Kapitel 31

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Morgen war Mittwoch. Der Beginn eines neuen Halbjahres. Ich fragte mich schon seit je her, welcher Idiot sich ausgedacht hatte, die Schule am Mittwoch nach den Ferien beginnen zu lassen. Wäre Montag, müsste ich nicht am ersten Schultag schon Verteidigung gegen die dunklen Künste haben. Aber wieder einmal musste ich Pech haben.

Irgendwie war ich froh, dass ich Draco noch nicht begegnet war. Anfangs wollte ich zwar schon wissen, wie er sich in der Schule mir gegenüber verhält, dennoch kroch ein unangenehmes Gefühl in mir hoch. Was wenn er, aus Angst vor seinem Vater, wieder der Alte wäre oder es gar nicht ernst gemeint hatte mit seiner Entschuldigung?

Um ihm und auch allen anderen Schülern aus dem Weg zu gehen, versteckte ich mich in der verbotenen Abteilung der Bibliothek. Ich hatte mir schon Anfang des Jahres eine Dauergenehmigung von Professor McGonagall eingeholt, sodass ich dort immer ein und aus gehen konnte.

Also der perfekte Ort, wenn man alleine sein wollte. Es durfte sowieso so gut wie kein Schüler hier hin und nur wenige Lehrer kamen in die verbotene Abteilung. Nur Filch kam gelegentlich her.

Ich setzte mich mit dem Tagebuch hin und las dort weiter, wo ich das letzte Mal auf gehört hatte.

Liebes Tagebuch,
Es ist lange her, dass ich etwas niedergeschrieben habe. Aber ich wollte einfach nicht. Es ist so viel passiert. Vieles auf das ich nicht stolz bin. Aber ich fange mal genau da an, wo ich zuletzt aufhörte. Ich fand Walter in einem kleinen Pub am Stadtrand und unterhielt mich dort mit ihm. Ich erzählte ihm, weshalb mein Vater so wütend wurde. Ich bin reich, eine Reinblüterin und schon einem Anderen versprochen. Er fragte mich was ich mit Reinblüterin meine und daraufhin erzählte ich ihm, was ich war. Erst glaubte er mir nicht, doch als ich es ihm zeigte, bekam er Angst vor mir. Er flüchtete vor mir und ich musste notgedrungen zum Ministerium gehen, damit er mit einem Vergessenszauber belegt wird. Ich bekam richtig viel Ärger und wäre sogar beinahe aus meiner Familie geworfen worden, als mein Vater davon erfuhr. Doch mit der sofortigen Hochzeit mit Burke konnte ich dem noch entgehen. Ich hasse ihn. Er ist so ein. Argh. Seit wir verheiratet sind, hat er nur einmal mit mir geschlafen und das auch nur, um mich zu schwängern und für einen Erben zu sorgen. Jetzt schläft er nicht einmal mehr mit mir in einem Bett. Er hat jeden Abend Frauenbesuch und ihm ist es vollkommen egal, wie er mich behandelt und wie ich mich fühle. Und ehrlich, ich fühle mich schrecklich. Ich liebe Walter, doch er wollte mich nicht aus Furcht vor dem, was ich war und ich muss in einer tyrannischen Hassehe leben, nur um keine Geächtete zu sein. Wieso musste ich auch in der Familie Black geboren sein?
B.B.

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt