Süßspeisen

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Valentina (Charlotte)

Ich wende mich an Eliot der neben mir steht, um ihm zu sagen, dass ich mich mal weiter umschauen werde. „Ich begleite dich." Kommt es prompt von ihm. „Das ist nicht nötig. Ich finde den Weg zurück zu euch sicher alleine." Eliot schnaubt. „Hier ist es so voll, dass ich bezweifle, dass du wieder zu uns zurück finden wirst. Abgesehen davon, denke ich eher, dass du einen erneuten Fluchtversuch starten würdest. Also geh ich mit." Ich gebe mich geschlagen. Eigentlich hätte ich mir das denken können. Natürlich sind die Wölfe misstrauisch. Ich hab vor kurzen erst versucht ihr Territorium zu verlassen. Da würde ich an ihrer Stelle auch ein Auge auf mich haben, vor allem da ich wirklich vorhatte hier so schnell wie möglich zu fliehen, sobald mir die Gelegenheit dazu geboten wurde. Momentan ist das allerdings eher schlecht, das hab ich schon bemerkt, kaum bin ich im Schloss wieder zu Bewusstsein gekommen.

Eliot Flüstert derweil Julian etwas zu, vermutlich das er sich mit mir von der Gruppe abzweigen wird. Dieser nickt ihm Aufmunternd zu und Klopft ihm dann auf die Schulter, eher er sich wieder seiner Frau widmet. „Wir können." Und mit diesen Worten wende ich mich von Collin und seinen Stoffen ab und mache mich auf den Weg, in die Richtung wo ich Viktoria ausgemacht habe. Sie steht mittlerweile nicht mehr an derselben Stelle, dennoch kann ich sie schnell wieder in der Menge ausmachen. Nicht weit von ihrem Ursprünglichen Platz entfernt Steht sie an einem Stand an dem Vasen und Keramik angeboten werden. Sie wird niemals mit mir in Ruhe reden können, wenn Eliot in meiner Nähe ist. Ich muss mir etwas einfallen um ihn wieder los zu werden.

„Was möchtest du denn gerne anschauen?" Fragt Eliot, während er neben mir her läuft. Ich schaue zu ihm hoch um ihm zu Antworten. „Das weiß ich noch nicht genau. Wie wäre es mit den Vasen?" während ich das sage, deute ich auf den Stand. „Wie du wünscht."

Als wir an den Stand ankommen fängt Viktoria meinen Blick auf und schaut dann zu Eliot. Gespielt interessiert betrachte ich die nächste Vase, die mir in die Finger kommt. Viktoria legt den Teller, den sie bis eben noch begutachtet hat, wieder auf den Tisch zurück. Kaum berührt der Teller den Tisch, verliert sie das Gleichgewicht und stolpert. Sofort bücke ich mich zu ihr. „Geht es Ihnen gut?" Frage ich sie während ich ihr versuche auf zu helfen. Dabei raune ich ihr zu „Ich werden ihn nicht los." „Geh in den Tempel!" Flüstert sie mir zu, bevor sie sich wieder von mir distanziert und sich für meine Hilfe bei mir bedankt. Dann verschwindet sie in die Menge. Wie soll mich ein Tempel davor bewahren, dass Eliot mir weiter folgt?

„Habt ihr in der Stand besondere Sehenswürdigkeiten oder kennst du bestimmte Orte die ich sehen sollte?" Wende ich mich dann an Eliot. Wenn ich jetzt, nachdem ich einer Fremden aufgeholfen habe, sofort meinen Wunsch äußere zum Tempel zu gelangen, könnte er Verdacht schöpfen. „Hast du Hunger?" Fragt mich dieser. Mein Magenknurren verrät mich. „Sieht so aus." Sage ich, während ich ihm anlächle. Wieso lächle ich ihn an? Er ist ein Werwolf! „Magst du Süßspeisen?" Fragt er dann. Ich nicke. „Ich liebe Süßspeisen!"

Eliot lotst mich durch den Markt, bis wir an einem Stand anhalten, der Gebäcke verkauft. Er kauft mir und sich eines dieser Gebäcke. Sie sind warm, aber nicht zu war, so dass ich davon abbeißen kann, ohne mir den Mund zu verbrennen. Das Gebäck ist mit geschmolzener Schokolade gefüllt. Es schmeckt einfach köstlich. Eliot erzählt mir derweil, das es sich bei diesem Gebäck um eine Traditionale Süßspeise handelt. „Beweg dich nicht." Flüstert er mir gerade zu, weshalb ich mitten in der Bewegung erstarre. Sein Blick ist auf mein Gesicht gerichtet. Der Blick den er mir zu wirft ist sanft und Gütig. Langsam nähert er sich mit seiner Hand meiner Wange. Bevor ich realisier was er tut, streift er mir sanft mit seinen Fingern über die Wange. Sie fühlen sich so weich an. Die Stelle, an der seine Finger meine Haut berührt fängt an zu kribbeln. Ich bin kurz davor meine Augen zu schließen um diese Berührung intensiver wahr zu nehmen, doch dann nimmt er seine Finger von meiner Wange weg und betrachtet sie. „Du hattest etwas von der Schokolade auf deiner Wange." Erklärt er sein verhalten und ich laufe rot an.

Was stimmt nur mit mir nicht? Warum reagiere ich so auf ihn? Er ist ein Werwolf und ich kenne ihn nicht mal wirklich.

Ich räuspere mich. „Maya hat mir etwas von einem Tempel hier erzählt, wäre es möglich diesem einen Besuch abzustatten?" Eliot nickt. „Natürlich, er ist hier gleich in der Nähe. Interessiert du dich für unsere Religion?" Ich nicke. „Ja, aber um ehrlich zu sein geht es mir um die Baukunst. Ich würde gerne sehen, wie ein Tempel bei euch aussieht."

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt