Die dritte Hexe

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Julian

Die Frage ist doch, wie gehen wir jetzt weiter vor?" Wiederholt Soraya erneut ihre Frage, da sie beim ersten Mal schon keine genaue Antwort darauf bekommen hat. „Sie wird sicher nirgendwo eingesperrt!" Fährt mein Bruder Soraya an, da sie diesen Vorschlag vorhin bereits gebracht hat. „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso ihr euch so aufführt." Rebeca erhebt sich von meinem Schoß und verschränkt die Hände vor ihrer Brust. Dann wendet sie sich Eliot zu. „Sie war dir doch gestern mehr als zugetan, Hexe hin oder her, sie wird dir ja wohl nicht schaden wollen." Guter Punkt.

„Da stimme ich Rebeca vollkommen zu. Warum sollte sie ihren Gefährten, den sie liebt, etwas antun wollen oder gar seiner Familie und Freunden." Meldet sich Gabriel zu Wort. Er lehnt gelangweilt an der Wand. „Ich halte es sowieso für schwachsinnig die Hexen, die über unsere Grenze kommen, gefangen zu nehmen. Was denkt ihr erreicht ihr damit? Ganz ehrlich, wenn die mich und zwei weitere Werwölfe gefangen nehmen würden und uns von unseren wölfischen Fähigkeiten trennen würden, dann würde ich ihnen sicher nicht freundlich gesinnt sein. Seid ihr euch sicher, dass es zwei Hexen sind, die laut der Prophezeiung zu den Guten gehören?", bei dem Wort „Guten" mal er Ausführungszeichen mit seinen Zeige- und Ringfinger in die Luft. „also mit eurem Verhalten währe es logischer, dass sie alle samt Böse werden und uns erneut verfluchen. Wer kam überhaupt auf diese irrsinnige Idee?" Rebeca applaudiert Gabriel zu. „Danke! Endlich jemand der die selbe Meinung teilt wie ich! Ich war von Anfang an gegen diese Idee, aber Soraya, und die anderen im Rat haben mir nicht mal zugehört."

„Wie hätten wir denn mit ihnen verfahren sollen? Ihnen ein Willkommens Geschenkt machen und sie dann wie tickende Zeitbomben in unserer Stadt herumlaufen lassen? Sie sind immer noch unsere Feinde!" Während Soraya das sagt, schießt ihr die Röte ins Gesicht. Sie mag es gar nicht, wenn man ihre Entscheidungen anzweifelt. „Gabriel, wer wenn ich fragen darf, hat dich überhaupt zu dem Treffen hergerufen." Faucht ihn Eliot an. Die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen. „Nun ja, werter Cousin", letzteres betont er besonders herablassend, „im Gegensatz zu dir, hab ich ein legitimes Recht hier zu sein, da ich als Cousin von Julian zu dem Rat gehöre. Niemand würde meinen Rang anzweifeln, was man von dir nicht gerade sagen kann Eliot, du entstammt keiner Gefährten Verbindung, somit bis du verschmutzt." Nachdem Gabriel seinen Satz gesagt hat spring Eliot auf ihn zu. Schnell presche ich zwischen die beiden und verhindert so eine Prügelei. „Eliot! Keine Gewalt in meinem Büro!"

„Wie schade, es hat das letze mal so viel spaß gemacht Eliot zu zeigen wer von uns beiden der Stärkere ist." Kommt es prompt von Gabriel. „Gabriel Schluss!" Fahre ich auch ihn an und Funkle beide böse an. „Wenn ihr euch nicht Zusammenreisen könnt, schließe ich euch aus den Verhandlungen aus!" Gabriel hebt seine Hände. „Schon gut. Schon gut." Während Eliot die andere Seite des Zimmers aufsucht und Gabriel dabei bitterböse Blicke zukommen lässt. „Also, kehren wir wieder zum Thema zurück." Ich lasse mich auf meinem Stuhl sinken. „Charlotte ist eine Hexe und dank des Armbandes ist sie vorerst von ihrer Magie abgekoppelt. Ich denke, da sie Eliot wohl gesinnt ist, brauchen wir uns um ihretwegen keine Sorgen machen."

Gabriel lacht hinter mir auf. „Die Frage ist doch eher, ob sie Eliot wohlgesinnt ist." Irritiert schaue ich zu meinem Cousin. „Wie meinst du das?" Gabriel löst sich langsam wieder von der Wand. „Ich bin zwar erst seit Gestern wieder hier, aber ich fand es schon eigenartig, dass Eliots Gefährtin zu beginn eher distanziert ihm gegenüber war und mit einem mal an seinem Lippen klebte. Vor allem, wenn man hinzuzählt, dass es erst passierte nachdem sie ihren Wein getrunken hatte, in den Eliot kurz vorher etwas geschüttet hatte. Daher stellt sich mir doch berechtig folgende Frage: Was hast du denn in das Getränk deiner Gefährtin geschüttet?" Das Wort Gefährtin beton Gabriel dabei besonders. „Sie hatte Kopfschmerzen, daher hab ich ihr etwas gegen die Schmerzen gegeben." Beantworte Eliot Gabriels frage. „Wieso fällt es mir so schwer dir das zu glauben. Aber sollte es sich wirklich nur um etwas gegen die Schmerzen handeln, dann würde sie dich heute ebenso liebevoll behandelt wie gestern oder? Da freue ich mich natürlich sehr wieder Zeuge eurer Liebe zu werden, wenn sie gleich dieses Zimmer betritt." Noch ehe Gabriel seinen letzen Satz beendet hat, schlägt meine Bürotüre auf und in ihrem Türrahmen steht Charlotte, in deren Augen ich die reinste Wut ausmachen kann. „Ich weiß ja nicht, aber frisch verliebt sieht etwas anders aus oder sehe ich das falsch Julian." Flüstert mir Gabriel ins Ohr kurz nachdem Charlotte mein Büro betritt und auf mich zu steuert. Die anderen im Raum ignoriert sie. „Julian ich möchte mit dir unter vier Augen sprechen."

„Charlotte, wir befinden uns gerade in einer Besprechung, aber danach könne wir gerne unter vier Augen reden." Sie schaut sich im Raum um. Dann schüttelt sie den Kopf. „Besprecht ihr gerade, dass es absolut in Ordnung ist einen Menschen unter einen Trank zu setzen, damit man ihn willig markieren kann, wenn diese Person dem nicht freiwillig zustimmt?" Ihre Stimme ist schneiden und voller unterdrückter Wut. „Denn das hat Eliot gestern mit mir gemacht und es ist das aller letzte!"

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Tut mir leid wegen der Verspätung, aber irgendwie hab ich das total vergessen.. 


Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt