Chapter 8|•She's a lying snake•

297 6 0
                                    

"Warum sollte sie das getan haben? Du weißt genauso gut wie ich, dass sie niemals Handlanger spielen würde."verteidigte Klaus seine einstige Geliebte mit überraschender Inbrunst in der Stimme. Sein gerade zurückgekehrter Bruder bedachte ihn mit einem amüsierten Schmunzeln, die Hand auf eine Kommode gelegt, die andere in die Seite gestemmt. 

"Seit wann verteidigst du sie?"wollte er neugierig wissen und betrachtete sein die Mimik seines Bruder's aus dem Augenwinkel, diese war hart und scheinbar unergründlich. 

"Ich verteidige sie nicht. Ich sage dir nur, dass du wohl fantasiert haben musst. Wer weiß was diese Hexe mit dir angestellt hat. 

Raven Thornwall mag eine intrigante, rachsüchtige Teufelin sein, aber sie würde sich niemals dazu erniedrigen lassen, die Drecksarbeit eines anderen zu machen."stellte er so sachlich klingend wie möglich dar, doch ein erhitzter Unterton ließ seine Stimme immer wieder aufwallen und verriet ihn.

"Intrigant und rachsüchtig, du sagst es. Davina sucht nach einem Spruch, dich von deiner Linie zu trennen."erzählt Elijah und löst sich von der dunklen Kommode. 

"Wenn du verwundbar wärest, könnte sie sich ungehindert an dir rächen und dich leiden lassen." Während er ungehindert fortfuhr, verengten sich Klaus' Augen vor Wut und er ballte die Hände zu Fäusten. 

"Dann erklär mir, warum sie dann die Mutter meines Kindes rettet, wenn sie mich leiden lassen will?" Mit hartem Blick folgte er den Bewegungen seines Bruders durch den Raum.


Im French Quarter saß jene genannte Person auf dem Tresen im Rosseau's, die Beine übereinander geschlagen und lasziv nach hinten gelehnt, auf die Hand gestützt. Auf der kleinen Bühne stand ein schmächtiger Musikstudent und spielte beschwingte Jazz-Melodien auf seinem  Saxophon. Das goldene Blech glänzte ihn der Sonne, als seine Finger über die Klappen fliegen und sie immer wieder schlossen und wieder öffneten. 

Den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt, sodass ihre dunklen Haare in seidigen Wellen nach unten fielen, die Augen geschlossen genoss sie den ternären Rhythmus. Der Fuß des überschlagenen Beines wippte ihm Takt mit, weshalb von Zeit zu Zeit der Pfennigabsatz ihrer schwarzen Lederstiefel gegen das Stuhlbein des Barhockers stieß. 

"Würden Sie sich bitte auf einen Stuhl setzen, Madam."bat sie ein älterer Herr unwirsch, die selbstgefällige Darstellung der bildschönen Frau missfiel ihm sichtlich. 

Genervt richtete sie ihren Körper betont langsam auf, erst hob sie den Kopf, wobei ihre langen Haare gegen ihren Rücken fielen, und dann drückte sie das Rückgrat durch, löste die nach hinten gedrehte Hand vom Holz und gab dem Musiker mit einem scharfen Handzeichen das Zeichen aufzuhören. Sofort verstummten die Klänge des Blasinstruments und er nahm das Saxophon vom Mund, den Blick auf die Frau gerichtet, die ihm befohlen hatte zu spielen. 

"Würden Sie bitte leise sein, Sie sehen doch, dass dort dieser junge Mann für seine Musikprüfung übt."entgegnete sie mit einer bissigen Lieblichkeit in der Stimme, ihre Augen bohrten sich verachtend in den einfachen Mann. "Und ich kann ihm nicht zuhören, wenn ich mich nicht ordentlich hinsetzen kann."konterte er gereizt, er saß auf dem Stuhl direkt neben ihr und ihn nervte es, dass sie so viel Platz einnahm. 

Wut blitzte in ihren dunklen Augen auf und in einer einzigen, fließenden Bewegung entschlug sie die Beine und trat mit solcher Kraft gegen eins der Stuhlbeine, dass dieses brach. Für jeden anderen in der Bar war es nur eine kleine, mühelose Bewegung mit dem Fuß, die jedoch dafür sorgte, dass der Hocker nachgab und der Mann mit vor Überraschung entgleisenden Gesichtszügen zu Boden fiel. Die anderen Gäste beobachteten teils erschrocken, teils interessiert das Geschehen. 

Best of meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt