Familien Essen

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Eliot


„Vielleicht bist du so rastlos und reizbar, weil du Sesshaft werden solltest." Julian sitzt mir gegenüber an einem Tisch und genießt seine Suppe. Wenn mein Bruder etwas liebt, dann ist es gutes Essen. Und diese Suppe ist, wie fast alles das seine Köchin macht, einfach köstlich. Mir fällt es allerdings schwer sie zu genießen. Seit einigen Tagen fühle ich mich Rastlos. Als müsse ich bald aufbrechen um in einen Krieg zu ziehen. Meinen Männern ist dies schon bei unserem letzten Training vor wenigen Tagen aufgefallen. Ich war viel Aggressiver als ich es sonst bin. Lyon, meine Rechte Hand, hat darüber gewitzelt, dass ich vermutlich noch einmal die Wölfische Pubertät durchmache. Die anderen hatten über diese Vermutung gelacht, denn immerhin lag diese schon mehrere Hundert Jahre zurück. Jack flötete das ich vermutlich Paarungsreif war. Was genauso ein Schwachsinn ist wie die Sache mit der Pubertät.

„Du wünscht dir nur das ich Sesshaft werde, weil es hier ohne mich zu Langweilig ist." Konterte ich meinem Bruder. „Was ist denn so schlimm daran? Du lebst seit Jahrhunderten als Nomade, reißt durch unser Land, Kämpfst um es zu erweitern oder es zu beschützen aber Sesshaft möchtest du immer noch nicht werden. Vielleicht Brauchst du das nach deinem Nomadenleben endlich." Julian reist sich ein Stück Brot ab und schiebt mir ebenfalls den Teller mit Brot hin. „Meine Entscheidung hat sich nicht geändert Bruder. Ich werde erst Sesshaft, wenn ich sie gefunden hab. Nicht vorher."

„Und was ist, wenn das der Grund dafür ist, dass du sie noch nicht gefunden hast?" Mischt sich Rebeca ein. Julians Gefährtin isst ihre Suppe ebenfalls genüsslich. In diesem Punkt ähneln sich die Beiden Perfekt. Beiden haben eine Schwäche für eine gute Küche. Aber ansonsten sind die beiden so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während mein Bruder helles lockiges Blondes Haar besitzt, das er in seinen Nacken zusammen gebunden hat, besteht Rebeca ihre Haarpracht aus langem, schwarzem, glänzenden glattem Haar.  Sie ist vom Haut ton auch wesentlich dunkler als mein Bruder, was einfach an ihrer Herkunft aus dem Tropischen Gebieten den Ursprung hat. Vom Charakter sind beide sehr Temperamentvoll obwohl ich zugeben muss, dass meine Schwägerin wesentlich schlimmer zu handhaben ist, als es bei meinem Bruder der Fall wäre, wenn er mal explodiert. Im Großen und Ganzen sind sie das Perfekte Team. Sie ergänzen sich in vielen Punkten perfekt und ähneln einander in anderen dafür umso mehr.

„Wieso sollte das der Grund sein sie noch nicht gefunden zu haben? Durch das viele Reisen eröffne ich mir wesentlich mehr Chancen." Zumindest rede ich mir das immer ein. Ich kann nicht mehr einfach warten und hoffen das sie mir in die Arme läuft, dazu habe ich bereits viel zu lange auf sie gewartet. Normalerweise findet ein Werwolf seine Gefährtin in den ersten 200 Jahren seines Lebens, wenn es besonders lange dauert hat er sie spätestens in 300 Jahren gefunden aber so lange wie ich, hat vermutlich kaum ein Wolf warten müssen. 420 Jahre sind es bei mir bereits. Nach den ersten 150 Jahren bin ich zu dem Entschluss gekommen, das ich vielleicht mehr Reisen sollte um sie zu finden. Zwischenzeitlich bin ich wieder für ein Paar Jahre im Schloss meines Bruders eingezogen und habe dort auf sie gewartet und seit 170 Jahren durchkämme ich unser Gebiet und Kämpfe um es zu erweitern. Ich bin dadurch zu einem de Besten Kämpfer geworden. Allerdings habe ich sie dennoch nicht gefunden.

Die viele munkeln, sie sei bereits gestorben, ehe ich sie finden konnte, andere Glauben, dass ich im Gegensatz zu meinen anderen Artgenossen nicht gesegnet worden bin, je eine Gefährtin zu finden. Dieses Gerücht glaubten die Meisten, denn ich war der einzige Werwolf, der geboren wurde, ohne die Gefährten Verbindung. Mein Vater hatte eine Liebschaft mit einer anderen, was nicht unüblich ist, bevor man seinen Gefährten trifft, was allerdings unüblich ist, eine Liebschaft zu schwängern. Das passiert nie, denn die Magie der Gefährten sorgt dafür, dass ein Werwolf, nur seine Gefährtin schwängern kann. Da ich ein Werwolf war, Dank die Gene meines Vater, wurde ich nach meinem fünften Lebensjahr, in diesem Zeitraum beginnt die erste Verwandlung, zu meinem Vater auf das Schloss gebracht. Ein paar Jahre Später traf er dann auf seine Gefährtin und wieder ein paar Jahre später wurde mein Halbruder Julian geboren.

„Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass sie in einem der Dörfer geboren worden ist? Du bist ja fast nie bei uns." Das stimmte. Die umliegenden Dörfer besuchte ich so gut wie nie.

„Ich werde öfter mal bei euch vorbeischauen." Versprach ich meiner Schwägerin während ich meine Suppe weiter esse. „Wann wolltet ihr mir eigentlich mitteilen, dass du ein Kind erwartest?" Wechsel ich das Thema. Rebeca schaut mich aus großen Augen an. „Woher?"

Dieses überraschte Gesicht entlockt mir ein schmunzeln. Julian hingegen wirkt in kleinster Art und weiße überrascht. „Er hat es Gerochen." Antwortet dieser auf die Frage seiner Frau und haucht ihr dann einen Kuss auf die Hand.

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt