Kapitel 9

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Ich drehte mich zu ihm um. „Ich habe dich vermisst.” Er küsste mich daraufhin. „Ich dich auch.”, sagte er an meine Lippen. „Leider kannst du nicht so lange bleiben. Die Sperrstunde beginnt bald.” „Ich weiß.”, gab ich traurig von mir. „Ich wollte dich aber noch vorm Schlafen gehen sehen.”

Er strich eine wirre Strähne hinter mein Ohr und meinte: „Es wird ziemlich ungewohnt sein, nicht mehr neben dir einzuschlafen und aufzuwachen.” „Ja. Das wird mir auch fehlen. Dank dir hatte ich dem ganzen letzten Monat keinen Albtraum mehr. Hoffentlich kommen diese jetzt nicht wieder zurück.” Ich schämte mich ein wenig dafür, ihn so sehr zu brauchen. „Werden sie schon nicht. Und wenn etwas ist, kannst du jeder Zeit zu mir kommen. Ich bin immer für dich da.”

Dankend lehnte ich meinen Kopf an seine Brust und atmete seinen Duft ein. Ich konnte seinen steten Herzschlag in seiner Brust hören. „Hast du morgen nach der Schule Zeit, Mine?”, fragte er mich nach einer Weile. „Ich denke schon. Nur kann ich nicht so lange. Morgen beginnt der Unterricht und somit kommen dann auch die Hausaufgaben wieder. Was wolltest du den machen?”

„Ich wollte mit dir, Harry und Ron nach Hogsmeade. Ich denke, dass ich wohl mit Minerva reden kann, dass ihr morgen mit nach Hogsmeade dürft.” „Das wäre toll. Hast du die beiden schon gefragt?” Er schüttelte den Kopf. „Ich wollte sie morgen beim Frühstück fragen. Mit Minerva muss ich auch noch reden. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie eine Ausnahme für uns machen wird. Aber jetzt solltest du wirklich zurück. Mister Filch patrouliert sicher schon auf den Gängen.” Ich lachte laut auf. „Ja. Das wäre nicht so gut, wenn er mich erwischt. Dann wird es morgen ziemlich schwer nach Hogsmeade zu gelangen.” Er stimmte in mein Lachen ein. „Allerdings. Komm. Ich bring dich noch zum Gemeinschaftsraum. Dann kann Mister Filch dich nicht dran bekommen. Du bist dann offiziell bei einem Lehrer.” Ich ergriff seine Hand und gemeinsam liefen wir zum Porträt der Fetten Dame.

„Es hat schon Vorteile, einen Lehrer als Freund zu haben.”, grinste ich ihn schief von der Seite an. „Die wären?”, fragte er gespielt unwissend. „Oh. Zum Beispiel kann ich dann auch Abends durch die Flure streifen, wenn du dabei bist. Oder ich kann mit meinem Freund das Gelände verlassen. Der einzige Nachteil ist, dass ich dich nicht Küssen darf, wann ich will.”

„Jetzt kannst du mich aber küssen. Es ist ja keiner mehr hier. Alle sind in ihren Gemeinschaftsräumen oder Schlafsälen.” Kurzerhand drückte er mich an eine Wand und küsste mich leidenschaftlich. „Davon werde ich nie genug bekommen.”, raunte er und dann ließ er von mir ab. „Ich auch nicht.”, erwiderte ich. Seine Küsse waren so gut, dass mein Gehirn derweil immer zu Brei wurde.

„Und jetzt geh schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag.” Ich sagte das Passwort und wollte eintreten als er noch sagte: „Schlaf gut, mein Engel. Ich liebe dich.” „Ich liebe dich auch.” Dann trat ich durch das Portrait in den Gemeinschaftsraum. Mein Grinsen konnte ich nicht verbergen.

Parvati und Ginny saßen auf dem Sofa und schauten nach oben, als ich eintrat. Beide sahen meinen glücklichen Ausdruck. Während Parvati nur verwirrt drein blickte, sah ich in Ginnys Augen dieses wissende Glitzern. Sie kam auf mich zu und flüsterte in mein Ohr, sodass nur ich es hören konnte: „Und? Was hat er gemacht, dass du so glücklich bist?”

„Er hat mich gerade hier her gebracht und mich geküsst.”, sagte ich glücklich und leicht verträumt. Ich konnte immer noch seine Lippen auf meinen spüren. „Auch wenn ich mich für dich freue, meinst du nicht, ihr solltet etwas diskreter sein?”, gab sie mir zu bedenken.

„Ich weiß, Ginny. Ich habe mich einfach nur hinreißen lassen. Es ist dann passiert, bevor ich wirklich darüber nachdenken konnte, dass ich ihn hier nicht so ohne weiteres Küssen darf.”

Aber selbst das Gespräch konnte meiner guten Laune nichts anhaben. Ich war einfach nur glücklich. „Hast du eigentlich schon wegen dem Buch nachgefragt?”, wechselte sie das Thema. Ich schlug meine Hand gegen die Stirn und stöhnte auf. „Das habe vollkommen vergessen. Tut mir leid. Er hat Harry, Ron und mich morgen nach Hogsmeade eingeladen. Wenn McGonagall uns gehen lässt, werde ich ihn danach Fragen.”

Meine Reaktion schien sie zu amüsieren, den sie fing lauthals an zu lachen. „Wenn du mit ihm zusammen bist, vergisst du wirklich alles.”, grinste sie. „Morgen denke ich dran. Versprochen!”, erklärte ich ihr und verhakte meinen kleinen Finger mit ihrem. Den Klein-Finger-Schwur machte ich immer mit ihr.

„Ich gehe dann jetzt schlafen, Ginny. Wir sehen uns morgen.”, verabschiedete ich mich schließlich. „Okay, schlaf gut.”, meinte sie und umarmte mich kurz. „Nacht, Parvati.”, rief ich ihr zu. „Schlaf gut.”, erwiderte sie und ich ging in den Schlafsaal.

Ich zog mir ein Shirt von Sirius zum Schlafen an. Darin schlief ich in letzter Zeit immer. Es war deutlich bequemer als meine eigenen Sachen. Da es mir zu groß war, konnte ich es als Nachthemd betrachten. Es ging mir aber nur knapp über meine Pofalten. Da es aber noch warm war, trotz Spätsommer, brauchte ich nichts darunter tragen, außer mein Slip.

Ich legte mich auf mein Bett und sah mir meinen Stundenplan an, der im laufe des Abends in unseren Zimmern angekommen war.

Ich hatte sehr viele Stunden und wenig Zeit zum Lernen, aber ich wäre nicht ich, wenn ich das nicht schaffen würde. Aber wie viel Zeit ich dann für meine Freunde und für Sirius hätte, bliebe abzuwarten. Ich ging einfach mal davon aus, dass ein großer Teil meiner Freizeit für Hausaufgaben und Lernen drauf gehen würde.

Ich verstaute meinen Stundenplan und legte mich schlafen. Morgen würde also mein siebtest Schuljahr beginnen. Hoffentlich mal ein Jahr ohne irgendwelche besonderen Abenteuer und Gefahren. Davon hatte ich in den letzten Jahren wirklich genug gehabt. Ein Ruhiges Jahr. Das war es, was ich wollte. Ob ich das auch bekommen würde, würde sich zeigen.

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt