Julian

7.2K 421 3
                                    




Valentina (Charlotte)


Mein Herz Hämmert mir wild gegen die Brust. Ich werde auf Julian Treffen. Was ist wenn er weiß wer ich bin? Vielleicht hat er deshalb so lange gebraucht um mich zu sich zu rufen, damit er genau weiß wie er mit einer Hexe umzugehen hat. Allerdings hätte er seine Dorf doch niemals in der Gefahr ausgesetzt eine Hexe in ihrem inneren zu haben, wenn er mich als Bedrohung sehen würde. Durch das Fenster der Kutsche sehe ich wie die Landschaft an mir vorbei zieht. Es ist ein Strahlendblauer Himmel und kaum eine Wolke ist in Sicht. Die Felder an denen wir vorbei fahren sind wunderschön. Mal sind die Felder voller Sonnenblumen, dann tauchen einfache Grasflächen dazwischen auf, auf denen die farbenfrohsten Blumen blühen, die ich kenne. Es ist Wunderschön.

„Wir sind gleich da." Kommt es von dem Mann neben mir. Es ist einer der Wächter, die auf mich vor Avas Haus mit samt Kutsche gewartet haben, nachdem mich Tom zu ihnen geführt hat. Ava wurde ebenfalls gebeten mit zu kommen. Ich vermute, sie soll Julian ihren Eindruck über mich berichten. „Unser Dorf ist ziemlich nah an Nuyu." Kommt es jetzt von Ava. Sie sitzt mir gegenüber. Ich weiß nicht genau was ich darauf sagen soll, also nicke ich nur.

Ava hat recht. Das Dorf muss der Stadt Nuyu sehr nahe sein. Denn die Stadt komm sehr schnell in Sicht und oh meine Güte! Die Stadt ist riesig!Das erste was mir ins Auge sticht, ist das Riesige Schloss in der Mitte der Stadt. Es hat einzelne Türmchen und ein Dach, das vom weiten dunkelrot leuchtet. Es ist gigantisch! Ich kann nicht erfassen wie viele Menschen dort leben, aber jetzt kann ich verstehen, warum der Markt hier eine Attraktion für sich sein soll. Die Stadt erstreckt sich so weit, das ich ihre Ende nicht sehen kann. Wenn hier nur Werwölfe leben, wie viele gibt es? Sie sind uns Hexen Zahlenmäßig überlegen wenn sie diese gigantische Stadt füllen. Unsere Kutsche fährt direkt auf die Stadtmauer zu. Vor dem Tor bleiben wir Stehen. Ein Riesiger Mann kommt auf uns zu. Er unterhält sich mit dem Kutscher, dann tritt er den Rückweg an. Es dauert eine Weile, bis das Tor geöffnet wird, damit unsere Kutsche passieren kann. Der Stadtlärm ist unbeschreiblich. Kinder lachen. Mütter rufen. Gruppen von Menschen Tratschen. Die Häuser die wir mit unserer Kutsche passieren sind in unglaublich kräftigen Farben gestrichen. Von smaragdgrün bis hin zu sonnenblumengelb ist alles vorhanden. Die Farben und eindrücke ziehen ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich. Während ich alles in mich aufsauge, was ich sehe, schenken die Bewohner der Stadt unserer Kutsche kaum Beachtung.

Ich bin so fasziniert und geblendet von den ganzen eindrücken, dass ich nicht mitbekomme, wie unserer Knutsche nach einer Weile zum zweiten Mal anhält, bis die Türe geöffnet wird. Ein in schwarz gekleideter Mann steht vor mir. Hier muss es sich wieder um einen Wächter halten. Er trägt die selbe Kleidung, wie die drei Männer, die mich abgeholt habe. Schwarze Hose, Schwarze Weste und Abzeichen an der rechten Brust. „Julian ist bereit euch zu empfangen. Bitte folgt mir."

Und genau das tun Ava und ich.

Der Saal in den man Ava und mich bringt ist groß aber kalt. Der Boden besteht aus schwarzen Stein, genauso wie die Säulen, die rechts und links die Wand säumen. Wir laufen auf zwei schwarze Throne zu. Auf dem einen sitzt ein Mann. Er ist groß und breit gebaut, wie alle Werwölfe auf die ich bisher gestoßen bin. Er hat blondes Haar und hat seinen ruhigen Blick auf mich gerichtet. Neben ihm sitzt eine große, schlanke Frau. Sie ist dunkelhäutig und ihr schwarzes Haar hat sie Kunstvoll auf ihrem Kopf drapiert. Ihr gelbes Kleid fällt weich an ihrem Körper herab. Sie ist wunderschön. Neben mir kommt Ava zum Sehen. Ich tu es ihr gleich. Dann fällt sie in einen kurzen Knicks. Nachdem ich ihrem Beispiel gefolgt bin und ebenfalls einen unbeholfenen Knicks zustande bekomme, ergreift der Blonde Mann auf dem Thron endlich das Wort.

„Dein Name lautet Charlotte. Ist das richtig?" Nein ist es nicht, aber ich kann ihnen schlecht meinen echten Namen verraten ohne Gefahr zu laufen, Als die erkannt zu werden, die ich wirklich bin. Also nicke ich. „Ja. Ich heiße Charlotte."

„Du Lebst im Dorf der Hexen." Dies ist keine Frage, sondern ein Feststellung.Wieder nicke ich. „Ja."

„Warum warst du im Wald? Jeder vom Dorf der Hexen meidet diesen doch für gewöhnlich." Woher will er das wissen? Schießt es mir durch den Kopf.

„Ich war Kräuter sammeln."

„Kräutersammeln?"

Ich nicke. Während ich darauf gewartet habe zu Julian gerufen zu werden habe ich mir überlegt, was ich ihm auf diese Frage antworten werden, denn mir war klar, dass er mir diese Frage stellen würde.„Ja. Ich wurde gebeten im Wald bestimmte Kräuter zu sammeln. Denn Mohnblühntenkraut gibt es nur im Wald und dann habe ich mich verirrt und den Rest der Geschichte kennt Ihr vermutlich schon."

Ich versuchte mir dabei meine Angst nicht anmerken zu lassen. Es herrschte eine Weile Stille. Dann wendete Julian, ich bin mir sicher dass es sich hier um ihn handelt, seine Aufmerksamkeit auf Ava.

„Kann ich dich unter vier Augen sprechen?"

„Natürlich."Und mit diesen Worten steht Julian auf und führt Ava zu einer Tür hinter den Thronen. Als diese mit einen leisen Klicken schließt steht ich alleine mit der Frau und den Wächtern, die mich seit meiner Abreise aus dem Dorf bekleidet haben, im Saal. Die Frau auf dem Thron schenkt mir ein mildes Lächeln. „Keine Angst. Dir wird hier niemand etwas tun. Die Hexen haben dir bestimmt nur Horrorgeschichten über die Werwölfe erzählt, nicht wahr?" Ihr Stimme ist sanft und voller Güte. Ich nicke nur. Zu etwas anders bin ich nicht fähig. Keine Angst? Heißt dass, sie glauben mir, das ich eine ganz gewöhnlicher Mensch bin?

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt