Kapitel 43

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„Ich bin hier!”, rief ich und kurze Zeit später kam Lavender um die Ecke. „Was gibt es?”, fragte ich, als sie sich neben mich setzte.

„Du musst reden. Darüber was geschehen ist. Ich weiß, wovon ich spreche, deshalb sehe ich dir auch an, wie schlecht es dir geht, obwohl du vor gibst, alles sei in bester Ordnung.”, fing sie an und fiel direkt mit der Tür ins Haus.

Ich schwieg. Was sollte ich auch sagen? Ich hatte Angst davor, über das alles zu reden. Es war der Horror, das alles während der Verhandlung schon zu erzählen, aber jetzt wollte ich nichts lieber, als alles zu vergessen. Nicht mehr daran denken. Wenn ich jetzt darüber reden würde, käme alles wieder nach oben und ich könnte es nicht mehr ertragen.

„Ich weiß, wir waren nie die besten Freundinnen, aber bitte. Glaube mir. Das wird dir gut tun. Ich habe mich nach langer Zeit auch jemanden anvertraut, wer spielt jetzt keine Rolle, und es geht mir langsam besser.”

Ich glaubte ihr nicht und wollte lieber das alleine durchstehen, auf meine Weise. Also schüttelte ich den Kopf. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Mag sein, dass ich momentan sehr viel lerne, doch das hat einfach nur den Grund, dass ich einen guten Abschluss schaffen will. Mir geht es gut. Ehrlich. Und wenn es dir nicht all zu viel ausmacht, würde ich nun weiter lernen.”

Kritisch musterte sie mich und stand letztendlich mit einem Seufzen auf. „Wenn du deine Meinung doch ändern solltest, kannst du zu mir kommen. Oder irgendjemand anderen deiner Freunde.” Sie ging und ich sah ihr verwirrt nach. Könnte sie vielleicht Recht haben? Sollte ich nocheinmal alles hervorkramen und mich dem Stellen?

Verneinent schüttelte ich den Kopf und wandte mich wieder den Büchern vor mir zu.

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Die Ferien standen vor der Tür. Anfangs hatte ich vor, mit meinen Freunden zum Grimmauld Place zu apparieren und Sirius zu sehen, doch ich hatte ein wenig Angst. Angst vor Ablehnung, da ich jetzt schon seit einigen Wochen nicht mehr mit ihn gesprochen hatte und ich befürchtete, er wäre sauer auf mich.

Also beschloss ich, alleine in den Osterferien im Schloss zu bleiben, während fast alle gingen. Nur Draco blieb, um mir ein wenig Gesellschaft zu leisten.

Aber da ich mich die meiste Zeit in meinem Schlafsaal verzog, bekam er mich kaum zu Gesicht.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ohne auf meine Antwort zu warten, schwang die Tür auf und ein besorgter Sirius stand auf der Schwelle. Er kam auf mein Bett zu und setzte sich neben mich. Zur Begrüßung zog er mich in eine Umarmung und hauchte einen Kuss auf meine Haare.

„Was bedrückt dich, mein Engel? Ich spüre doch, wie dich etwas beschäftigt.” Ich schüttelte den Kopf. „Alles bestens!”, log ich. Er sollte sich keine Sorgen um mich machen. Er nahm mein Kinn zwischen seine Finger und drehte mein Kopf so, dass ich ihn direkt in die Augen sah. „Du hast etwas. Bitte erzähle mir davon. Ist es wegen Lucius?” Schwach nickte ich. Ich konnte ihm nichts verheimlichen. Er war schließlich mein Partner. Ich liebte ihn.

„Was kann ich tun, damit es erträglicher wird?” Er strich behutsam über meine Wange und ich schmiegte mich an ihn. Wieso nur hatte ich nicht schon eher bei ihm sein wollen? Ich hatte es doch so sehr vermisst? Könnte er mir helfen? Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich gegen ihn sinken.

„Ich würde dir sehr gerne helfen. Du musst mich nur lassen.” Fragend sah ich auf. „Du hast eine Möglichkeit, damit ich nicht immer und überall daran denken muss?” Er nickte und sagte bestimmt: „Albus hat damals zu Harry gesagt, dass er oft seine Erinnerungen aus seinem Kopf gezogen hat, um wieder einen freien Geist zu haben. Harry hat mir von dem Denkarium erzählt, welches nun in seinem Besitz ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dort deine Erinnerungen aufbewahren kannst, da ich weiß, dass Harry das Denkarium nicht einmal benutzt hat, seit er während der finalen Schlacht die Szene zwischen Albus und Sniffelus gesehen hat.”

Wegen der Beleidigung sah ich ihn etwas wütend an, aber ging dennoch nicht darauf ein. Stattdessen widmete ich mich dem Thema. „Glaubst du, dass das hilft?” Ich war mir da nämlich nicht so sicher, ob es so einfach sein konnte.

„Ich denke schon. Wieso sollte Albus sonst soetwas behaupten?” Okay. Das ergab Sinn. „Ich werde mal mit Harry sprechen.”, sagte ich dann doch letztendlich. Ein Versuch konnte schließlich nicht schaden.

„Gut. Und jetzt komm. Du willst doch nicht wirklich hier alleine bleiben?” Er grinste und ich schüttelte den Kopf, was ihn nur noch breiter grinsen ließ.

Ich stand mit ihm auf und wir machten uns auf den Weg zum Apparierplatz. Er zog mich in eine Umarmung und apparierte uns direkt in den Eingangsflur von seinem Haus. Kurz darauf kamen Harry und Ginny angestürmt und sprangen mich förmlich an. „Ich lass euch drei mal alleine.”, sagte Sirius und verschwand.

„Ich dachte, du wolltest nicht kommen, weil du noch lernen wolltest?”, fragte Harry und sah mich aber dennoch glücklich an. „Sirius hat überzeugende Argumente!” Ginny fing an zu lachen. „Ginny!”, rief ich empört. „Dann rede halt nicht so! Ist es meine Schuld, dass das gerade Zweideutig klang?” Sie wurde richtig rot im Gesicht und Tränen liefen ihr die Wangen hinab.

Ich schüttelte den Kopf. Seit wann war meine beste Freundin den so versaut? Ich war mir ziemlich sicher, dass es was mit Harry zu tun hatte.

„Hast du nachher mal Zeit?”, richtete ich mich wieder an meinen besten Freund. Er nickte. „Klar. Aber ich sollte jetzt erst mal mich um Ginny kümmern. Bevor sie hier noch erstickt.”

Damit schlang er einen Arm um ihre Taille und zog sie mit sich in die Küche. Vermutlich, um ihr ein Glas Wasser zu holen.

Ich ging die Treppe nach oben ins Schlafzimmer. Dort suchte ich mir aus dem Kleiderschrank etwas bequemeres zum Anziehen, was dann aus einer grauen Jogginghose und einem roten Kapuzenpulli bestand. Sah zwar nicht sehr stylisch aus, war aber super bequem.

Die Tür ging auf und ein sprachloser Sirius stand auf der Schwelle, der mich verwundert anstarrte. Ich zuckte lediglich mit den Schultern und ging an ihm vorbei. „Das ist bequem.” Beschwichtigend hob er die Arme. „Ich habe nichts gesagt, mein Engel! Du siehst immer hübsch aus!”

Er zog mich an einem Arm zu sich heran und küsste mich. „Ich meine das ernst. Du bist immer schön, egal was du trägst.” Verliebt blickte ich ihm in die Augen, ehe er seine Lippen wieder auf die meinen legte.

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Hey. :)
Bevor es richtig gestellt wird, ich weiß, dass das Denkarium nicht in Dumbledores Privatbesitz war und dementsprechend nicht an Harry ging. Laut J. K. Rowling war und ist immer noch das Denkarium im Besitz der Schule. Nur für meine FF brauchte ich das so. :D
Wahrscheinlich geht es am Dienstag weiter. Kann es aber nicht garantieren, da nächste Woche wieder bei mir die Schule losgeht und ich auch zwei Klausuren schreibe, für die ich lernen muss. :/ Ich versuche es aber trotzdem am Dienstag. :)
Eure Shayela

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt