Valentina (Charlotte)Der Tempel ist eine opulentes großes Gebäude. Es ist weiß gestrichen und breite Treppen führen zu der Eingangstüre, welche unglaublich riesig ist. Weiße verschnörkelte Säulen sind rechts und links an der Türe errichtet worden. Auf der Treppe stehen mehrere Frauen in Orangenen Roben und unterhalten sich. „Der Tempel ist ja riesig!" Staune ich nicht schlecht während ich die Frauen beobachte, die durch die Eingangstür rein oder raus treten. „Ja, der Tempel ist ein sehr besonderes Gebäude." Stimmt mir Eliot zu. Suchend lasse ich meinen Blick durch die Frauen gleiten. Viktoria kann ich nicht unter ihnen ausmachen. Vielleicht ist sie im Tempel? Und wie werde ich Eliot los, um in Ruhe mit ihr reden zu können. Gerade überlege ich mir eine Ausrede, die Eliot dazu bewegt, mich alleine hier zu lassen, da tritt eine Orange gekleidete Frau in mein Blickfeld. „Möchtest Sie den Tempel betreten?" Fragt sie mich. Sie ist klein und hat ein Mondgesicht. Ihr schwarzes Haar ist zu einem Kranz geflochten und in ihrer Hand hält sie eine große weiße Kerze. „Es tut mir leid," richtet sie sich im nächsten Augenblick an Eliot, „aber der Zutritt ist nur, wie Sie sicher wissen, den Frauen gewährt." Eine Glühbirne geht in meinen Kopf auf. Schlau Viktoria, man sollte dich nicht unterschätzen! „Ich würde sehr gerne in den Tempel gehen." Beantworte ich die Frage der Frau begeistert. Eliot schenke ich meine lieblichstes lächeln. „Das heißt, wenn es dir nichts Ausmacht." Eliot wirft einen kurzen Blick auf den Tempel, dann nickt er. „Natürlich nicht. Schau dir den Tempel an, er soll unglaublich sein."
Eliot hat recht. Der Tempel ist unglaublich. Der Duft von Duft Stäbchen dringt mir in die Nase. Allerdings ist es kein aufdringlicher Geruch, sondern ein dezenter und beruhigender Duft. An den Wänden sind Ornamente angebracht und der Boden besteht aus bunter Mosaik. Ich weiß nicht wo ich zuerst hin schauen solle. Im Tempel befinden sich hauptsächlich Orange gekleidete Frauen, vereinzelt kann ich auch andere Farben ausmachen. Fast alle haben Kerzen in den Händen. Einige flüstern miteinander. „Waren sie schon einmal in einem Tempel der Mondgöttin?" Fragt mich die Frau gerade, die mich in den Tempel geführt hat. „Nein." Antworte ich ihr wahrheitsgemäß. „Das ist eher ein kleiner Tempel. Der Tempel auf der anderen Seite der Stadt ist wesentlich größer, aber das liegt auch daran, dass dort die Hohepriesterin ihren Sitzt hat." Wenn dieser Tempel kein ist, wie riesig ist dann bitte der andere? Und was ist eine Hohepriesterin? Die Frau merkt meine Verwirrung. „Üben sie unseren Glauben nicht aus?" Fragt sie mich sanft. „Nein. Ich bin komplett neu hier."
„Das erklärt ihren verwirrten Gesichtsausdruck. Wir glauben an die Mondgöttin, welche einige unter uns mit besonderen Gaben segnet und uns alle Schützt. Sie bestimmt die Gefährtinnen der Werwölfe und wacht über uns alle. Wenige sind ihr sogar schon begegnet." Erklärt sie mir ehrfürchtig. Gerade möchte ich sie noch etwas zu dem Thema nachfragen, als ich Viktoria mit zwei Kerzen auf mich zukommen sehe. Vor mir bleibt sie stehen. „Möchten sie auch eine Kerze?" Fragt sie mich. Ich nicke einfach mal. „Sehr gerne." Und nehme eine der Kerzen entgegen. „Ich zeig ihnen, wo man die Kerzen anzünden kann. Wenn es ihnen nichts ausmacht, ihre Begleitung zu entführen." Letzteres ist an die Frau neben mir gerichtet. Sie schüttelt den Kopf. „Oh nein. Geht nur, ich muss sowieso zurück zu den anderen Priesterinnen.
Gemächlich, schlendern wir auf die andere Seite des Tempel zu. „Wie geht es dir?" Frage ich Viktoria. Mein Blick bleibt stur geradeaus gerichtet. „Den Umständen entsprechend. Könnte somit besser sein. Wie ist es bei dir? Wie ich sehen hast du Werwölfe an deinen Versen." Ich nicke. „Ja, sie denken, das mir von meiner Familie und den Hexen Gefahr droht." Ein Moment herrscht Stille zwischen uns. „Du hast sie abgeschaltet, deshalb halten sie dich für einen Menschen richtig." Ich nicke. „Ja. Ich habe mich daran erinnert was du mir gesagt hast." Jetzt ist es Viktoria die nickt. „ich hatte die Hoffnung, dass du meine Anspielung verstehst, solltest du entdeckt werden. Aber jetzt erzähl mal, wie bist du hier gelandet." Und das Tue ich. Ich erzähle ihr, wie ich ins Dorf gebracht wurde, wie Julian mein Urteil gefällt hatte und auch meinen Gescheiterten Fluchtversuch berichtete ich ihr. „Ich wusste nicht ob du mir Wirklich im Traum erschienen bist und da ich dich nicht gesehen habe und auch nichts über eine Hexe in der Nähe gehört habe, dachte ich, dass es eine Falle der Wölfe gewesen sein musste. Hätte ich gewusst das du hier wärst, dann hätte ich dich gesucht." Beende ich gerade.
„Ich hätte genauso gehandelt." Winkt Viktoria ab. „Die Hauptsache ist, das du in Sicherheit bist und wir uns gefunden haben." Wir haben mittlerweile unser Kerzen an einer großen Kerze in einem Ständer angezündet und schlendern durch den Tempel, um den Anschein zu erwecken, wir würden die verschiedenen Fresken und Mosaik Kunstwerke bewundern. „Und wie bist du hier her gekommen? Wenn du nicht festgehalten wirst, wieso bist du nicht zurück zu deinen Eltern gegangen." Viktoria schnaubt. „Ich werde hier festgehalten. Nur hab ich mir Freiheiten verdient." „Freiheiten Verdient?" Harke ich nach. „Ja. Sie denken, dass von mir keine große Bedrohung ausgeht und lassen mich manchmal durch die Stadt schlendern. Sie lassen mich aber nie komplett alleine. Wächter und andere Werwölfe sind überall verteilt, und würden mir eine Flucht verhindern."
„Ich verstehe. Aber wie bist du überhaupt hier her gekommen?" Wiederhole ich meine zuvor gestellte Frage. „Ich bin mit meiner Schwester in den Wald gegangen, nachdem ich erfahren habe, das sie dort jemanden Treffen möchte, allerdings wurden wir von Wölfen überrascht und haben uns getrennt. Ich kann dir um ehrlich zu sein gar nicht sagen was alles passiert ist, da ich Gedächtnislücken habe was das angeht. Ich kann mich noch daran erinnert, dass ich bei den Werwölfen wieder zu mir gekommen bin und in diesem Haus seit dem Lebe. Auf meine Magie kann ich nur bedingt zugreifen, ich weiß nicht wirklich warum, aber sie haben es irgendwie geschafft, den Großteil davon von mir abzukapseln. Sie wie du es bei dir gemacht hast, nur war es von dir geplant und du kannst es jederzeit rückgängig machen. Ich kann dies nicht tun." Ich starre Viktoria schockiert an. „Sie haben dich von dem Großteil deiner Magie abgekapselt? Wie ist das möglich." Viktoria zuckt mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, das versuche ich noch heraus zu finden. Valentina, da gibt es noch etwas das ich dir sagen muss." Ich horche auf. „Was?!"
„Cloé ist ebenfalls hier. Sie wurde vor wenigen Tagen ebenfalls in mein Haus gebracht." Cloé ist hier? Bei den Werwölfen? Auf der einen Seite schockiert mich diese Information doch auf der anderen Seite, kommt es mir so vor, als wüsste ich dies bereits. Verwirrt darüber runzle ich die Stirn. „Ihr geht es gut. Zumindest so gut wie es ihr hier gehen kann. Sie wurde ebenfalls von dem Großteil ihre Magie abgekapselt. Allerdings darf sie das Haus nicht verlassen im Gegensatze zu mir." Dass es ihr gut geht erleichtert mich. „Wir müssen wieder nachhause!" Viktoria nickt. „Nur ohne Magie ist das fast nicht möglich. Hör zu, ich habe einen meiner Wächter schöne Augen gemacht, weshalb ich des Öfteren in den Tempeln zu Besuch bin. Wenn es Antworten auf die Frage gibt, wie Cloé und ich wieder an unser Magie kommen, dann hier. Valentina, versuch bei den Wolfen, etwas darüber heraus zu finden. Vielleicht wissen die Bescheid. Zur Not, mach dem einen, der mit dir auf dem Markt ist einfach schöne Augen. Sie halten dich für einen Menschen, soweit ich das beurteilen kann, haben die Werwölfe Menschliche Frauen, vielleicht wird der Wolf redseliger wenn er gefallen an dir findet." Ich möchte darauf gerade etwas erwidern, da tritt eine Frau zu uns. Um genau zu sein, handelt es sich um die Frau, die mich in den Tempel gelotst hat. „Entschuldigung für die Unterbrechung." Beginnt sie, kaum bleibt sie vor uns stehen. „Ihre Begleitung wird draußen etwas unruhig, ich denke, es wäre das Beste, wenn sie wieder zu ihm zurück gehen. Sie können aber jeder Zeit wieder unseren Tempel besuchen." Ich nicke der Frau zu. „Danke für die Information." Dann wende ich mich an Viktoria. „Danke für die Informationen über den Tempel und all das hier." Ich mache eine weit umfassende Bewegung. Viktoria schenkt mir ein lächeln. „Vielleicht sieht man sie ja wieder. Montags werden hier unglaublich schöne Gesänge geboten." Treffen wir uns am Montag wieder hier. Sollte das heißen. „Das klingt sehr interessant, ich versuche sie mir mal anzusehen." Wenn es mir möglich ist, werde ich da sein. Mit diesen Worten verlasse ich den Tempel und habe mehr Fragen als, beim Betreten des Tempels.
---
Ich hoffe euch gefällt mein neues Kapitel:)
Und was würdet ihr von einer zweiten Lesenacht/ Lesetag halten?
Hättet ihr darauf Lust?

DU LIEST GERADE
Vollmond - Wenn die Magie erwacht
WerwolfIch renne. Der Boden ist Schneebedeckt und meine Schritte sind laut und deutlich zu hören. Es ist dunkel und der fallende Schnee trübt meine Sicht umso mehr. „Meide den Wald!" haben sie immer gesagt. „Sobald du ihn betrittst bete darum das sie di...