~22~ Neue Freunde, Neue Geheimnisse (Tag 11)

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Lina:

„Wow..Good shot!", lobte Dylan mich, nachdem ich einen Gegner am Arm getroffen hatte. „Thanks, but I actually wanted to hit his head!" Er schaute mich kurz an, was ich aus dem Augenwinkel sehen konnte und, immer noch den Blick auf den Bildschirm fokussiert, fragte ich ihn „Why are you looking at me like this? Have I got something in my face?" Er lachte weiter, wendete seinen Blick wieder von mir ab und antwortete „No. It's just that your face is perfect!" Ich pausierte das Spiel und schaute ihn lächelnd an. „Oh, you're sweet. But can you tell me just one thing? How many girls did you tell the exact same line?" Er schaute mir in die Augen und erklärte dann „It may or may not have been a few, but I never really meant it. Til now." Ich seufzte und richtete meinen Blick wieder auf den Fernseher. „Oh, come on, get your head out of my ass!" Durch diese Aussage musste er wieder lachen und auch ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich war bereits seit etwas über einer Stunde hier und, obwohl es anfangs schwer war, fiel es mir irgendwann leichter, mit ihm zu sprechen. Ich hatte noch nie wirklich Kontakt zu Jungs gehabt, aber bei Dylan war es nicht schwer, einen Draht zu entwickeln. Er war ein sehr offener Charakter, etwas zu Flirt freundlich, aber lustig und nett und, was mir gut gefiel, war, dass er über sich selbst lachen konnte und das hielt ich für sehr wichtig. „Watch out! There's one in your back!", schrie er mir zu, doch ich konnte nicht mehr ausweichen und wurde lebensgefährlich getroffen. „Ups!", zischte ich amüsiert. Das Spiel war beendet und ich merkte, wie mir die Augen langsam zufielen. Ich gähnte und murmelte in das Gähnen hinein „I'll go to bed now! Thanks for teaching me this game!" „We're not finished yet. You have to learn much more!", erklärte er mir, während er aufstand, um mich zur Tür zu begleiten. Ein kleiner Blick auf die Uhr verriet mir, dass es halb 6 war, aber da ich die nächsten Tage frei hatte, war das nicht weiter schlimm. Dylan öffnete demonstrativ die Tür für mich und leitete mich mit seinem Arm zum Ausgang. Ich bedankte sich mit einer Art Hofknicks und musste wieder lachen. „Bye!" „Bye!" Damit stand ich allein im Flur und schlich lautlos zum Zimmer, in welchem ich heute übernachten durfte. Bei betreten fiel mein Blick sofort auf das immer noch leere Bett und ich wusste nicht genau, ob ich mir sorgen machen sollte. War es denn normal, die ganze Nacht nicht aufzutauchen? Oder war sie in der Zeit, in der ich bei Dylan war vielleicht da? Ich nutzte die freie Zeit dazu, aus meiner Jeans, in welcher ich gestern eingeschlafen war, zu schlüpfen mir eine Jogginghose anzuziehen. Dann legte ich mich zurück auf das Sofa und überlegte, ob ich vielleicht doch nochmal schnell zu Dylan gehen sollte und ihn nach Jos Verbleib zu fragen, was mir aber durch das Knarren der Zimmertür abgenommen wurde. Doch ehe ich etwas sagen konnte hörte ich zwei Stimmen miteinander flüstern. Ich blieb ruhig, um zu verstehen, was die beiden besprachen und konnte ziemlich viel verstehen. „Can't I just stay in your room? I don't like changing beds in the morning, just so that nobody finds out about us! I love you and I don't want us to be a secret anymore. Would it be this bad to make us official?" Das war doch die Stimme von Jo. Ich war mir nicht ganz sicher, da ich sie ja hauptsächlich auf deutsch habe sprechen hören. Und, wenn es wirklich meine Arbeitskollegin war, mit wem sprach sie? Sie hatte eindeutig eine Beziehung mit jemandem aus dieser WG, das war klar aus dem Monolog herauszuhören, doch wer war es? Dylan? Nein, das war unmöglich! Ich hätte sie in seinem Zimmer sehen müssen. Gespannt wartete ich die Antwort ab und als endlich jemand etwas sagte, war ich ziemlich überrascht. Es war keine Stimme, die ich kannte, aber eines konnte ich sagen: Sie war weiblich. „Yes, it would be this bad. If Eric finds out, that we have a relationship, he would.. Can you imagine what he would say if he finds out I am in a relationship.. with a girl!" „Fine!", hörte ich wieder die andere Stimme, Jo. Anscheinend wusste sie genau was dieser Eric über eine lesbische Beziehung gedacht hätte. „We'll figure out something later. But one things sure. I love you and I can't do this any longer!" Ich hörte ich ein Seufzen, dann einen Kuss und anschließend Schritte, die zu dem Bett liefen. Ich sah, wie sich Jo ein T-Shirt über ihren BH anzog und sich dann ins Bett legte. Ich lag wie angewurzelt da, denn damit hatte ich echt nicht gerechnet. Jo war in einer Beziehung mit einer Frau. Doch wer war es? Wie hießen die noch? Dana, das war die Freundin von Eric. Die war es nicht, das konnte man dem Gespräch entnehmen. Und die andere hieß.. Hanna! Ja genau, Hanna. Aber warum hätte Eric was dagegen, wenn sie eine lesbische Freundin hat? Ich versuchte, so ruhig wie möglich zu atmen, um Jo zu zeigen, dass ich tief und fest schlief. Ich hörte, wie sie sich eine Zeit lang im Bett herum wälzte, sie konnte wohl nicht einschlafen, was nach diesem Gespräch auch verständlich war. Sie tat mir echt leid, denn sie schien diese Hanna wirklich gern zu haben und sie konnte nicht mal zu ihrer Beziehung stehen. Aber ich sollte mir nicht zu schnell ein Bild von ihr machen, denn vielleicht war ihre Angst vor der Reaktion von Eric begründet. Ich kannte weder ihn, noch sie, noch wusste ich wirklich viel über Beziehungen. Mein Wissen beschränkte sich auf das, was ich in Filme gesehen hatte, und das waren wahrhaftig nicht viele, was meine eingeschränkte Ahnung auch begründete. Doch bevor ich noch weiter nachdenken konnte, schlief ich auch schon ein.

Tag -2301 (5SOS Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt