Ist es ein Traum oder ein Zauber?

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Valentina

Es ist Nacht. Ich befinde mich in einem Zimmer, einem kleinem Zimmer, welches ich definitiv noch nie gesehen habe. Es ist sehr sparsam eingerichtet. Ein Bett steht in der Ecke, nebenan befindet sich ein kleiner Tisch mit einer Lampe darauf. Sie ist an. Gegenüber Steht ein Schrank und ein Schreibtisch. Das war es auch schon. Ich drehe mich einmal im Kreis. Nein. Ich kenne dieses Zimmer Definitiv nicht. „Valentina?" höre ich eine bekannte stimme meinen Namen flüstern. Viktoria. Ich wirble wieder Richtung Bett herum und da sitzt sie, in einem weißen Nachthemd, die roten Locken fallen ihr über die rechte Schulter. Sie sieht blass aus. „Viktoria? Viktoria! Wie geht es dir? Wo bist du? Wir versuchen dich seit Wochen zu Orten, aber kein Zauber funktioniert!" Schnell laufe ich zu ihr um ihr direkt gegenüber zu stehen und greife nach ihrer Hand. Sie drückt meine Hand und fängt dann an zu reden:

„Valentina, ich habe nicht viel Zeit. Ihr könnt mich nicht Orten, da sie es blockieren, aber ich habe es geschafft die Blockade für kurze Zeit aufzuheben, also wach auf und Orte mich. Schnell." Ihre Stimme kling eindringlich und voller Panik, dann schaut sie zu einem Punkt hinter mir ehe sie leise flüstert. „Es tut mir leid." Was tut ihr leid? Doch ehe ich die Frage stellen kann, verblasst sie bereits vor mir. Wie ein Windhauch vernehme ich noch wie sie sagt: „Ein Mensch hätte ich sein müssen." und dann war sie weg.

Ein zucken durchfährt meinen Körper und mit einem Mal liege ich hellwach in meinem Bett. So schnell ich kann springe ich aus diesem. Viktoria hat mich in meinem Traum aufgesucht, das heißt sie Lebt. Ich zögere keine weitere Minute. Nachdem ich das Licht angemacht habe, durchsuche ich meinen Schreibtisch und Schrank nach den nötigen Utensilien. Eine Karte, Sand, einen Stift, den ich mir mal von Viktoria geliehen habe, und ein Phiole aus Glas. Die Karte breite ich auf den Boden aus, während ich den Sand kreisförmig um die Karte streue. Danach setze ich mich im Schneidersitz vor den Sandkreis, nehme den Stift von Viktoria in die Hand, schließe meine Augen und murmle den Ortungszauber. Dabei denke ich die ganze Zeit an Viktoria. Ich Spüre wie die Magie meinen Körper durchströmt. Es ist wie eine wärme die sich in meinen Körper ausbreitet. Erst in der Magengegend und dann langsam Richtung Hände und Füße. Es ist unbeschreiblich schön. Langsam öffne ich meine Augen, dabei sehe ich, wie der Sandkreis zu einem immer kleiner werdenden Kreis, auf der Karte wird. Er wandert so lange, bis er sich auf einer einzelnen stelle Versammelt. Dann verlässt mich langsam wider die Wärme und mit ihr, der Zauber.

Den Sand auf der Karte schiebe ich in die Phiole und verschließe diese.

Schnell Ziehe ich eine schwarze Jogginghose und ein graues Sweatshirt an, stopfe die Phiole in meine Sweatshirt Tasche und schnappe mir noch meine Taschenlampe, die auf meinem Schreibtisch liegt, ehe ich mein Zimmer verlasse und die Treppen nach unten schleiche.

Unten angekommen schlupfe ich in meine Schuhe und verlasse das Haus. Die Phiole lege ich auf meine Flache Hand und lasse mich von ihr, wie ein Kompass, lotsen. Es wundert mich nicht, das sie mich auf den Wald zu steuert. Kurz bleibe ich stehen.

Soll ich den Wald wirklich betreten? Noch dazu alleine?

Ich denke an Anna, welche seit der Beerdigung kein Wort mehr spricht und an ihre Mutter, die das Haus nicht mehr verlässt. Dann schließe ich kurz die Augen und Atme tief durch. Viktoria hat die Blockade für kurze Zeit aufgehoben, was ist wenn es gemerkt wurde und man sie woanders hin verfrachtet? Das Risiko kann ich nicht eingehen. Entschlossen mache ich meinen Ersten Schritt in den Wald hinein. Es wird schon alles gut gehen rede ich mir noch ein.


Wie sehr ich mich da mal nicht täuschte.

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt