Kapitel 47

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Wir saßen alle an unseren Tischen in der großen Halle und einer nach dem anderen wurde aufgerufen, um das Zeugnis zu erhalten.

Ich hoffte, dass ich mich nun in Zaubertränke verbessert hatte und ich überall ein Ohne Gleichen bekäme, nur bis ich das erfahren würde, musste ich noch warten, da es, wie auch schon bei der Häusereinteilung, nach dem Alphabet ging.

Nach einer gefühlten Ewigkeit - tatsächlich war es nur eine halbe Stunde - wurde mein Name aufgerufen.

Freudestrahlend nahm McGonagall meine Hand und reichte mir mein Zeugnis. „Hermine! Ich bin unglaublich Stolz auf dich! Du bist eine der besten Schüler, die Hogwarts je hervorgebracht hat. Du hast in jedem Fach ein Ohne Gleichen. Damit bist du genauso gut, wie Albus und Merlin höchstpersönlich. Dir stehen alle Türen damit auf.” Den Stolz konnte ich in ihren Augen erkennen.

Ich war zu Tränen gerührt. Wie ich so gute Noten bekommen hatte und auch noch mit Dumbledore und Merlin verglichen wurde, war für mich unbegreiflich.

Erst nach einiger Zeit konnte ich mich aus meiner Starre lösen und ging grinsend zu meinem Platz zurück. Harry nahm mich in die Arme und sagte: „Ich bin so stolz, Mine. Ich wusste, dass du es schaffst. Du bist eben einfach die Beste von allen.”

Leicht verlegen kratzte ich mir am Hinterkopf. Ich wusste, das ich gut war, aber mir war es auch manchmal ein wenig peinlich so gut zu sein.

Nach der ganzen Zeugnisvergabe hatten wir noch ein wenig Zeit, ehe sich die Mädchen aus Gryffindor alle treffen wollten, um sich für den Ball fertig zu machen.

Ich saß auf meinem Bett und las den letzten Eintrag von Belvinas Tagebuch. Nach langer Zeit kam ich endlich mal wieder dazu.

Liebes Tagebuch,
Heute kam meine wunderbare Tochter auf die Welt. Unglaublich, dass es schon mein zweites Kind ist. Und das mit Burke. Mein erstes Kind ist ein Junge namens Henry. Leider hat er eine geistige Störung und wurde von meinen Eltern als Erbe nicht akzeptiert. Ich liebe ihn dennoch. Daraufhin sollte ich ein zweiten Jungen gebären, doch jetzt halte ich meine kleine Antonia in den Händen. Meine Eltern verlangen von mir, dass ich so lange von ihm geschwängert werde, bis ich ihnen einen würdigen Nachfahren schenke. Eigentlich will ich doch lieber hier verschwinden. Aber jetzt mit den zwei Kindern bin ich auf meine Familie angewiesen. Aber nun zu etwas anderem. Ich war vor ungefähr einer Woche in der Stadt unterwegs und bin mit Henry spazieren gegangen, da kam Walter um die Ecke. Er hat mich freundlich angelächelt. Mehr auch nicht. Schließlich wusste er nicht mehr, wer ich war. Das hat mir mein Herz endgültig gebrochen. Stundenlang saß ich weinend in der Bibliothek unseres Hauses und jetzt fühle ich mich kalt. Wären meine Kinder nicht, würde ich sicher nicht mehr unter den Lebenden weilen. Was eine Mutter nicht alles durch macht, um für ihre Kinder da zu sein. Ich denke, dass ich mit diesem Eintrag dieses Tagebuch beende und mein Kapitel mit Walter nun abschließe. Das ganze war für mich etwas besonderes, doch nun wird es nur noch eine Erinnerung sein, die mit der Zeit verblassen wird.
B.B.

Die arme Frau. Sie hatte so viel Leid durchlebt und dennoch nie ihr wahres Glück gefunden. Manchmal kann das Schicksal schon recht grausam sein.

Ein Klopfen am Fenster riss mich aus meinen Gedanken. Eine kleine Eule pickte an die Scheibe und bat um Einlass. Schnell öfnete ich ihr und sie setzte sich auf meine Schulter. Ich nahm ihr den Brief ab und streichelte über den Kopf der kleinen Eule. Sie gab einen zufriedenen Laut von sich und verschwand wieder nach draußen.

Ich setzte mich auf mein Bett und entfaltete den Brief. Es war die unverkennbare Schrift von Sirius.

Mein Engel,
Ich habe eine Überraschung für dich, ehe es nachher auf den Ball geht. Daher bitte ich dich, jetzt zum Büro von Minerva zu kommen. Ich liebe dich.
Sirius

Aufgeregt und neugierig, was die Überraschung wäre, sprang ich aus meinem Bett und hechtete in den Gemeinschaftsraum.

Ich liebte Überraschungen, ganz besonders, wenn sie von Sirius kamen. „Was ist los, Mine?”, fragte Harry, in den ich beinahe rein gerannt wäre. „Sirius hat eine Überraschung für mich.”, sagte ich aufgeregt.

Harry schüttelte lachend den Kopf. „Und deswegen bist du so hibbelig?” Ich nickte.

„Soll ich dich begleiten, ehe du noch vor Nervosität gleich die Treppe runter fliegst?” Er verkniff sich ein Grinsen. Zugegeben, die Vorstellung war schon auf eine Art und Weise lustig.

„Ja. Wäre wohl nicht schlecht.”, erwiderte ich lachend und zusammen machten wir uns auf den Weg zu McGonagall.

Ich schaffte es  schließlich ohne zu stolpern zum Büro und klopfte aufgeregt an die Tür.

Diese schwang auf und Sirius sowie McGonagall und Kingsley sahen uns breit lächelnd an.

Ich sprang Sirius in die Arme und er küsste mich sanft. „Was ist den die Überraschung?”, fragte ich ihn und legte meinen Kopf ein wenig schief.

Alle anwesenden fingen an zu lachen. „Ach, mein Engel. So neugierig?” Ich sah ihn beleidigt an und er fing daraufhin an zu erzählen. „Das Ministerium, der Orden und ich haben Hand in Hand zusammen gearbeitet, um ein Problem aus der Welt zu schaffen.”

Irritiert blickte ich von Sirius zu McGonagall und wieder zurück. „Am besten siehst du es selber. Dann erklärt es sich von alleine.”, meinte Kingsley und im nächsten Moment schwang eine Tür zu einem Nebenraum auf.

Mir klappte der Unterkiefer nach unten und ich starrte sprachlos dort hin. „Wie?”, kam es aus mir hervor. „Das erklären wir dir später!”, sagte Sirius.

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Hey :D
Sorry für den Cut, aber ich konnte einfach nicht anders. :D Dienstag geht es ja schon weiter.
Was glaubt ihr, was die Überraschung ist?
Shayela

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt