Chapter 3| •I was made for hating you•

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"Und",sprach ein attraktiver Mann mit rauchig weicher Stimme und strich über ihre zarten Wangenknochen,"ist dein Plan aufgegangen?" Seine babyblauen Augen blickten sie vertrauensvoll an. Auf ihrem Gesicht lag ein entspannter, glücklicher Ausdruck und ihr Lächeln war warm und anziehend, als sie antwortete:"Ich denke schon, ich kann sehr überzeugend sein." Während sie das mit einer samtene Stimme sagte, öffnete sie spielerisch den obersten Knopf seines hellen Hemdes. Er grinste und zog die schlanke Vampirin an sich heran. 


"Bist du dir sicher?"hakte die junge Hexe zum wiederholten Male nach, ihr Blick war verunsichert, während sie in sich gesunken zu dem rasenden Vampir sah. "Ja! Dieses verfluchte Miststück!" Seine mandelförmigen Augen fixierten wütend das schlichte Heft des Dolches, welches in dem dunkel lackierten Sargdeckel versank. "Ich wüsste zu gern, was sie vorhat."fügte er nachdenklich hinzu. 


1919, New Orleans

Als der breitschultrige König von New Orleans den Jazz-Club betrat, umfing ihn der Klang von Blasinstrumenten und das ausgelassene Gelächter der Gäste. Er richtete die Manschetten seiner Hemdsärmel und schritt fast schon herrschaftlich an der gefüllten Tanzfläche vorbei zur Bar. Er stützte sich mit dem Ellbogen auf die Theke aus Mahagoni und hob die dunkle Hand, um den Barkeeper zu rufen. Die Party war besucht von der Oberschicht von New Orleans, reiche, schillernde Leute, die eine gute Feier genauso schätzten, wie ihre Geschäfte. 

In seinem maßgeschneiderten, schwarzen Frack passte er optisch perfekt in die feine Gesellschaft, nur die Person, die sich elegant auf ihn zubewegte, fügte sich noch besser in die hohe Gesellschaft. 

"Guten Abend, Mr Gerard."sprach sie anzüglich und stellte sich nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Der süßliche Geruch ihres Parfüms kitzelte ihm in der Nase und zog ihn zu ihr. Von unten sah sie durch einen dichten Vorhang aus schwarzen Wimpern zu ihm. Die vollen, dunklen Lippen des afroamerikanischen Vampirs zogen sich zu einem breiten Grinsen. "Guten Abend, Ms Thornwall."  Er war überrascht, dass sie da war, schließlich hatte sie ihm vor ein paar Stunden noch einen Abschiedskuss hinterher gehaucht. 

Geschmeidig ließ sie sich auf einen der polierten Barhocker nieder und der Seidenstoff ihres nachtblauen Kleides  umspielte ihre Beine, wobei ihm Einblicke auf die glatte Haut ihrer schlanken Beine gewährt wurde. Das elegante Abendkleid setzte ihre Reize gekonnt in Szene und er genoss den Anblick der schönen Frau. 

Sie schaute nach vorne, während er sie aus dem Augenwinkel beobachtete, wenn er sie so sah, sah sie wie eine normale, attraktive Frau aus und wenn sie sich bemühte, konnte sie sogar liebenswürdig erscheinen. Doch er wusste, dass hinter unter den dichten, schwarzen Wimpern ein teuflisches Feuer in den braunen Augen brannte. 

Mit ihren flammenden Blicken zog sie den schmächtigen Barmann zu ihnen herüber, der sich versuchte in Szene zu setzen. Auf seinem blassen Gesicht lag ein flirtendes Lächeln, als er so beschwingt wie nur möglich zu ihnen hinüberkam. 

"Guten Abend, M'am."grüßte er sie schmachtend und sie legte ein erwärmendes Lächeln auf ihre blutrot gefärbten Lippen. Marcel konnte an seinen glänzenden Augen erkennen, dass sich der unterbezahlte Arbeiter Hoffnungen bei der Lady machte, die ihn mit ihren Blicken bezirzte. "Guten Abend, meine Begleitung und ich hätten gern 2 Martini." Das engelsgleiche Lächeln auf den Lippen haltend verbrannte sie seine Hoffnungen eiskalt zu Asche. Der afroamerikanische Vampir sah die Gesichtszüge des jungenhaften Mannes entgleisen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Als der Barmann verschwand, breitete sich auf ihrem Gesicht die pure Schadenfreude aus und sie drehte sich zufrieden zu Marcel. 

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