Böses Erwachen

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Valentina (Charlotte)

Die Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase. Noch schlaftrunken drehe ich mich im Bett um und ziehe die decke über meinen kopf, da es viel zu hell im Zimmer ist. Ich fühle mich gerädert. Fast als hätte ich einen Kater. Hab ich gestern Abend so viel getrunken? Bildfezen flattern in mein Bewusstsein. Das Fest. Eliot. Küsse. Mit einem Schlag bin ich hellwach und reise die Decke von meinem Köper. Hektisch schaue ich mich in dem Zimmer um. Ich liege nicht in meinem Zimmer sondern in seinem und ich bin zum Glück alleine. Schnell schaue ich an mir herab und das ist der Beweis, dass ich die Küsse und Berührungen nicht nur geträumt habe. Schnell springe ich aus dem Bett, wickle die Decke um meinen Körper und sammle meine Kleidung vom Boden auf. Dann zieh ich mich schnell an. Ich muss aus diesem Zimmer raus! Sobald ich mich in „meinem Zimmer" befinde kann ich einen klaren Kopf sammeln und herausfinden was gestern genau passiert ist und vor allem wie es dazu kam. Ich schmecke noch Nachwirkungen eines Zaubers auf meinen Lippen und ich Ahne bereits was es für ein Zauber war.

Die Flure sind leer, weshalb ich ohne viel aufsehen zu erregen in mein Zimmer gelange. Zwei Diener kamen mir auf dem weg entgegen. Außer mir einen „Guten Morgen" zu wünschen Liesen sie mich in ruhe. Das erste was ich mache, ist mir ein Bad einlassen. Ich möchte seine spuren von mir waschen. Ohne Zweifel wurde mir ein Liebes Zauber untergejubelt. Und wenn meine Vermutung stimmt, dann war es in einem der Getränke untergemischt, die ich gekostet habe. Mit Alkohol wirken diese Zauber besonders gut und lassen jegliche Hemmungen fallen. Was bei mir Gestern nacht definitiv der fall gewesen ist. Dieses Ekelpaket! Erst bittet er mich um eine ehrliche Chance, und ich habe dabei ein schlechtes gewissen sie ihm nicht zu geben und ihm eiskalt ins Gesicht zu lügen und dann mischt er mir einen Liebestrank in mein Getränk, weil ich nicht das tue was er will und nutzt meine Lage schamlos aus! Vor Wut zitternd halte ich mich am Rad der Badewanne fest. Das Wasser läuft immer noch hinein und der Duft von Lavendel steigt mir in die Nase. Dieser Wolf kann was erleben! Ich war höflich, nett habe versucht mit Freundlichkeit an informationen zu gelangen, um wieder nach hause zu gelangen und mein Schwester und Freundin ebenfalls zu befreien und nun bereue ich es nicht schneller gehandelt zu haben!

Langsam schäle ich mich aus meinen Klamotten, welche ich später verbrennen werde, und lasse mich in die Badewanne gleiten. Mit einem Schwamm bewaffnet versuche ich seine Berührungen von meiner haut zu wischen. An meinem Arm angekommen, fällt mir ein schmukstuck auf, das ich gestern Abend nicht getragen habe. Es ist filigran, wirkt aber dennoch kostspielig. Während ich es genauer betachte kommt es mir seltsam vertraut aus. Wo hab ich so ein Armband schon einmal gesehen? Ich versuche es von meinem Arm zu ziehen, aber es geht nicht runter. Was zum Geier? Nach weitern erfolgreichen versuchen es von meinem Arm zu ziehen, dämmert mir woher ich dieses Armband kenne. Viktoria! Als wir im Tempel waren hat sie mir ihres gezeigt und mir erzählt, das es sie von ihrer Magie abkapselt. Meine Augen weiten sich. Er weiß es! Nein, sie wissen es! Ich springe aus der Badewanne, werfe das Kleid von gestern in den Kamin und krame im Schrank nach einem neuen Gewand. Dann binde ich mir die Haare zu einem Dutt zusammen und verlasse mein Zimmer. Unglaublich Wut macht sich in mir breit. Dieser Bastard setzt mich unter einem Zauber um mich gefügig zu machen, nutzt dieses Zustand schamlos aus und isoliert mit noch von meiner Magie! Was passiert als nächstes? Stecken sie mich zu meiner Schwester und Viktoria? Und von so einem Monster soll ich die perfekte Partnerin sein? Das ich nicht lache. Die Wölfe haben wohl noch nie eine Wütende und gedemütigte Hexe gesehen. Ich koche vor Wut. Oh Eliot, du wirst etwas erleben. Ich werde dir eigenhändig das Herz aus der Brust reisen, und wenn es das letze ist was ich tu. Sie wissen bereits das ich eine Hexe bin, gut, dann sollen sie auch den Wut einer Hexe erleben. Vor Büro bleibe ich stehen. Zwei wachen versperren mir den weg. „Es tut mir leid" beginnt der eine „Julian befindet sich in einer Besprechung." Ja, und ich bin mir ziemlich sicher, das es sich um eine Besprechung mit Eliot handelt. Was hat mir Mia einmal erzählt? Ein Wolf macht sich strafbar seie Gefährtin ohne ihr Einverständnis zu nehmen? Oh Eliot. Du hast dir die falsche Person zur Feindin gemacht!

„Ich wurde von meinem Gefährten vergewaltigt und möchte Rechtsprechung dafür." Sage ich den Wachen kühl ins Gesicht. „ Da es sich hierbei um den Bruder von Julian handelt, denke ich, dass es besser ist, wenn ich mein anliegen bei ihm vortrage oder soll ich es lieber in die Welt hinaus posaunen?" An den Gesichtern der wachen erkenne ich schock. Sie wissen nicht wie sie mit der Situation umgehen sollen. „Nun ja..." fängt der andere an. Ich unterbreche ihn. „Ich will jetzt zu Julian!" Meine Stimme ist leise, doch ich erkenne den Bedrohlichen Unterton in ihr. Die beiden wachen schauen sich an, dann machen sie einen Schritt zur Seite. Ich reise die Türe zu Julians Büro auf und laufe auf ihn zu. „Julian, ich möchte mit die unter vier Augen sprechen."

Mehrer verdatterte Gesichter schauen mir entgegen. Ich erkenne Rebecca, Soraya, Eliot, Julian und einen weitern Mann. Ich tippe darauf, dass er ebenfalls ein Wolf ist. Er ist groß, hat braue lockige kurze Haare und trägt wie Eliot und Julian eine Tunika. Auf dem Fest gestern habe ich ihn nicht gesehen. Nun gut, da war ich auch nicht Herr meiner sinne. Ob er einer von Eliots Freuden ist? Er flüstert Julian etwas ins Ohr. Was, kann ich allerdings nicht hören. Dann wende ich meinen Blick von ihm ab und schaue Julian direkt in die Augen. „Charlotte, wir befinden uns gerade in einer Besprechung, aber danach könne wir gerne unter vier Augen reden." Ich schaue die mir versammelten Gesichter noch einmal an. Soraya... das ist doch die, die meine Schwester in den Hexenschlaf manövriert hat. Dann schüttle ich den Kopf und mir platzt der Kragen. „Besprecht ihr gerade, dass es absolut in Ordnung ist einen Menschen unter einen Trank zu setzen, damit man ihn willig markieren kann, wenn diese Person dem nicht freiwillig zustimmt?" Ich höre vereinzelt Luft schnappen oder empörte Geräusche.

„Denn das hat Eliot gestern mit mir gemacht und es ist das aller letzte!"

Und mit einemmal herrscht toten stille in Julians Büro. Langsam wenden sich alle, außer Soraya,  an Eliot. „Stimmt das, was sie sagt?" Fragt Julian seinen Bruder. Entsetzen macht sich in seinem Gesicht bemerkbar. Auch ich wende meine Aufmerksamkeit diesen Idioten zu. Ob er den Mumm hat die Wahrheit zu sagen, oder wird er lügen wie ein Feigling, welcher er auch ist?

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt