Frühstück

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Valentina (Charlotte)


Mein Traum von heute Nacht war sehr merkwürdig. Nachdem man in seinem Traum ja eigentlich sein erlebtes vom Tag verarbeitet, frage ich mich welches Erlebnis ich in dieser Nacht verarbeitet habe. Die einzige logische Erklärung wäre das ich verarbeiten musste wie Eliot die Schokolade von meiner Wange gewischt hatte. Denn ich bezweifle das mich ein Besuch im Tempel oder Viktorias auftauchen in der Stadt Nuyu, so wie die Information von meiner Schwester dazu geführt hat, dass ich von Eliot und mir in einem Bett und ein unglaublich intensiver Kuss träume. Vor allem was  hat mein unterbewusst sein gemeint, als mich Eliot gefragt hat, ob er mich Markieren dürfe? Was bitte soll eine Markierung sein? Leider habe ich das nicht weiter geträumt, da ich jäh aus meinem Schlaf gerissen wurde.

Leider? Eigentlich sollte ich froh darüber sein, wer weiß wie weit das in meinem Traum noch zwischen mir und Eliot gegangen wäre? Ich bin einfach nur froh, dass er sich nicht gerade im Frühstückssaal befindet. Ich könnte ihn vermutlich gar nicht anschauen ohne rot anzulaufen und den Traum wie ein Film an meinem inneren Auge vorbeilauen zu lassen.

„Möchtest du die Anwärter mal sehen? Sie sind auf den Trainingsplatz." Mit dieser Frage holt mich Rebeca wieder in die Realität und in den Frühstückssaal zurück. Obwohl Frühstückssaal ein bisschen übertrieben ist. Wir befinden uns in einem weißen Raum, welcher eine Komplette Wand nur aus Fenstern besitzt. Durch die Fenster, kann man einen Blick auf viele Rosenbäume und Skulpturen die in diesem Bereich des Garten zu sehen sind bestaunen. An der Gegenüberliegenden Wand sind mehrere Tische verteilt auf denen ein Buffet angerichtet ist. Von einfachen Brot und Aufstrich bis hin zu aufwändigen Süßspeisen ist alles vorhanden. Ich habe sogar schon die Süßspeise entdeck die Eliot und ich am Markt gegessen haben. Augenblicklich muss ich wieder an seine Berührung denken. Schnell schüttle ich diesen Gedanken ab. Der Traum hatte es in sich gehabt!

„Das wäre eine gute Idee." Antworte ich Rebeca, welche mir ein liebevolles lächeln schenkt. Sie köpft gerade ihr Frühstücksei, als ich einem Impuls folgend eine Frage an sie richte: „Als ich im Tempel war, hatten fast alle so eine Orangene Robe an, hatte das eigentlich eine Bedeutung?" Rebeca streut etwas salz auf ihr Ei. „Ja, das sind die Priesterinnen. Jede Priesterin besitzt mehrere Orangene Roben in verschiedenen Variationen."

„Und was machen die Priesterinnen eigentlich genau?" Bohre ich weiter nach. „Sie sind die einzigen die mit der Mondgöttin Kontakt aufnehmen können. Es gibt auch ein paar auserwählte, die habe sie sogar schon mal gesehen."

„Die Mondgöttin? Wie kann es sein ein Gottgleiches Geschöpf zu sehen?" Frage ich ehrlich  interessiert. „Das kann ich dir leider nicht sagen. Ich weiß es selber nicht. Die Priesterinnen haben bestimmte Rituale die sie dem allgemeinen Volk nicht verraten. Nur eine Priesterin hat Kenntnis von ihnen und darf es unter keinem umständen außenstehenden mitteilen. Das Heiligste Ritual ist das Gabenritual. Ich weiß nur, das eine neu ernannte Priesterin nach erfolgreichen bestehen ihrer Prüfungen von der Mondgöttin eine Gabe geschenkt bekommt."

„Was denn für Gaben?" Rebeca wiegt ihren Kopf hin und her. „Manche haben besondere Heilende Kräfte, andere können die Zukunft vorher sehen, wieder andere haben empathische Fähigkeiten."

Zukunft vorher sehen, Heilen, emphatische Fähigkeiten? Also Hexenkräfte?

Als ich Rebeca darauf aufmerksam mache, schüttelt diese den Kopf. „Nein. Während Hexen, wie du ja weißt, nicht nur eine Fähigkeit besitzen, sondern auch Zaubersprüche beherrschen sind die Gaben der Priesterinnen schwächer und auch nur auf ihre einzelne Gabe reduziert. Das bedeutet, eine Heilerin, kann nur heilende Magie wirken und nichts anderes und dies auch nur in sehr abgeschwächter Form. Während eine Hexen Heilerin nicht nur heilen kann, sondern auch Kraftfelder erzeugen kann und durch Teeblätter die Zukunft lesen kann." Nachdenklich trinke ich meinen Tee und esse mein Honigbrot. Viktoria und Cloé wurden Großteils von Ihrer Magie abgekapselt. Was ist, wenn es eine der Priesterinnen war? Wenn es stimmt was Rebeca mir gerade erzählt hat, dann ist ihre Magie nicht so stark wie meine und ich kann ihren Fluch locker wieder rückgängig machen.

„Guten Morgen." Kommt es von der Eingangstür und Maya betritt den Raum. Rebeca schenkt ihr ein herzliches lächeln. „Guten Morgen Maya" Begrüßt sie diese. Ich tu es ihr gleich. Nachdem sie sich etwas von Buffet auf ihren Teller genommen hat, setzt sie sich zu uns. „Wir haben uns überlegt heute die Anwärter aufzusuchen. Willst du mit? Deine Schwester und dein Bruder sind doch Anwärter oder?" Frage ich sie. „Oh ja!" Sie Strahlt vor Freude. „Ich würde sie liebend gerne mal besuchen und anfeuern!"  Rebeca lacht. „Dann ist das eine Beschlossene Sache. Nach dem Frühstück gehen wir zu den Anwärtern."


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Warum denkt ihr hat Charlotte den selben Traum gehabt wie Eliot?

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt