Lina:
„You like it?", fragte der Piercer mich, nachdem ich mit dem Spiegel das 'Kunstwerk' betrachtet hatte. Ich überlegte kurz. Das war echt gewöhnungsbedürftig. „It looks.. Different!", antwortete ich und der Mann schaute mich hoffnungsvoll an. Ich sollte ihn nicht so lange auf die Folter spannen. „Yes, I like it!", antwortete ich ihm grinsend und legte den Spiegel weg. „How do you like it?", fragte ich dann an Dylan gewandt. „Wow! It looks.." Er schien keine Worte dafür zu finden. „Is it that bad?", hinterfragte ich seine Reaktion und fasste mir vorsichtig an die etwas schmerzende Stelle. „No! It looks cool! It really suits you!", erlöste er mich dann. „Thank you very much!", bedankte ich mich beim Künstler, welcher nur abwinkte. „No problem. It's not my first and surely not my last eyebrow piercing for today!" Wir gingen zusammen zum Tresen und bezahlten für unsere Kunstwerke, welcher überraschenderweise echt billig waren. Dann verließen wir den Laden und standen auf der Straße. Es wurde langsam dunkel und so machten wir uns auf den Heimweg.
„I can't believe you let destiny decide. I mean it could have been the piercing in your private region!", lachte Dylan beim Gedanken an meine ziemlich hirnlose Aktion mit den Zetteln. „I was so nervous I thought I'd get a heart attack!", antwortete ich ihm und er musste noch mehr lachen. „Did it hurt?", fragte er, nachdem er sich wieder eingekriegt hatte. „A bit but all I could think of was: Hey, at least it's not my private region!", entgegnete ich ihm und schüttelte den Kopf. „Thank you for spending the day with me! It was really fun.", bedankte ich mich bei ihm für den schönen Tag und nickte. „Thank you for being my wing man! I can tell you, you're a much better one than Eric! He always messes it up and I end up alone while he is with Dana.", sagte er und schaute dann auf den Boden. „You're a bit jealous of their relationship, aren't you?", fragte ich. Er überlegte kurz und schien nicht zu wissen, was er antworten sollte, geschweige denn, wie er darüber dachte. „It's not that easy, you know. I mean, sometimes I feel like I want a proper relationship with someone I can trust but at the same time I like being free from all that drama and just living my life to the fullest.", versuchte er seine Situation zu erklären. „Maybe you just haven't found the right girl.. or woman yet!", versuchte ich ihn zu beruhigen. Er musste kurz grinsen, als ich 'girl' zu 'woman' änderte, wurde dann aber wieder ernst. „Maybe!", stimmte er mir zu und flüsterte „Or maybe I have!" Ich schaute ihn von der Seite an. Was sollte das bedeuten? „What do you mean!", kam es sofort aus meinem Mund geschossen und er schien sich innerlich dafür zu verfluchen, was er gerade gesagt hatte. „Nothing! Just forget what I just said.", forderte er mich auf, doch ich dachte gar nicht erst daran. „I won't. What do you mean. You can trust me, you know that, right?", hackte ich nach und er seufzte einmal. „Yes, I know.", antwortete er knapp und ich schaute ihn weiter an, was sich als schwierig erwies, da wir ja immer noch liefen. Er bemerkte, dass ich ihn anstarrte und verdrehte die Augen. „You not gonna stop til I told you, do you?", fragte er dann lächelnd und ich schüttelte den Kopf. „How do I say this?", fragte er mehr an sich gerichtet als an mich und ich schaute ihn weiterhin erwartungsvoll an. „I have this friend. She's the most beautiful girl I've ever seen. And she's funny. And nice. And did I mention beautiful? She seems like the perfect match for me, but I'll never gonna work out, you know. She's in a relationship.. well sort of.. and I try not to get to close to her, cause it'd hurt more if it's not working out.." Die Worte flossen nur so aus ihm heraus und ich hörte ihm gespannt zu. "You're actually the first person I told this!", endete er seine Erklärung, nachdem er noch einige Sekunden von seiner Angebeteten geschwärmt hatte. „You never talked to Eric about it? Isn't he like your best friend?", fragte ich ihn. Er lachte spöttisch. „I couldn't talk to him about it. I mean what would he say if I told him, that I'm in love with his sister, who has a relationship with a girl!" Ich blieb stehen. Er drehte sich zu mir um und bis sich nervös auf seine Unterlippe. Er hatte das Letzte wohl nicht sagen wollen und jetzt hatte er Angst vor meiner Reaktion. „Oh my god!", kam es aus seinem Mund. „Can you please, please forget what I just said?", fragte er hoffnungsvoll, doch ich starrte ihn nur an. „You're in love with Hanna?", fragte ich ihn ungläubig. Er schaute auf den Boden und murmelte „That's not 'forgetting what I said'!" So gerne ich ihn noch vieles gefragt hätte, wusste ich genau, in welcher Situation er sich befand. Mir war es immerhin auch unangenehm über vieles zu sprechen und er hatte das immer verstanden. Schnell lenkte ich das Thema um. Naja, irgendwie. „You know about Hanna and Jo?"
Als wir, nach einem langen Weg, in der WG ankamen, hörten wir schon auf dem Flur, dass in der Wohnung ein heftiger Wortwechsel stattfand. Erschrocken schaute ich zu Dylan, welcher auch große Augen bekam und wir rannten die letzten Stufen zur Eingangstür im Eiltempo hoch. Ich drückte die Türklinke herunter und dann standen wir im Wohnzimmer. Wir ließen die Türe offen stehen und bewegten uns keinen Zentimeter vom Fleck. Stumm betrachteten wir die Geschehnisse, die vor sich gingen. „When did you want to tell me?", schrie Eric seine Schwester an, welche in Tränen aufgelöst vor ihm stand und sich die Hände vors Gesicht hielt. Neben ihr stand Jo und versuchte sie zu beruhigen, was aber nicht zu funktionieren schien. „How long is this going on? Am I the only one not to know about this? Hanna! Talk to me!", brüllte Eric wieder und Hanna fing nur noch mehr an zu schluchzen. Dann schaute er zu uns. „Did you know about it? Did you know that my sister is sleeping with this.. with her?" Er war eher an Dylan gewandt, welcher nicht wusste, was er sagen sollte. „You knew about it and you haven't thought about telling me?" Er war total aufgebracht und ich hätte schwören können, er würde gleich die Ganze Bude auseinander nehmen. Mir fiel auf, dass Jo und Hanna nur in T-Shirts bekleidet waren und langsam dämmerte mir, was passiert war. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, geschweige denn, ob ich etwas tun sollte. Eric fuhr sich mit der Hand durch die Haare und ich konnte sehen, dass sein Hände zitterten, wahrscheinlich vor Wut. „I thought about it. It's just.. oh man!", entgegnete Dylan seinem besten Freund. „It's just what? What is it? I thought you were my friend! And let me guess: You knew about it as well?!" Nun schaute er zu mir und ich schaute auf den Boden. Das war Antwort genug für ihn. „Great! Just great! You know what? I'm so sick of your little games! Enough is enough! I'll go to a bar, trying to calm myself down, if that's even possible, and when I'm back, you're gone!", sagte er an Jo gerichtet. „You're sleeping with my sister and now you're paying the price! And you should stay out of my view! I can't trust you anymore!" Das ging an Dylan. „And you..", jetzt schaute er zu Hanna. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „..you think about what to say to mum and dad. They're not gonna be amused!" Mit den Worten ging er auf die Tür zu, rempelte Dylan mit der Schulter an und verließ das Haus.
Eine Weile standen wir nur so da und taten nichts. Jo hatte Hanna in eine Umarmung geschlossen, doch die Rothaarige kam einfach nicht zur Ruhe. Sie weinte sich buchstäblich die Augen aus und hielt ihre Freundin ganz nah an sich gepresst. Ich löste mich aus meiner Starre und ging auf die Beiden zu. Hanna löste sich aus der Umarmung und strich sich mit den Händen über die Dunklen Ringe, die unter ihren Augen waren. Ich schaute zu Jo und fragte sie auf deutsch „Er hat euch erwischt, oder?", um Hanna nicht noch mehr aufzubringen. „Er kam einfach ins Zimmer. Wir haben ihn erst nicht gehört. Das hätte alles nicht so kommen dürfen. Ich wollte zwar, dass er davon erfährt, aber doch nicht so!" Sie legte ihre Hände über ihre Augen und schüttelte Kopf. „Alles wird gut! Er wird schon nicht ewig sauer sein!", versuchte ich jetzt sie zu beruhigen und umarmte sie. Ich konnte spüren, dass eine Träne auf meinen Rücken fiel und sie sich die Restlichen schnell wegwischte. Ich drückte sie leicht von mir weg, hielt sie aber an den Schultern fest. „Weißt du, wo er hingeht?", fragte ich sie und sie nickte. „Er geht immer in diese Bar.. warte.. die heißt.. oh crap! Dylan what's the bar called Eric always goes to?" Sie schaute zu Dylan welcher nicht lange überlegen musste „'Hbb'. It's on Hollywood boulevard 230! Why you're asking?", fragte er und zog die Augenbrauen zusammen. Sie zuckte mit den Schultern und schaute zu mir. „I'm gonna go, trying to talk to him!", erklärte ich ihnen mein Vorhaben. Jetzt schauten sie mich alle an. „I'm coming with you!", meldete sich Dylan freiwillig, doch ich schüttelte nur den Kopf. „He's disappointed in you. I don't think he'll talk if you're with me. I'm the one he isn't mad at.. or the least mad at.", hielt ich ihn ab. "You really don't have to do this! You're not involved in all of this. You really want to get into it?", fragte Hanna, die sich zwar etwas beruhigt hatte, doch immer noch am ganzen Körper zitterte. „I know. But I want to do it. I can't sit around watching this all happen and do nothing about it. I also owe you all so much for letting me live here and all that stuff." Mit diesem Worten ging ich auf die Tür zu. „See you later!" Damit war ich aus dem Apartment raus und eilte die Treppe wieder herunter.
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Und wieder ein Kapitel für euch. Es ist also das Augenbrauenpiercing geworden! Irwins_lovely_Girl hatte wohl recht!
Eric hat von Hannas Beziehung zu Jo erfahren und schien nicht wirklich froh darüber zu sein. Hoffentlich kann Lina ihn etwas beruhigen.
Scheint so, als wäre der Rotshopf der Einzige, der nichts von ihrer Beziehung wusste, denn Dylan hatte auf jeden Fall davon mitbekommen.
Viel Spaß beim weiterlesen :)
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Tag -2301 (5SOS Fan Fiction)
FanfictionLina ist zum Zeitpunkt 'Tag 0' 17 Jahre alt. Nach einem schrecklichen Schicksalsschlag vor ungefähr sechs Jahren, hatte ihr Vater beschlossen sie mit auf Geschäftsreisen zu nehmen, um mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Da er jedoch immer am Arb...