Prolog

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Ich renne.

Der Boden ist Schneebedeckt und meine Schritte sind laut und deutlich zu hören.
Es ist dunkel und der fallende Schnee trübt meine Sicht umso mehr.

„Meide den Wald!" haben sie immer gesagt. „Sobald du ihn betrittst bete darum das sie dich nicht wittern, sonst bist du verloren!"

Mein Atem bildet kleine Wölkchen und mein Herz schlägt laut gegen meine Brust.

Ich muss aus dem Wald raus! Dieser Gedanke dominiert alles.

Zweige peitschen gegen mein Gesicht, dann höre ich es. Wolfsgeheul, ganz in meiner Nähe.

Panik, eiskalte Panik breitet sich in mir aus.

Sie sind fast da.

Bald haben sie mich.

Ich schaffe es nicht rechtzeitig.

Tränen rollen mir über die Wangen. Warum hab ich nicht auf die Anderen Gehört?

Gerade zwänge ich mich durch Geäst als ich sie sehe. Keine fünf Meter vor mir stehen sie. Wölfe. Hier sind die Baumkronen nicht so eng aneinander gereiht und der Vollmond, welcher in seiner ganzen Pracht erstrahlt, lässt mich die Ungeheuer sehen. Das Bild, welches mir geboten wird ist unheimlich und faszinierend zugleich. Drei Wölfe, stark, gefährlich und groß, starren mich an. Sie strömen eine Unmenschliche Macht aus. Der Mond beleuchtet sie während Schnee auf sie herabfällt.  Die Wölfe haben mich gefunden. Einer knurrt, dann pirscht sich der kleiner, der Wölfe langsam an mich heran. Umdrehen und wegrennen würde mir nichts bringen. Sie würde mich in kürzester Zeit eingeholt haben.

Ich schließe meine Augen und mache mich auf mein Ende gefasst. Der Wolf müsste mich fast erreicht haben. Ob der Tod schnell eintreffen wird?
Ich höre ein erneutes Knurren, dann Schritte. Diesmal von einer anderen Seite. Zögerlich öffne ich meine Augen. Schwarze Augen treffen auf meine Braunen. Einer der Wölfe steht mir genau gegenüber. Er hat graues Fell und sein Atem weht mir in die Nase. Ich muss mir ein Würgen Unterdrücken. Es reicht nach Verwesung.
Du wirst mich also Töten?
Das ist mein letzter Gedanke ehe das Ungeheuer seine Zähne fletscht und ich im nächsten Moment einen unglaublichen Schmerz in meinem rechten Bein spüre. Ich verliere das Bewusstsein und Schwärze umfängt mich.

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt