~42~ Hochzeit? (Tag 63)

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Lina:

Von meinem eigenen Schnarchen wurde ich aus meinem tiefen Schlaf geweckt. Um mich herum war es komplett dunkel und ich wusste nicht, wo ich mich befand, denn mein Kopf brummte und ließ mir keinen Zugriff auf meine Erinnerung an die letzten Stunden. Mein Magen schlug Purzelbäume und ich wusste, dass ich mich gleich übergeben würde, weshalb ich die Decke von meinen Beinen nahm und auf die Tür zu stolperte. Zuerst fand ich den Türknauf nicht, doch als ich ihn endlich an meinen Fingern fühlte, öffnete ich schnell die Tür und lief auf den Flur. Die Umgebung zeigte mir, dass ich bei den Jungs war, was mich schon mal innerlich aufatmen ließ.

Schnell rannte ich so gut es ging ins Badezimmer und kniete mich vor die Kloschüssel und keine zwei Sekunden später fand sich mein Mageninhalt in der Toilette wieder. So unangenehm das auch war, danach ging es mir um einiges besser und ich konnte mit einigermaßen festem Stand aufstehen. Ein Blick in den Spiegel ließ mich vor meinem Aussehen erschrecken, da die wenige Schminke, die ich aufgelegt hatte überall war, nur nicht da wo sie hingehörte und so wusch ich mein Gesicht, um das Massaker zu beseitigen. Meine Augen waren gerötet und die Augenringe, welche sich darunter tief einzeichneten, ließen mit gute 10 Jahre älter wirken. Mit dem Haargummi, der an meinem rechten Handgelenk war, band ich mir die zerzausten Haare auf dem Kopf zusammen, sodass sie nicht überall in meinem Gesicht rumhingen.

Das letzte woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich Michael mit einem Mädchen verkuppelt hatte und mich dann auf dem Klo des Clubs übergeben hatte. Danach war alles wie ausradiert und meine Kopfschmerzen intensivierten sich, als ich versuchte mein Gedächtnis zurück zu erobern. Als ich an mir runter schaute, bemerkte ich, dass ich noch die Klamotten vom Vortag trug, also torkelte ich schlaftrunken in das Gästezimmer zurück.

Es war stockdunkel, weshalb es sich als schwerer als gedacht erwies, meine gemütlichen Klamotten zu finden und anzuziehen. Ich schlüpfte aus der engen Jeans, wobei die Haut um meine Narbe etwas zog und stülpte das Oberteil über meinen Kopf. Als ich den gemütlichen Pulli über meinen Kopf streifte, wurde plötzlich ein Licht hinter mir angestellt und ich zuckte vor Schreck zusammen. „Lina? Is everything alright?", fragte eine mir bekannte Stimme und ich biss mir nervös auf die Unterlippe. „Oh sorry, I didn't know you were.. wow, you're naked.", stellte er überrascht fest und ich drehte mich schnell vom Licht weg, sodass meine ekelhafte Narbe nicht sehen konnte und ich ihn somit nicht abschreckte. „Well, I'm actually just half naked. Wait, Ashton, what are you doing here?", fragte ich ihn und zog schnell meine etwas enger anliegende Jogginghose über meine Beine, dann drehte ich mich zurück und blinzelte in seine Richtung. Er lag unter derselben Decke, die ich auch benutzt hatte und meine Augen weiteten sich. Hatte wir etwa miteinander geschlafen?

„Don't worry. Nothing happened. You wanted me to stay, so I did. But I can leave if you want me to.", versicherte er mir und überlegte. „No. Stay, please.", antwortete ich letztlich. Schon lange hatte ich nicht mehr neben jemandem geschlafen, das letzte Mal als kleines Kind, doch schon früher hatte ich mich so viel wohler und beschützter gefühlt und bei Ashton hatte ich sowieso die ganze Zeit das Gefühl, dass mir nichts passieren könnte. Etwas zögerlich ging ich auf das Bett zu, da ich noch nie neben einem Jungen geschlafen hatte und legte mich dann mit dem Rücken zu ihm hinein. „Good night.", sagte ich etwas angespannt und er schaltete das Licht aus. „Good night.", seufzte er und ich konnte seine Blicke auf meinem Körper spüren. Da ich jedoch total müde und fertig war, schloss ich trotzdem die Augen und versuchte wieder einzuschlafen.

Nach ein paar Sekunden bemerkte ich, dass er näher an mich ran rutschte und ich riss die Augen so schnell auf, wie ich sie vorhin geschlossen hatte. Was hatte er vor? Er schien noch zu überlegen, doch nach ein paar Sekunden spürte ich seinen Arm, der um meine Hüfte griff und mich vorsichtig und langsam nach hinten zog. Die Wärme seines Körpers umwarb mich und ich war froh, dass es in diesem Moment dunkel im Zimmer war, denn ich merkte, wie mein Gesicht rot anlief. Ohne lange darüber nachzudenken, beschleunigte ich sein Vorhaben etwas, indem ich mit meiner eigenen Kraft nach hinten rutschte und mich in seinen Oberkörper schmiegte. Der Platz zwischen unseren Körpern existierte quasi nicht mehr, als er meine Hand in seine nahm und unsere Finger miteinander verschränkte. Zufrieden seufzte er und vergrub sein Gesicht in meiner Schulter. „Ashton?", fragte ich ihn und er raunte schläfrig als Antwort. „I like cuddling with you.", gestand ich ihm und spüre, wie er lächelte. Was auch immer es war, irgendwie wurde es immer leichter für mich, solche Sachen zu ihm zu sagen. „I like cuddling with you, too." stimmte er mir zu und ich biss mir wieder auf die Unterlippe. „You have a lovely butt, by the way.", sagte er und ich kicherte etwas. „Thanks.", bedankte ich mich und dann war es wieder ruhig. Diese Stille war keine unangenehme Stille, sondern sehr entspannend und beruhigend und nach ein paar Minuten schlief ich wieder ein.

Tag -2301 (5SOS Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt