Lina:
„And I just leave through the doors and wait for you outside?", fragte ich zum wiederholten Mal, Dylan nickte und musste sich ein Grinsen verkneifen, als er an unsere Plan dachte. „We start now?" Er schaute zur Bedienung, welche gerade an einem Tisch etwa 5 Meter von uns entfernt den Leuten Kaffee einschenkte. Als er kurz nickte, begann ich den soeben leicht einstudierten Text aufzusagen. „I don't know how to say this!", stotterte ich und erhob meine Stimme etwas, um die Frau auf uns aufmerksam zu machen. „Just tell me! It can't be that bad!", beruhigte er mich. „I.. I cheated on you.. with Jason!", gestand ich ihm und versuchte meine Stimme so zittrig wie möglich klingen zu lassen. Er schaute mich an. „What?", zischte er und ich schaute mich um, als wäre es mir unangenehm, dass die Anderen schauten und konnte sehen, dass das 'Zielobjekt' die Aktion mitverfolgte. „I'm so sorry!", flüsterte ich etwas leiser, aber immer noch gut verständlich. Jetzt erhob er seine Stimme noch mehr und wenn das hier alles nicht so abgesprochen gewesen wäre, hätte ich echt Angst vor ihm bekommen. „You cheated on me? With Jason? This asshole?", wiederholte er ungläubig was ich ihm gerade 'gebeichtet' hatte. „Yes! And it was the biggest mistake I ever did! You were so good to me and I can't even explain, why I even did this!", versuchte ich ihn zum Verzeihen zu bewegen, doch er sagte bloß „Leave!" „Please, give me a second chance! I don't want to lose you!", bettelte ich und fiel vor ihm auf die Knie. Das war wohl etwas zu übertrieben, doch jetzt war es sowieso zu spät, also blieb ich einfach vor ihm sitzen und versuchte seine Hand zu greifen. Doch er zog sie weg und schrie mich jetzt an "I said Leave! I don't want to see you ever again!" Ich schaffte es, eine Träne über meine Wange laufen zu lassen und stand dann auf. „Please?!", versuchte ich es ein letztes Mal, doch er stand jetzt auch auf und zeigte mit dem Finger auf die Tür. Ich gehorchte und lief mit den Händen vor meinem Gesicht, um die 'Tränen' zu verdecken, aus dem Restaurant.
Vor der Tür angekommen, lief ich in die besprochene Richtung und setzte mich auf die Bank vor einem kleinen Laden, welche er mir zuvor beschrieben hatte. Das war ja echt witzig! Das hat wirklich Spaß gemacht und ich war gespannt auf das Ergebnis und konnte es gar nicht erwarten, dass Dylan kam und mir berichtete, ob unser Plan funktioniert hatte.
Es dauerte fast 15 Minuten, bis er lächelnd um die Ecke bog und mit seinen Tüten in der Einen und einem Zettel in der anderen Hand in der Luft herumwedelte. Ich hielt meine Hand hoch, um mit ihm abzuklatschen. „You did a great job!", lobte er mich, nachdem wir uns auf die Bank gesetzt hatten. „When you were begging on your knees, I really needed to concentrate not to laugh. That was so cool! I couldn't have done it better!" „Really? It wasn't too much?", fragte ich nach. „No! It was perfect. And when you left, it didn't even take 10 seconds til she sat down next to me and tried to consulate me and even handed me her number, so I could call her if I need someone to talk to!", erklärte er mir, was nach meinem Verlassen geschehen war und ich musste grinsen. „So what are we doing now?", fragte er mich und ich zuckte nur mit den Schultern und schaute die Straße auf und ab. „What is that?", fragte ich, als mir ein kleiner Shop ohne Aufschrift ins Auge fiel. Er schaute in die Richtung, welche ich ihm anzeigte und zuckte ebenfalls unwissend mit den Schultern. „Let's find out!" Mit diesem Worten stand er auf und ging auf den Laden zu. Ich blieb sitzen und wusste nicht, was ich tun sollte. Er blickte zurück zu mir und als er sah, dass ich noch dasaß, kam er augenverdrehend zurück und hielt mir seine Hand hin. „Come on! You were the one asking what this is! You can not back down now!" Zögernd stand ich auf, nahm seine Hand und ging ihm hinterher. Er brachte mich echt dazu, Sachen zu machen, die ich nie von mir erwartet hätte.
Er legte die andere Hand auf die Klinke, drückte sie herunter und die Tür sprang auf.
Von außen hatte das Haus schäbig und alt ausgesehen, so als würde es gleich einstürzen, doch von innen war es schön eingerichtet und mir kam sofort der Geruch von frischer Tinte in die Nase. Obwohl ich noch nie in einem Tattoo-Studio war, wusste ich sofort, dass das hier eines war. War ja auch nicht zu schwer, bei den ganzen Bildern von Tätowierungen und Piercings, welche die Wände schmückten. „Wow!", war das einzige, was ich vorerst herausbrachte. „You like it?", fragte mich ein Mann, welcher hinter einem Tresen zum Vorschein kam, ich erschrak kurz und ließ Dylans Hand los. Seine Arme und Oberkörper war übersät mit Tattoos und er hatte diese Tunnel im Ohr, was zu seinem restlichen Erscheinungsbild passte. „Yes! Totally!", sprach Dylan meinen Gedanken aus. Auch er bewunderte die Einrichtung und den Stil dieses Ladens. „So, how can I help you?", fragte der Mann wieder. „We actually just wanted to see, what this building got to give, but now that we're here I think I want a Piercing." Ich schaute ihn, überrascht von seiner Aussage, an. „So what kind of Piercing do you want? We've got everything from ears, over face and body, until your private regions!", erklärte er und Dylan musste lachen. „I think I start with the ear!", erklärte er, amüsiert über das Angebot eines Intimpiercings. War das gerade sein ernst? Wollte er sich echt ein Piercing stechen lassen? „I wish I could be as spontaneous as you!", flüsterte ich mehr zu mir als zu ihm. Der Mann nickte und holte ein Buch heraus, in welchem diverse Arten von Ohrenpiercings waren und Dylan schaute gespannt durch. Er entschied sich für einen normalen Ohrring am Ohrläppchen, und der Verkäufer verschwand irgendwo in einem anderen Raum. Als er zurück kam, hatte er die Pistole in der einen und den silbernen Ohrring, noch in der Verpackung, in der anderen Hand.
„Is this going to hurt?", fragte Dylan gespielt ängstlich und ich bot ihm an, seine Hand zu halten, was er dankend annahm. Der Mann lachte etwas und schüttelte den Kopf, widmete sich aber dann wieder seiner Arbeit. „I think you'll cope with the pain." Bevor er anfing, zeichnete er vorerst den Punkt ein, an welchem er das Piercing anbringen wollte und Dylan betrachtete die Stelle im Spiegel. Nachdem er seine Zustimmung gegeben hatte, ging es dann auch los. „On 3! 1, 2, 3!" Dann drückte er den Abzug und es klackte kurz. „That was it?", fragte ich und der Mann nickte lächelnd. „Yes! That's all you get for today!" Zufrieden beobachtete Dylan sich in dem Spiegel und bedankte sich bei dem Künstler. Dann wanderte sein Blick zu mir und ich fror ein. „No!", antwortete ich, noch bevor er etwas sagen konnte und er nickte energisch mit dem Kopf. „Oh yes! Now it's your turn!", forderte er mich auf und mir wurde unwohl. „You said you want to be as spontaneous as me and now is the chance to prove it! So what do you want?" Verdammt! Hätte ich das doch bloß nicht gesagt. Ich musste mir wirklich überlegen, was ich sagte bevor ich es tat und nicht erst danach. Man konnte bei Dylan nie wissen, was wieder auf einen zurück kam und was nicht. Aber jetzt war es zu spät und ich konnte es nicht mehr zurück nehmen. Mir wurde schlagartig klar, dass ich aus dieser Situation nicht mehr rauskam und nickte unsicher. „Fine!" Ich atmete einmal tief durch und irgendwie packte mich die Spontanität. Ich grinste Dylan herausfordernd an. „But I'm not gonna be a pussy like you! I want a real piercing!" Ich war sehr überrascht von mir selber und genauso Dylan, was ich an seinem Blick sehen konnte. „So which kind do you want?", fragte mich der Künstler, als er merkte, dass ich es ernst meinte. Ich überlegte kurz, konnte mich jedoch nicht entscheiden. Dann kam mir ein Gedanke. „Dylan! Say the first 3 regions that are coming into your mind!", forderte ich ihn nervös auf. „Tongue, Eyebrow and your private region!" Er schaute mich grinsend an und ich wurde noch nervöser. Ich atmete erneut tief durch und sprach ein kurzes Stoßgebet, an alle Götter, die im Himmel lebten. „Fine!", antwortete ich. Dann wandte ich mich an den Piercer und fragte ihn „Have you got a piece of paper and a pen?" Er griff auf seinen Schreibtisch und reichte mir die Utensilien, die ich angefordert hatte. Mit zittriger Hand schrieb ich die 3 Stellen auf, welche mir Dylan genannt hatte und spürte, dass meine Aktion genauestens von beiden verfolgt wurde. Als ich alle separat aufgeschrieben hatte, bat ich den Mann sie gut zu mischen und dann auf die Theke zu legen.
Dort lagen sie also, drei Stellen meines Körpers und ich war kurz davor, das Schicksal entscheiden zu lassen, welche ein Schmuckstück bekommen würde. Die Situation erinnerte mich an das Buchen meines Fluges vor ein paar Tagen in Deutschland und irgendwie wurde das zu einer gewohnten Art, Entscheidungen zu treffen. Per Schicksal. Oder war es eher Zufall? Naja, eines war es mit Sicherheit: Total nervenaufreibend und dumm! Ich griff nach einem Zettel, legte ihn zurück und nahm einen Anderen. Langsam öffnete ich ihn. Das war schlimmer als Folter. „So? What is it?", fragte mich Dylan gespannt, als ich es endlich fertig geöffnet hatte. Ich drehte mich um, und zeigte ihm, was auf dem Zettel stand. „You're okay?", fragte er mich grinsend und ich atmete einmal tief durch. „Yes, I'm fine! Let's do it!", sagte ich dann an den Mann gewandt, welcher lachend und kopfschüttelnd die Utensilien holte. Er hatte so etwas wohl noch nie erlebt. Da kamen zwei junge Erwachsene in sein Geschäft und ließen den Zufall entscheiden, was für ein Piercing sie sich stechen ließen. Aber für alles gab es ein erstes Mal.
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Nur eine kurze Anmerkung hier:
Das hier ist eines meiner Lieblingskapitel und ich bin irgendwie stolz drauf. Ich habe ein paar Fragen an euch:
1. Was haltet ihr von Linas Fähigkeiten im Bereich 'Verkuppeln'. Ich finde, sie hat das echt gut gemacht und Dylan kann stolz auf sie sein.
2. Was glaubt ihr, was es für ein Piercing geworden ist?
Lasst mich doch Mal in den Kommentaren wissen, was ihr denkt. Ich würde mich freuen :)
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Tag -2301 (5SOS Fan Fiction)
FanficLina ist zum Zeitpunkt 'Tag 0' 17 Jahre alt. Nach einem schrecklichen Schicksalsschlag vor ungefähr sechs Jahren, hatte ihr Vater beschlossen sie mit auf Geschäftsreisen zu nehmen, um mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Da er jedoch immer am Arb...