Chapter 34|•The Last Dance•

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1454, England 

Es war dunkel geworden, doch ihr zerschmetterter Körper lag immer noch da unten. Das Blut war schon getrocknet und jegliche Farbe aus ihrem hübschen Gesicht gewichen. Bis mit einem Mal ihr totes Herz wieder anfing zu schlagen. Die Wunden heilten und die Bleiche eines Verstorbenen wich einer gesunden Hautfarbe. 

Ihre Lider flatterten, ihr Körper war wieder bereit zu leben. 

Nach Luft schnappend riss sie die Augen auf. Voller Angst blickte sie zum Himmel, an dem einzelne Sterne funkelten. Sollte sie jetzt nicht dort sein? 

In hektischen Bildern kamen die Erinnerungen und mit ihnen der Schmerz. Sie könne sie nicht daran erinnern, dass es so weh getan hatte, bevor sie von der Klippe gefallen hatte. Es fühlte sich an, wie tausend Messerstiche auf ihrem Körper. 

Immer noch schockiert darüber, dass sie lebte und keine Schmerzen verspürte, setzte sie sich langsam auf und betrachtete ihren Körper. Wie gebannt wanderten ihre Augen über ihren Arm, getrocknete Blutspuren bedeckten ihre Haut und den zerschlissenen Stoff ihres Kleides. Es verwirrte sie. 

Ihr Blick wanderte die Böschung hinauf. Dort oben war sie von jemanden hinuntergestoßen worden, niemand kann das überleben. Sie war tot. Sie musste tot sein. Gestorben und wiederauferstanden. Mit einem Schlag wurde es ihr klar, die bittere Wahrheit überfiel sie blitzartig, dass sie Kopfschmerzen davon bekam. Sie, Raven Thornwall, war ein Vampir. 

Mit Tränen in den Augen rappelte sie sich auf und schaute sich um. Die Welt hatte sich nicht verändert, sie hatte. 


"Deine Mommy heiratet heute. Jackson, er ist zwar ein Hund, aber ich denke, sonst ist er ganz okay. Dann hast du deine eigene, kleine Armee. Nicht viele Kinder in deinem Alter können das von sich behaupten." 

"Wirklich, Kol?",kritisierend zog Raven die Brauen hoch,"Du redest mit ihr über Armeen?" Sie stolzierte in den Raum, in dem Hope auf einer Krabbeldecke saß und ihr Kuscheliger viel interessanter als den jungen Mann fand, der sich notgedrungen um sie kümmerte. 

Sie ging neben dem entzückenden Kind in die Hocke und sah sie mit einem Lächeln an. "es ist gut, dass sie nicht weiß, was um sie herum passiert. Sie wird noch viel zu viele Bürden tragen müssen."sagte sie nachdenklich und strich ihr sanft über den Kopf. 

"Das bringt der Name Mikaelson mit sich."meinte Kol und Raven nickte, in ihren Augen lag ein unausgesprochener Schmerz. 

Frankreich, 1454

"Es ist Wahnsinn das zu denken. Selbst ein übernatürliches Kind überlebt den Tod der Mutter nicht."sprach Louis, während er in einer Schale ihr Blut mit Kräutern vermischte. "Ich bezahle dich nicht fürs Meckern."zischte sie bissig. "Du bezahlst mich gar nicht."murrte er. "Ich würde sagen, das Leben ist schon ein hoher Preis, findest du nicht?"fragte sie ihn mit einer unterschwelligen Drohung und ihre Augen sagten ihm, dass sie nicht bluffte. 

"Gut, gib mir deine Hände."forderte er, ihm war die Sache noch immer nicht geheuer. Louis sah die Frau vor ihm jetzt mit ganz anderen Augen. Sie war eine manipulative Vampirin, die dem schlimmsten Übel, Klaus Mikaelson, in ihren Tagen als Mensch sehr, sehr nah gekommen war. Vielleicht war sie auch nur ein naives Dummchen gewesen, mit welchem er sich die Zeit vertrieben hatte. Solch ein Monster war doch nicht zu Gefühlen dieser art imstande. 

Voller Hoffnung schloss Raven die Augen, als er den Zauber begann. Sie versuchte das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken, sie war nervös. Der Wunsch brannte in ihr so hell wie die Sonne am Mittagshimmel. 

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