bräuchte, war ich doch froh, dass er es aussprach. Das zeigte nur, wie wichtig ich ihm war.

„Ich weiß, Dad! Darüber bin ich mit im Klaren, aber Sirius und ich wollen dieses Kind und nichts wird mich dazu veranlassen abzutreiben.” Er fing breit an zu grinsen, als er erwiderte: „Gut, dann ist das ja geklärt.” Ich erwiderte sein Lächeln.

Nach ein paar Minuten verabschiedete ich mich von ihm, da er mal nach meiner Mutter sehen und mit ihr reden wollte.

Da ich ansonsten gar nicht mehr nach Hause kommen würde, apparierte ich in einer Seitengasse zum Grimmauld Place und flohte von dort aus weiter in mein neues Zuhause.

Scheinbar bekam mir das apparieren nicht so gut, den als ich im Kamin wieder auftauchte, strauchelte ich in das große Wohnzimmer und übergab mich.

Sirius stürzte besorgt auf mich zu und hob mich sofort auf seine Arme. Er stieg die Treppe nach oben und legte mich auf unser Bett. „Was ist passiert?”

Da ich meinen Fehler ihm gegenüber aber nicht eingestehen wollte, wiegelte ich es als einfaches Schwangerschaftssymptom ab.

Er verließ mich kurzzeitig. Vermutlich um mein Erbrochenes wegzumachen.

Wenig später kam er wieder zu mir, schlang die Arme um mich und strich mir immer wieder über meinen Bauch.

Diese Geste machte mich unglaublich glücklich. Wir würden nun eine Familie sein. Endlich würde Normalität einkehren.

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt