Kapitel 53

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Als wir zusammen den Strand entlang liefen, konnte ich schon ein unglaublich schönes Haus erkennen. Aber erst, als wir davor standen, bemerkte ich die ganze Pracht.

Ein ziemlich großes Haus mit einer Glasfront direkt zum Meer und einer großen Terrasse mit Pool sowie einer Dachterrasse.

Ich staunte nicht schlecht, da es im Gegensatz zum Grimmauld Place, so hell und freundlich wirkte. Viel moderner. Es schien so, als wäre es eher im Muggel-Stil aufgebaut. Sirius hatte meinen Wunsch mit einem Neustart wohl sehr ernst genommen.

„Und wie gefällt es dir?”, riss er mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich grinsend um und sagte freudig: „Es ist phantastisch. Lass uns reingehen!”

Und schon lief ich voraus um mir alles ansehen zu können. Das Wohzimmer war zwar sehr modern, aber noch viel zu unpersönlich. Keine Bilder oder sonstige Deko gab es. Das würde ich aber noch beheben.

Mit einem lächeln ging ich in die offene Küche, die durch einen Tresen vom Wohnzimmer abgetrennt war. Auf dem Tresen standen einige Gläser und eine Champagnerflasche, die durch Eis gekühlt in einem edlem Metalleimer stand. Wahrscheinlich war das Eis magisch konserviert worden, sodass es nicht schmelzen konnte.

Davon würde ich mir später ein Glas genehmigen, aber erst wollte ich noch schauen, was wir hier so alles für Räume hatten.

Ich ging in einen Flur, in dem eine hölzerne Wendeltreppe nach oben führte, die ich schnell erklomm. Oben erstreckte sich ein riesiges Schlafzimmer mit einem, wie ich nach kurzer Überprüfung feststellte, Wasserbett. Freudig glitzerten meine Augen. Ich hatte mir so etwas schon immer gewünscht, doch meine Eltern hatten mir nie eins gekauft und nachdem ich dann nach Hogwarts ging, erachteten sie es nicht mehr als nötig, mir ein Wasserbett zu kaufen.

Zwei starke Arme legte sich um meine Mitte und drückten mich an eine muskulöse Brust. „Und?”, fragte Sirius interessiert, wobei sein Atem und sein Bart an meinem Ohr kitzelten. Doch dies ignorierte ich und hauchte fasziniert: „Unglaublich, danke.”

Er drehte mich geschickt um, so dass ich sein grinsendes Gesicht sehen konnte. „Ich habe noch so ein paar Kleinigkeiten hier für dich als Überraschung.” Er zog sein Zauberstab und richtete es auf unser Bett.

Kurze Zeit später stand nicht mehr ein Wasserbett vor uns, sondern ein Boxspringbett, sowie wir es auch im Grimmauld Place gehabt hatten. „Das war noch nicht alles.”, sprach er und führte mich zu einer Tür, die mir erst jetzt auffiel.

Ich schritt in den Raum und stand mitten in einem großen Badezimmer. Es wirkte so surreal. Das ganze Haus war modern und das Bad sah aus, wie eine Höhle. Als wäre ich gerade an einem gan anderen Ort. In der Wand war eine Dusche eingelassen, die genügend Platz für Sirius und mich bot. Im Boden war eine Badewanne eingelassen, in die wir durch steinerne Treppenstufen steigen konnten.

Ein großer Ganzköperspiegel war links neben der Tür befestigt, so dass man nach dem Duschen direkt einen Spiegel hatte.

„Das war noch nicht alles.”, meinte er und riss mich dann aus meinem Staunen.

Er berührte mit seinem Zauberstab eine Stelle an der Wand und eine Geheimtür öffnete sich. Sie gab einen begehbaren Kleiderschrank preis, der so groß war, wie das Wohnzimmer. Also sehr groß. „Und wenn du dich angezogen hast, kannst du hier...” Er deutete auf eine andere Tür. „... durch gehen, um direkt ins Schlafzimmer zu gelangen.”

Er verdeutlichte dies, indem er durch die Tür schritt und direkt im Schlafzimmer landete. Er grinste mich breit an. Scheinbar war er sehr stolz auf diesen Einfall.

Ich folgte ihm und wollte mich gemütlich auf das Bett legen, doch er zog mich weiter. Fragend blickte ich ihn an, woraufhin er nur meinte: „Zum krönenden Abschluss habe ich eine ziemlich geniale Erfindung im Keller verbaut. Aber komm und sieh selbst.”

Der Keller wirkte auf dem ersten Blick ganz normal.

„Was ist es den nun?”, fragte ich interessiert und legte meinen Kopf ein wenig schief, denn beim besten Willen fiel mir nichts besonderes auf.

Er überraschte mich, indem er drei Mal auf und abschritt und eine Tür an der Steinwand erschien. Ich öffnete erstaunt den Mund und riss die Augen auf. „Wie?”, hauchte ich. Man erlebte mich wohl selten sprachlos, den ein leises Lachen war von ihm zu vernehmen.

„Ich hatte ein interessantes Gespräch mit Albus' Portät und er hatte mir einige Informationen anvertraut, die er zu seinen Lebzeiten gesammelt hatte. Unteranderem nannte er mir den Zauber, wie der Raum der Wünsche damals gemacht wurde. Und mithilfe von Ordensmitgliedern habe ich diesen Raum hier in unser neues Haus implementiert.”, brüskierte er sich stolz.

Und ehrlich. Darauf konnte er wirklich stolz sein, denn ich konnte nur ahnen, wie schwer es war, dies umzusetzten.

Glücklich ließ ich mich an seine Brust fallen und hauchte ein leises „Danke.”

Er küsste mich auf meinen Scheitel und erwiderte: „Für dich doch immer! Und nun komm! Ich möchte noch ein wenig schwimmen gehen und würde mich über ein wenig Gesellschaft freuen.”

Ich sah zu ihm auf und meinte entschuldigend: „Heute nicht, Sirius! Ich muss das, was heute alles geschehen ist, erst einmal verarbeiten. Morgen. Okay?”

Ein wenig enttäuscht zog er eine Schnute. Aber er nickte dennoch. „Natürlich, mein Engel. Du kannst machen, wo nach dir der Sinn steht. Das ganze Haus steht dir zur Verfügung und das für den Rest deines Lebens.”

Und jetzt wurde mir erst so richtig klar, dass dieses unglaubliche Haus nicht nur ein Feriendomizil war, sondern mein neues Zuhause. Zwar würde ich auch immer ein Platz in England haben, aber jetzt würde mein Leben hier beginnen.

„Ich bin dann am Strand. Wenn etwas ist, sag mir bescheid.”, verabschiedete er sich und ging wieder nach oben. Ich jedoch blieb hier und ging in den Raum, den Sirius erscheinen lassen hat.

Es war dem Raum ähnlich, den wir auch damals für die DA gemacht hatten, nur war er nicht mit Trainingsausrüstung ausgestattet, sondern langen auf dem Boden überall Kissen und Decken verstreut. Beinahe wie ein Meditationsraum.

An der Wand war eine Musikanlage angebracht und aus den dazugehörigen Lautsprechern erklangen sanfte Klaviertöne.

Ich legte mich auf den Boden und kuschelte mich in die weichen Kissen und Decken. Dabei lauschte ich den Klängen und versuchte meine Gedanken zu sortieren.

Ich war froh, dass Parkinson nach Askaban kommen würde und ihr genau das wiederfuhr, was sie verdiente. Denn mal ehrlich, sie hatte Sirius vergiftet und hatte auch versucht meine Mutter zu vergiften. Ich war einfach nur froh, dass das Gift bei ihr nicht gewirkt hatte.

Ich merkte kaum, wie ich ins Reich der Träume abdriftete und die Realität immer mehr in den Hintergrund rückte.

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt