Meine Flucht

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Valentina (Charlotte)


Ich sitze hinter einer Hecke, das Dorf befindet sich hinter mir und der Wald nur wenige Meter von mir entfernt. Es ist mitten in der Nacht und im Dorf war um diese späten Stunde niemand unterwegs, was mir bei meinem Plan absolut gelegen kam.

Nachdem ich die Kräuter aus Avas Küche gestohlen habe, bin ich in mein Zimmer gegangen und habe mich auf meine Flucht vorbereitet. Proviant für die Reise, habe ich schon vorher in mein Zimmer geschmuggelt, genauso wie eine Flasche voller Wasser. Da die Nächte recht kühl sind, habe ich mir noch einen Mantel zurecht gelegt. Danach habe ich gewartet. Die Wächter, die uns von Julian bis ins Dorf begleitet haben, sind im Dorf geblieben. Ich lag recht in der Annahme, dass sie ein Auge auf mich werfen sollten, weshalb ich mitten in der Nacht das Haus verlassen habe und mit der Bitte, das ob sie etwas leiser sein könnten und ich auf Grund meiner Migräne nicht zur Ruhe kommen könnte, ihnen die Kräuter in ihr Met geworfen habe. Alkohol beschleunige die Wirkung des Krautes, was mir gelegen kam. Wenige Minuten, nachdem die Männer einen großen Schluck aus ihrem Met genommen haben, schliefen sie tief und fest ein.

Nachdem ich kein Risiko eingehen wollte und mit meinen Flucht Ausrüstung von Ava erwischt zu werden. Entschied ich mich aus dem Fenster zu klettern, anstelle die Haustüre zu verwenden. Zu meinem Glück war mein Zimmer nicht so weit oben, so dass ich problemlos und ohne Schaden auf dem Boden aufgekommen bin, als ich aus dem Fenster nach unten geklettert bin.

In den letzten zwei Wochen, habe ich die Wächter und die Patrouillen genauestens Studiert und dabei ist mir eine Lücke aufgefallen. Ein Moment der Unachtsamkeit, die mir die Möglichkeit gibt, in den Wald zu gelangen. Einer der Wächter hat eine Liebschaft, mit einer Dorfbewohnerin und jede Nacht zur selben Zeit treffen sich die beiden. Und darauf warte ich jetzt hinter meiner Hecke. Bald müsste sie zu ihrem Liebsten kommen und ich kann in den Wald und den Weg nachhause antreten.

Während ich auf die Dorfbewohnerin warte höre ich Hufgeräusche. Hufgeräusche um diese späte Stunde? In der Ferne erkenne ich eine Gestalt auf einem Pferd auf das Dorf zu reiten. Mist! Wenn er den Kurs bei hält, wird er mich hinter der Hecke erkennen, da sie mich nur vor dem blick der Patrouillen schützt und nicht vor den Dorfbewohner. Die Liebschaft kommt aus einer anderen Richtung, weshalb sie mich hinter meinem Versteck nicht sehen sollte. Aber der Reiter. Er verlangsamt sein Tempo, was mich in der Annahme bestätigt, dass ich mir ein neues Versteck suchen muss. Doch wo soll ich hin? Auf die andere Seite der Hecke kann ich nicht, da mich sonst die Wächter sehen könnten, einen Sicht schützt für beide Seiten gibt es nicht. Während ich mir noch panisch eine Lösung für mein Problem suche. Bleibt der Reiter wenige Meter vor mir stehen. Wenn ich mich jetzt bewege werde ich mich an den Geräuschen verraten, also bleibe ich wo ich bin und hoffe, dass er nicht in meine Richtung schaut. Er steigt von seinem Pferd ab und bindet sein Tier, an einen Zaun an. Er ist groß, seine Haare sind schulterlang, allerdings kann ich die Haarfarbe aufgrund der Dunkelheit nicht erkennen. Seiner Silhouette nach zu urteilen, muss es sich hierbei um einen Werwolf handeln. Denn er ist genau wie die Wölfe, die ich im Wald angetroffen habe, breit und Muskulös gebaut. Sein Blick wandert gar nicht zu mir oder meiner Umgebung, so stark ist er auf das Dorf fixiert. Dann betritt er das Dorf und schaut nicht weiter zurück. Mir entweicht langsam die Luft. Ich habe gar nicht mitbekommen das ich sie angehalten habe.

Nachdem ich sicher bin, dass ich wieder aus seinem Sicht Feld verschwunden bin. Wende ich mich wieder den Wächtern zu. Ich lächle. Während ich mich auf den Fremden Reiter Konzentriert habe, muss die Dorfbewohnerin zu ihrem Liebsten gelangt sein. Ich nutze meine Chance und schleiche mich an ihnen vorbei in den Wald.

In dem Moment, in dem ich den Wald betrete fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich habe es geschafft! Jetzt muss ich nur noch durch den Wald und schon bin ich bei meiner Familie. Aus meiner Tasche hole ich mir meine Kette, die ich schon dabei hatte, als ich mein Dorf verlassen hatte um Viktoria zu suchen. Die Kette besteht aus einem Anhänger, welcher aus Silbernen Ornamenten besteht, in diesem ist eine Phiole. Ein Anhänger den jeder Einwohner der Hexen hat. Egal ob Mensch oder Hexe. Dieser Anhänger beinhaltet einen Zauber, der jedem Licht schenkt, wenn man nur folgende Worte an die Kette Richtet: „Bitte Leuchte für mich."

In einen sanften fliederton erleuchtet meine Phiole, so dass ich im Wald genug Licht habe um mich zu recht zu finden. Gerade als ich mich weiter in Richtung Wald aufmachen möchte, höre ich Stimmen am Rand des Waldes. „Eine Hexe! Hier muss irgendwo eine Hexe sein!"

Ich erstarre. Womit habe ich mich verraten? Dann fällt mein Blick auf meinem Anhänger.


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Tut mir leid, dass die Kapitel nicht regelmäßig kommen! Ich schreibe Parallel noch an einem Weitern Kapitel das ich vermutlich heute noch zeitversetzt hochladen werde.

Dies ist im übrigen das Vorletzte Kapitel im Zuge dieser Lesenacht. :)

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt