Kapitel 29

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Ich suchte das ganze Haus nach Harry ab. Letztendlich fand ich ihn im Garten, wo er mit Ginny und George eine Schneeballschlacht veranstaltete.

„Harry! Hast du einen Moment?”, rief ich ihm zu. Er drehte sich zu mir um und als Quittung dafür, traf ihn ein Schneeball direkt am Kopf. „Ja, Moment. Ich muss eben noch Rache üben. George! Das wirst du bereuen!”

Lachend drehte ich mich um und ging ins Haus. Es war mir eindeutig zu kalt, als das ich da auf ihn warten wollte.

Ich setzte mich an den Küchentisch und versuchte meine Gedanken zu sammeln. Ehrlich gesagt, war ich ziemlich verwirrt und hatte keine Ahnung, wie ich das Geschehene gleich Harry sagen sollte.

„Was ist den los, Mine?”, fragte er und setzte sich neben mich. Leicht zuckte ich zusammen, als er seine Finger auf meine legte. „Verdammt! Harry! Bist du kalt!” Schnell entzog ich ihm meine Hände. „'Tschuldige. Schnee ist halt kalt. Aber jetzt ehrlich. Was wolltest du?”

Er sah mich besorgt an. „Ich glaube, ich hatte gerade eine Begegung der Dritten Art.” „In wiefern?”, schmunzelte er leicht.

„Draco Malfoy wollte mit mir reden und hat sich bei mir für all die scheiß Jahre, in denen er mich beleidigt oder uns allen das Leben zur Hölle gemacht hat, entschuldigt.”, erzählte ich ihm knapp die Geschehnisse.

Er saugte ungläubig die Luft ein. „Was?” Seine Augen weiteten sich überrascht. „Ja. Das war auch meine Reaktion darauf. Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht so ganz sicher, was ich von diesem Gespräch halten soll. Er hat mir sogar ein Friedensangebot gemacht und ich soll ihm vergeben.” Er schüttelte den Kopf. „Das klingt so gar nicht nach dem Malfoy, den ich kenne.”

„Eben. Aber seine Erklärung klang sogar ziemlich gut. Ich denke-” Mit erhobener Hand unterbrach er mich. „Mine! Glaubst du allen ernstes, dass er sich verändert hat? Für mich hört sich das so gar nicht nach Malfoy an. Könnte es nicht einfach jemand anderes gewesen sein, der Vielsafttrank benutzt hat oder wäre der Imperiusfluch nicht auch denkbar?”

Seine Stirn legte sich in Falten. „Möglich wäre es zwar schon, aber er klang genauso bissig, wie ich ihn kenne. Er wirkte vom äußeren her, genauso wie immer.” Ich wusste auch nicht so genau, aber meine Intuition sagte mir, dass ich mit Malfoy geredet hatte und nicht mit irgendjemand anderem.

„Wenn du dir sicher bist, dass es Malfoy ist, weshalb ziehst du mich dann zu Rate?” Sein fragender Blick durchbohrte mich. Ich zuckte mit den Schultern. „Vermutlich, damit du mir sagst, dass das ein Scherz war und er mich nach den Ferien wieder bloßstellen wird.”

Er legte die Arme um mich und zog mich in eine geschwisterliche Umarmung. „Ach, Mine. Vertrau darauf, was dein Instinkt dir rät. Das hat doch immer richtig gelegen.”

Ich quiekte überrascht auf, als Ginny und George sich ebenfalls in die Umarmung von uns warfen und die Kälte, die sie von draußen mitbrachten auf mich und Harry übertrugen. „Gruppenkuscheln!”, rief Ginny begeistert.

„Ihh! Ihr seid kalt und nass! Bleibt mir bloß vom Leib!”, lachte ich und schubste die beiden weg.

Ginny stolperte und Harry fing sie auf, ehe sie fiel. Dann küsste er sie und sie fing leise an zu kichern.

Ich sah zur Seite. Irgendwie hatte ich das Gefühl zu spannen, wenn die beiden sich küssten. Harry war ja sowas wie mein Bruder. Das machte es irgendwie noch unangenehmer.

„Ich geh dann mal! Danke nochmal!”, sagte ich doch er hörte mich schon gar nicht mehr. Er war zu fokussiert auf Ginny.

Verdammt. Ich war eigentlich abgehauen, um meine Gedanken zu sortieren und über Sirius nachzudenken, aber jetzt hatte ich nur noch mehr, über das ich mir den Kopf zerbrechen konnte.

Ich setzte mich in den hinteren Teil der Bibliothek und dachte über das Geschehene nach. Letztendlich kam ich zu dem Schluss, dass ich abwarten würde, wie Malfoy sich in der Schule mir gegenüber verhält. Ganz besonders in den Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunden, die wir bei seinem Vater hätten.

Auch entschloss ich mich dazu, nochmal ein vernünftiges Gespräch mit Sirius zu führen. Ich denke, ich hatte einfach etwas überreagiert und mich zu sehr reingesteigert in meine Wut. Da konnte er schließlich nichts für.

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Ich setzte mich am Abend mit Sirius in der Bibliothek zusammen und entschuldigte mich für mein Verhalten. Nach einem klärendem Gespräch nahm er mich in den Arm und verzieh mir meine Überreaktion.

„Aber jetzt mal ein ganz anderes Thema! Du hast mir nie erzählt, weshalb du am Morgen nach dem Weihnachtsball nicht von dem Fluch getroffen wurdest!” Ich lehnte mich an seine Schulter und begann nun von dem Traum zu erzählen und dass ich, dank Ron, vor diesem Fluch geschützt sei.

„Das ist unglaublich!”, sprach er nachdem ich meine Erzählung beendete. „Ich habe gehört, das Harry einmal von diesem Fluch geschützt wurde, dank seiner Mutter, aber das man einen dauerhaften Schutz bekommen konnte, war mir nicht bewusst.”

Seine Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. „Was denkst du?”, fragte ich ihn. „Ich weiß zwar nicht, wie er es möglich gemacht hat, aber ich bin ihm zu Dank verpflichtet. Er hat mein Mädchen beschützt.”

Bei den Worten mein Mädchen schlug mein Herz schneller und ich fing an zu lächeln. Das war das erste Mal, dass er mich als sein betitelt hat und es gefiel mir. Ich war gerne sein. Er schien die Reaktion auf seine Bemerkung zu registrieren und zog mich auf seinen Schoss. Verliebt grinste er mich an.

„Ja, du bist mein Mädchen. Du gehörst mir. Das gehört mir.” Er fuhr mit seinen Fingern die Konturen meiner Lippen nach. „Und auch das!” Seine Finger glitten über mein Shirt und steichelten behutsam meine Brüste. „Und ganz besonders das.” Er glitt mit seiner Hand in meine Hose und massierte mich. Ich keuchte auf und rieb mich an seiner Hand. „Alles meins!”, raunte er und im nächsten Moment lagen seine Lippen begierig auf meinen.

„Moment!”, presste ich unter Mühe hervor. „Die Zauber! ”, erinnerte ich ihn. Er zog seinen Zauberstab und wenige Sekunden später steckte er ihn wieder weg. Scheinbar Non Verbale Sprüche. Doch das war mir jetzt egal. Ich zog ihn zu mir und küsste ihn leidenschaftlich. Mir war es egal, dass wir in einer Bibliothek waren. Mir war es egal, dass wir noch vor wenigen Augenblicken ein ernstes Gespräch geführt hatten. Ich wollte nur noch ihn. Und dies bekam ich auch.

Where the Love falls downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt