Der Markt

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Valentina (Charlotte)

Ich weiß gar nicht wo ich zuerst hinschauen soll. Unglaublich viele Sinneseindrücke prasseln auf mich ein. Angefangen mit den Geräuschen. Kinder schreien: „Fang mich! Fang mich!" Und rennen durch die Menschenmassen, dicht gefolgt von dem Gelächter ihrer Freunde, die sie versuchen einzuholen.  Gesprächs fetzen von einer Gruppe Frauen, die sich über den neusten Klatsch und Tratsch unterhalten, dringt an mein Ohr. „..das hat sie nicht getan!" „oh doch! Ich hab es selbst gesehen.." und rufe von Verkäufern ebenso. „Das beste Obst gibt es nur bei mir!", „Wunderschöne Tücher aus den Kostbarsten Stoffen, gibt es nur hier bei mir!"

Die Stadt ist voll von Menschen. Viele haben stände und verkaufen ihrer Wahre, von Obst und Tüchern bis hin zu Pferden oder Schweine kann man alles erwerben. Vereinzelt stehen Zelte auf, die man aber nicht alle betreten kann, da sie nur für die Wächter Anwärter zugängig sind. Ein Akrobat läuft über ein Seil, das er an zwei mindestens Menschhohe Stangen befestigt hat. Besucher werfen ihm Geld in seine Box, die am Boden liegt. In der Ferne höre ich Straßenmusik.

Der Duft von Zimt und gebackenen Äpfeln dringt mir in die Nase und lässt mir das Wasser im Mund zusammen laufen.

Die Roben und Kleidungen der Besucher, so wie der Statisten und Verkäufern sind bund. Viele tragen Kostbare Kleider und Farben die so intensiv sind, als würden sie leuchten. Schmuck hüte und Sonnenschirme fallen in mein Blickfeld.

Und trotz all den Menschenmengen fällt mir eines besonders auf. Nur die Männer sind Werwölfe, die Frauen sind alle Menschlich, oder zumindest habe ich noch keinen weiblichen Werwolf gesehen. Ich dachte Rebeca ist einfach nur eine Ausnahme, aber wie es mir jetzt erscheint, ist dies wohl eher die Regel.

Rebeca, Maya, Eliot, Julian und Ich haben uns vor nicht einmal einer Stunde auf den Weg in die Stadt gemacht. Rebeca wollte mir unbedingt die besonderen Stände zeigen, die fast nur zu den Spielen in der Stadt zu Besuch sind. Nachdem sie von Maya erfahren hat, das diese gerne Schneidert, hat Rebeca zudem noch den Entschluss gefasst, ihr auf den Markt schöne Stoffe und Muster zu kaufen, damit sie im Schloss ihren Hobby nachkommen kann.

„Da ist der Stand!" Ruft uns Rebeca erfreut zu und deutet auf einen Stand wenige Meter von uns entfernt. Wir erreichen ihn und ein älterer Herr mit riesiger Brille schaut uns erfreut an. Seine Mine hellt sich auf als er Rebeca erblickt. „Rebeca meine Liebe es freut mich, dass du mich auch mal wieder besuchen kommst." Rebeca lacht. „Collin, ich freue mich auch dich wieder zu sehen."
Collins Stand ist recht überschaubar, dennoch hat er sehr viele Unterschiede Stoffe auf dem Tisch liegen oder über Stühlen hängend drapiert. Von einfachen einfarbigen- , bis hin zu bund gemusterten Stoffen ist alles vorhanden. Manche Stoffe schimmern, da sie vermutlich aus Seide bestehen, andere habe eine rauere Oberfläche.

„Und wie ich sehe, hast du noch zwei wunderschöne Frauen mitgebracht." Collin schenkt Maya und mir ein lächeln. „Das sind Charlotte und Maya." Stellt uns Rebeca Collin vor. „ Maya würde sich gerne ein paar Stoffe aussuchen. Sie schneidet gerne Kleider und deine Stoffe sind einfach die Besten!" Collin schenkt Maya ein noch breiteres lächeln. „Sie schneidern? Dann schauen sie sich in Ruhe die Stoffe an." Maya wirkt erst etwas unbeholfen, doch dann tritt sie näher an den Stand und mustert die verschiedensten Stoffe.  Ein dunkelblauer hat es ihr besonders angetan. „Das ist eine gute Wahl!" nickt ihr Collin zu. „Er verändert die Farbe, je nachdem, wie das Licht darauf fällt." er hebt den Stoff in die Höhe und zeigt uns den Effekt. Es stimmt, während der Stoff auf dem Tisch ein dunkles Tinten blau hatte, so strahlt es jetzt in einem hellen Himmelblau.

Während Collin uns noch , hauptsächlich Maya, weiter besondere Stoffe präsentiert, habe ich das Gefühl beobachtet zu werden. Suchend schauen ich mich um, doch erkenne ich kein bekanntes Gesicht oder jemanden der mich Mustert. Vermutlich ist das nur Einbildung. Gerade möchte ich mich wieder den Stoffen widmen, als ich an Jemanden in der Masse hängen bleibe. Eine junge Frau mit Roten locken starrt mich an. Vorhin ist sie mir gar nicht aufgefallen doch jetzt habe ich das Gefühl als wäre ein Blitz durch meinen Körper geschossen. Ich blinzle ungläubig, doch die Person, nicht weit von mir entfernt steht immer noch da. Sie ist also keine Halluzination. Als sie sicher ist, dass ich sie erkannt habe, nickt sie mir zu, bevor sie wieder die Kapuze ihres Capes über ihre roten Haare zieht und mir mit den Händen verdeutlicht, ihr zu folgen.





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Wer denkt ihr, könnte die Rothaarige sein?

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt