Kapitel 23

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Ich ging direkt auf Sirius zu. Ich wusste wer er war, da ich seine Maske erkannte. „Du siehst unglaublich aus, mein Engel.” Dann gab er mir das erste Mal in der Öffentlichkeit in der Schule einen Kuss.

„Viel Spaß euch beiden.”, verabschiedete sich Ginny von uns und ging mit Harry rein. „Sollen wir?” Er nickte. Ich hakte mich bei ihm unter und gemeinsam schritten wir durch die Tür.

Die Leute drehten sich zu uns um und starrten uns mit offenem Mund hinter her. „Wer ist das, mit dem Hermine da kommt?” Solche Fragen schnappte ich auf, als wir an den anderen vorbei gingen.

„Willst du tanzen?” Er streckte die Hand aus und ich ergriff sie. Eng anneinander tanzten wir ein um das andere Lied. „Ich liebe dich, mein Engel!”, raunte er und gab mir einen Kuss. „Mal so ganz blöd gefragt. Wieso eigentlich "Engel"?”

„Weil du das für mich bist. Ohne dich hätte ich schon längst aufgegeben und hätte die Flucht nicht überstanden. Du warst für mich der Engel, der mich aus der Dunkelheit herausholte und mich nie fallen ließ. Meine Freundin. Meine Gefährtin. Mein Engel.”

Seine Worte berührten mein Inneres. „Ich liebe dich auch!”, sagte ich und zog ihn zu einem stürmischen Kuss zu mir runter. Ich ignorierte die erstaunten Blicke der umstehenden Leute. Einzig allein Sirius zählte noch.

„Komm. Lass uns gehen.”, sagte er nach einer Weile. Wir gingen aus dem Saal zu seinen Privaträumen. „Ich freue mich schon, dir aus dem Kleid zu helfen!”, sprach er mit tiefer Stimme in mein Ohr und ließ mich erzittern.

Ehe ich etwas erwidern konnte, rempelte mich eine Frau unsanft an. Aber nicht irgendeine Frau. Nein. Es war diese Miss Four, die Sirius angebaggert hatte. „Miss Four!”, sprach Sirius nun wieder ganz der Lehrer. „Ich habe dir doch schon gesagt, du sollst mich Amelia nennen, Sirius!”, zwinkerte sie ihm kokett zu.

Woher wusste sie, wer er war? Er trug doch eine Maske. Mich konnte man erkennen, wegen meiner Haare. Verdammt. Sie würde mich dann auch erkennen.

„Wie ich schon sagte, beruht unsere Beziehung nur auf einer beruflichen Ebene, Miss Four. Ich habe kein Interesse an ihnen. Akzeptieren sie dies.” Sie zuckte zurück und ließ den Arm sinken, den sie nach ihm ausgestreckt hatte.

„Aber an diese kleine Granger, deine Schülerin hast du Interesse!” Gefährlich funkelte sie mich mit ihren braunen Augen an. Ein merkwürdiger Glanz lag darin. Sirius klappte der Kiefer ungläubig nach unten. „Ja, ich weiß von deinem schmutzigen Geheimnis, kleine Schülerinnen zu vögeln. Und wenn du nicht willst, dass etwas davon nach draußen gelangt, wirst du das tun, was ich dir sage.”, lachte sie hinterhältig.

„Und was wollen sie?”, fragte er nach einiger Zeit, die er brauchte, um sich zu fangen. „Zu erst einmal wirst du mich dutzen. Dann möchte ich, dass du dich von diesem kleinen Ding da an deinem Arm trennst.” Was bildete die sich bitte ein? „Wie bitte?”, presste ich wütend hervor. „Mit dir redet keiner, kleines Schlammblut!”, fuhr sie mich an.

Sie drehte sich wieder zu meinem Freund und sprach weiter. „Desweiteren wirst du für mich den Orden ausspionieren. Auch wirst du ihr die Erinnerung daran nehmen, dass dieses Gespräch jemals stattgefunden hat. Und ich möchte, dass du mit mir zusammen kommst, ihr das Herz in tausend Einzelteile zertrümmerst und mich vögelst, als würde es kein Morgen geben.”

Eine Träne kullerte mir aus den Augen. „Nein.”, hauchte ich und für mich schien die Welt still zu stehen. Das konnte er doch nicht annehmen. „Es tut mir leid, mein Engel. Ich liebe dich so sehr, aber ich weiß nicht, was ich tun soll, ohne dich zu gefährden.”, sagte er nach einiger Zeit und sah mich stumm an.

„Bitte tu das nicht, Sirius! Ich liebe dich!” Doch meine Worte waren zu spät. „Obliviate!”

Ich taumelte und hielt mich an Sirius fest. Scheinbar hatte ich das Gleichgewicht verloren. Ich sah nach oben und erblickte Miss Four. „Oh, Miss Four. Ich habe sie gar nicht gesehen.” Wieso war sie hier?

Die nächsten Augenblicke taten mir in der Seele weh. Sirius ließ mich los, trat zu ihr und küsste sie. Ich schluckte und versuchte gegen die Tränen anzukämpfen. Hatte er nur mit mir gespielt? Wie konnte er mir das nur antun?

„Warum?”, schluchzte ich, doch sein kühler Blick sagte mir alles. Er hatte mich nie geliebt. Er hatte nur mit mir gespielt.

Mein Herz brach und die Tränen flossen unaufhaltsam. Ich rannte weg. So schnell ich konnte rannte ich zurück in die große Halle direkt zu Ginny und Harry, die an der Getränketheke standen.

Heulend warf ich mich Ginny in die Arme, die mir über den Rücken strich. „Schh. Was ist passiert?”, fragte sie mich und ich schluchzte ungehalten: „Er... Ich... sie... küssen...” Ich war momentan nicht in der Lage einen verständlichen Satz zu bilden.

„Komm mit.”, sprach Harry und er und Ginny zogen mich beschützend aus der Halle, direkt zum Gemeinschaftsraum, wo wir uns gemeinsam auf die Couch setzten.

„Und jetzt nochmal von Vorne, Mine. Wer hat wen geküsst?”, fragte nun Harry. Ich schluckte und versuchte es diesmal verständlich rüber zu bringen.

„Sirius und ich sind aus der Halle gegangen und... und dann war da auf einmal sie.”, schniefte ich. „Miss Four. Und dann hat er sich von mir gelöst und sie... sie geküsst. Er hat mich nie geliebt.”, heulte ich.

„Was!?”, schrie Harry wütend. „Ich bring ihn um, auch wenn er mein Pate ist. Niemand tut dir so weh, nicht einmal er.” Er rannte aus dem Gemeinschaftsraum. Vermutlich um Sirius zu suchen.

Ginny nahm mich tröstend in den Arm und strich immer wieder über meinen Rücken. „Schhh. Es gibt sicher eine Erklärung dafür. Harry kümmert sich darum. Beruhige dich erst einmal. Willst du ein Bad nehmen?”, flüsterte sie sanft. An ihrer Schulter gelehnt nickte ich.

Sie stand auf und ich folgte ihr ins Badezimmer, wo sie mir ein Bad einließ. Dann verließ sie den Raum und ich war alleine. Ich zog das Kleid aus und stieg in die große Steinwanne, die in den Boden eingelassen war.

Mit dem Bild vor Augen, wie er sie küsste, schlief ich dann im Wasser ein.

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt